Philtrum: Woher kommt das Grübchen unter der Nase?
Woher kommt das Grübchen zwischen Nase und Mund? Es heißt Philtrum ("Liebeszauber") und entsteht während der Entwicklung des Embryos durch das Zusammenwachsen des Gesichts.
Die vertikale Rinne zwischen Nase und Oberlippe heißt Philtrum (griechisch philein = lieben) und bedeutet übersetzt Liebeszauber. Kein Wunder, denn schon im antiken Griechenland galt das Philtrum als eine der erogensten Zonen des Körpers, da an dieser Stelle besonders viele Nerven verlaufen. Ein Frauenmund mit ausgeprägtem Philtrum wirkt besonders sanft.
Der untere Teil des Philtrums ist Teil des sogenannten Amorbogens - der bogenförmigen mittigen Grenzlinie der Oberlippe.
Das Philtrum verbindet drei Gesichtsteile
Die Form des Philtrums bildet sich im Embryonalstadium, bei der das Gesicht aus drei Teilen zusammenwächst (Nasenwulst und zwei Oberkieferwülste). Zunächst bilden sich Mund und Nasenlöcher, die sich kurze Zeit später wieder voneinander weg bewegen, um Lippen und Nase Platz zu machen. Zu diesem Zeitpunkt (etwa im zweiten und dritten Schwangerschaftsmonat) entwickelt sich das Philtrum. Das Philtrum ist also eine Art "Nahtstelle", an denen sich die drei Teile zusammengefügt haben. Wachsen Mund und Nase in diesem Entwicklungsstadium nicht richtig zusammen, entwickelt sich eine Lippenspalte ("Hasenscharte").
Das Philtrum ist bei einigen mehr, bei anderen weniger ausgeprägt. Trinkt eine werdende Mutter während der Schwangerschaft Alkohol, ist das Philtrum des Babys später sehr flach ausgeprägt (ein Merkmal der Alkoholembryopathie).
Eine konkrete Aufgabe hat das Philtrum beim Menschen nicht. Bei Hunden und Katzen unterstützt es dagegen den Geruchsinn.
(ww7)