Tierärzte warnen

Hundemalaria breitet sich in Deutschland aus! Alles, was du über Babesiose wissen musst!

Hunde infizieren sich auch in Deutschland immer häufiger mit Babesiose, auch „Hundemalaria“ genannt. Was du jetzt wissen musst.

Ein Hund liegt auf dem Behandlungstisch einer Tierklinik und ist beinahe bewusstlos. Eine Hand in Ärztehandschuhen streichelt seinen Kopf.
Foto: Chalabala / iStock
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Mit der wachsenden Ausbreitung von Zecken in Deutschland erhöht sich leider auch die Gefahr, die von den durch sie übertragenen Krankheiten ausgeht. Besonders betroffen sind unsere vierbeinigen Freunde: Hunde sind einem immer größeren Risiko ausgesetzt.

Neben bekannten Erkrankungen wie Borreliose, Anaplasmose und FMSE rückt nun auch Babesiose – umgangssprachlich als „Hundemalaria“ bezeichnet – zunehmend in den Fokus von Tierärzten.

Wir erklären dir hier alles, was du wissen musst, um deinen Vierbeiner zu schützen.

Achtung, tödlich! Bei diesen Symptomen sofort zum Tierarzt

Babesiose kann innerhalb weniger Tage einen lebensbedrohlichen Verlauf nehmen. Erste Symptome können unspezifisch sein, darum ist schnelle Reaktion entscheidend.

Achte besonders auf:

  • Hohes Fieber

  • Teilnahmslosigkeit

  • Appetitlosigkeit

  • Durchfall

  • Dunkler, rot-brauner Urin

  • Gelbliche Schleimhäute (Hinweis auf Gelbsucht)

  • Blasse Schleimhäute (Hinweis auf Blutarmut)

  • Konditionsmängel, schnelle Ermüdung

Babesiose kann zu Organversagen und Tod führen. Bei Verdacht gilt: sofort zum Tierarzt!

Wie infizieren sich Hunde mit Hundemalaria

Hundemalaria oder Babesiose wird durch den Stich einer infizierten Zecke, insbesondere durch Auwaldzecken übertragen.

Der beste Schutz ist Vorbeugung!

Babesiose ist keine ferne Tropenkrankheit mehr, sondern eine reale Gefahr für Hunde in Deutschland. Vor allem durch einen wirksamen präventiven Zeckenschutz kannst du deinem Vierbeiner eine Erkrankung ersparen und gegebenenfalls sogar das Leben retten.

Die wichtigste Maßnahme ist:

  • Regelmäßiger Zeckenschutz: Spot-On-Präparate, Zeckenhalsbänder oder Tabletten

ACHTUNG

Welcher Zeckenschutz am besten zu deinem Hund passt, solltest du unbedingt gemeinsam mit deinem Tierarzt oder deiner Tierärztin entscheiden.

Es gibt verschiedene Mittel – wie Spot-ons, Tabletten oder Halsbänder – und jedes hat Vor- und Nachteile. Manche Tabletten sind für bestimmte Hunderassen mit einem Gendefekt (z. B. MDR1) nicht geeignet, einige Halsbänder können für Katzen im selben Haushalt gefährlich sein. Außerdem dürfen Hunde mit bestimmten Halsbändern nicht in Gewässern schwimmen, da diese Stoffe für Fische schädlich sein können.

Eine individuelle Beratung schützt nicht nur deinen Hund, sondern auch andere Tiere und die Umwelt.

Ergänzend zu einem regelmäßigen Zeckenschutz hilft:

  • Zeckenkontrolle: Nach jedem Spaziergang sollte das Fell sorgfältig abgesucht werden.

  • Frühzeitige Entfernung von Zecken: Nutze eine Zeckenzange oder Zeckenkarte und achte auf vollständige Entfernung. Die betreffende Stelle in den folgenden Wochen im Auge behalten.

  • Meide Risikogebiete: Besonders hohes Zeckenaufkommen herrscht in feuchten Wäldern, Wiesen und an Flussufern.

Ausbreitung in Deutschland: Warum werden es immer mehr Fälle?

Noch vor wenigen Jahren galt Babesiose als sogenannte „Mittelmeerkrankheit“, die meist nur bei Hunden auftrat, die aus dem Ausland stammten oder dorthin gereist waren. Doch das hat sich geändert: Mit der durch den Klimawandel zunehmenden Verbreitung der Auwaldzecke ist Babesiose inzwischen ein Problem direkt vor unserer Haustür:

Von wärmeren Regionen Südeuropas hat sich der Parasit mittlerweile weit nach Norden ausgebreitet – bis in viele Regionen Deutschlands.

Gesicherte Fallzahlen gibt es nicht, da die Erkrankung nicht meldepflichtig ist. Doch zahlreiche Tierärzte und Tierkliniken berichten von einem auffälligen Anstieg an Infektionen – auch bei Hunden, die Deutschland nie verlassen haben.