Erziehungsstil

Neuer Erziehungstrend: Bist du eine Crunchy Mom?

Helikopter- und Rasenmäher-Eltern kennen wir, doch was ist eine Crunchy Mom? Wir klären auf.

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Erziehungsstile gibt es viele. Manche sind äußerst fragwürdig, wie zum Beispiel die Jiwa-Eltern, andere werden von Erziehungsexperten gefeiert, wie die Leuchtturm-Eltern. Und jetzt poppt wieder ein neuer Begriff auf: Crunchy Mom. Doch was steckt hinter diesem neuen Erziehungstrend? Wir verraten dir, ob du eine Crunchy Mom bist.

Was ist eine Crunchy Mom?

Crunchy lässt sich mit knackig oder knusprig übersetzen, dabei geht es aber keinesfalls um Äußerlichkeiten, sondern um crunchy gransola, also knackiges und vor allem gesundes Müsli. Crunchy Moms verfolgen einen sehr bewussten Lebensstil, der nachhaltig, reflektiert und gerne auch alternativ ist.

Böse Zungen würden Crunchy Moms als Öko-Muttis eindeutschen, doch das würde diesem Lebensstil nicht unbedingt gerecht werden, denn jeder Erziehungsstil verdient es, objektiv unter die Lupe genommen zu werden. Crunchy Moms kaufen konsequent Bio, setzten gerne auf Montessori- oder Waldorf-Pädagogik und leben eher nachhaltig und minimalistisch. Achtsamkeit und Slow Living stehen im Vordergrund, Mainstream ist verpönt.

An diesen Anzeichen erkennst du eine Crunchy Mom

Ernährung: Nur Bio-und Naturprodukte kommen auf den Tisch, gekocht wird gesund, frisch und ohne künstliche Zusatzstoffe. Statt gekauften Babybrei wird er selbst zubereitet, gestillt wird natürlich so lange wie möglich.

Lebensstil: Achtsamkeit, Unabhängigkeit, Nachhaltigkeit (Zero Waste), Minimalismus und Heathly Living stehen im Vordergrund.

Erziehung: Bedürfnisorientiert und immer auf Augenhöhe, gerne auch antiautoritär, sprich, das Kind darf mitreden und mitentscheiden.

No-Gos: Massenware, unnötige Technologie (lieber Holzspielzeug als Nintendo Switch), statt im Krankenhaus bringen Crunchy Moms ihre Kinder lieber zu Hause oder im Geburtshaus zur Welt, Stoffwindeln statt Pampers, Intuition und Naturheilkunde statt blindes Vertrauen in die Schulmedizin.

Immer im Wandel: So strickt Crunchy Moms in manchen Lebensbereichen auch sind, sie halten sich immer auf dem Laufenden. Wissen über alle Erziehungstrends bescheid, hinterfragen den eigenen Status quo kritisch und passen den Lebensstil an die neuen Erkenntnisse an.

Es gibt die volle Bandbreite der Crunchy Moms, von entspannt bis radikal. Also nicht jede Mutter, die auf Holzspielzeug und Bio-Essen setzt, verteufelt gleichzeitig lebenswichtige Impfungen und unterrichtet sein Kind zu Hause. Wie bei allem im Leben, macht es die richtige Mischung.

Crunchy Mom, Silky Mom oder doch Scrunchy Mom?

Die Silky Mom ist das komplette Gegenteil der Crunchy Mom. Modernste Technologie, die neueste Bildungstechnik und teure Gadgets sind absolute Must-haves für Kind und Kegel. Statt Bio-Cracker in der Metallbrotdose hat die Silky Mom Quetschies dabei, statt Montessori-Spielzeug gibt es blinkende Trendspielsachen, die höllischen Lärm machen. Silkies sind selbstbewusst, top organisiert und in Kita und/oder Schule Elternvertreter und natürlich 1. Vorsitzende der Elternbeirats. Sprich, nach außen wirkt es oft so, als würden Silky Moms nicht nur mühelos ein kleines Familienunternehmen leiten, sondern gleichzeitig auch noch nach der Weltherrschaft streben.

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Scrunchy Moms hingegen wählen den entspannten, aber natürlich nicht so perfekten Mittelweg zwischen Crunchy und Silky Mom. Sie geben ihr bestes, den stressigen Familienalltag zu wuppen, sind sich dabei aber nicht zu schade, das Abendessen auch mal bei einer großen Fast-Food-Kette zu besorgen oder das Kind vor dem Fernseher zu parken, um einfach mal in Ruhe die Waschmaschine anzuschmeißen. Scrunchy Moms sind bodenständig, lebensnah, realistisch, manchmal leicht gestresst und vielleicht einen Tick chaotisch. Nicht perfekt, sondern genau richtig!

Egal, zu welchem Mom-Typ du dich zählst, am Ende des Tages geben wir alle unser Bestes auf die eine oder andere Art.

Artikelbild und Social Media: LSOphoto/iStock (Themenbild)