Forscher beweisen

Alpakas: Neue Wunderwaffe gegen Herpesviren

Durchbruch in der Forschung gegen Herpesviren? Ausgerechnet süße Alpakas sollen das neue Heilmittel sein.

Zwei Alpakas gucken in die Kamera
Foto: MayaCom/ iStock
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Das Max-Planck-Institut für multidisziplinäre Naturwissenschaften in Göttingen hat mitgeteilt, dass Forschende einen möglichen Durchbruch im Kampf gegen Herpesviren erzielt haben. Und die Wunderwaffe ist ziemlich süß und flauschig. Denn Alpakas sind laut der Forschungsgruppe in der Lage Miniantikörper zu isolieren, um so das Herpesvirus auszuschalten.

So schützen Alpakas, Lamas und Kamele vor Herpesviren

Die flauschigen Vierbeiner verfügen über spezielle Mini-Antikörper, ein sogenannter Nanobody, der verhindert, dass ein aktives Herpesvirus in eine Zelle eindringen konnte, um sie zu infizieren und sich zu vermehren. Laut den Forschern sei so der Antikörper in der Lage, das Virus auszuschalten.

Nicht nur Alpakas verfügen über die Mini-Antikörper, sondern auch Lamas und Kamele. Die Antikörper der Tiere sind einfacher aufgebaut als die üblichen Antikörper von Säugetieren. Für die Gewinnung des Mini-Antikörpers wurde ein Alpaka mit einem Herpesvirus infiziert. Die Belastung sei laut dem Max-Planck-Insititut für das Tier sehr gering gewesen. Vergleichbar mit einer Impfung oder Blutuntersuchung.

Behandlung und Prävention von Herpes nun möglich?

Das Verfahren hat sich das Max-Planck-Institut bereits patentieren lassen. Nun soll es als Wirkstoff für den Menschen entwickelt werden. Im ersten Stepp vor allem für gefährdete Gruppen wie Neugeborene, HIV-Patienten und Mensch mit einem schwachen Immunsystem.

Wer sich einmal infiziert, trägt sein Leben lang das Herpesvirus um Körper. Weitgehend inaktiv verbirgt es sich n den Nervenzellen und wartet auf den richtigen Zeitpunkt, um auszubrechen - etwas bei einem geschwächten Immunsystem oder Stress. Für ansonsten gesunde Menschen ist das Herpesvirus vor allem unangenehm und schmerzhaft. Für Menschen mit Vorerkrankungen oder Neugeborgene kann es schnell gefährlich werden, im schlimmsten Fall kann ein Verlauf sogar tödlich enden.