Rentenalter: Radikaler Vorschlag - Gehen wir bald anders in Rente?
Derzeit ist der Renteneintritt in Deutschland klar geregelt, doch das könnte sich schon bald ändern.
Arbeitnehmer stellen sich im Laufe ihres Lebens zwangsläufig die Frage, wann sie in Rente gehen werden. In Deutschland ist der Renteneintritt derzeit klar festgelegt und orientiert sich nach dem Alter und dem Jahr, in dem eine Person geboren wurde.
So ist die Rente bisher geregelt
Für alle, die vor dem 1. Januar 1947 geboren wurden, gilt nach wie vor die Rente ab 65 Jahren. Für diejenigen, die im Jahr 1964 und danach auf die Welt gekommen sind, ist der Renteneintritt mit 67 Jahren vorgesehen. Bei den Jahrgängen dazwischen greift eine gestaffelte Regelung.
So liegt das Renteneintrittsalter bei Arbeitnehmern, die 1947 geboren wurden bei 65 Jahren und einen Monat, bei denen im Jahrgang 1948 bei 65 Jahren und zwei Monaten und so weiter. Wer früher in Rente gehen will ohne dabei Abschläge in Kauf zu nehmen, muss mindestens 45 Jahre lang Beiträge bezahlt haben.
CDU-Politiker wollen individuelles Renteneintrittsalter
Nun wollen aber einige CDU-Politiker dieses Rentenmodell radikal verändern, berichtet "t-online.de". Der Bundesfachausschuss Soziale Sicherung und Arbeitswelt will das einheitliche Renteneintrittsalter komplett abschaffen und haben auch schon Ideen für ein neues Rentenmodell.
Renten-Horror: Trotz 40 Jahre Arbeit bleiben kaum 1000 Euro übrig
Die CDU möchte sich die gestiegene Lebenserwartung zunutze machen und daran orientierend ein flexibeles Rentenalter einführen. Wer länger lebt, könnte länger arbeiten und im Gegenzug höhere Zuschläge erhalten. Wie die Lebenserwartung allerdings bei jedem einzelnen festgestellt werden soll, ist unklar.
Experten sehen CDU-Vorschlag skeptisch
Auch bei der Finanzierung der Renten fordert der Ausschuss eine Änderung. Bisher werden diejenigen, die aktuelle in Rente sind, von den Beiträgen der derzeitigen Arbeitnehmer finanziert. Die CDU-Politiker sprechen sich nun dafür aus, die gesetzliche Rentenversicherung in ein Mischsystem aus Umlage und Kapitalanlage umzuwandeln.
Ein weiterer Punkt des Vorschlages: Eine Verpflichtung der betrieblichen oder privaten Altersvorsorge für Geringverdiener. Experten halten allerdings wenig von den Ideen der Politiker. Besonders das individuelle Renteneintrittsalter wird skeptisch gesehen. "Bei einer Individualisierung des Renteneintritts müsste sehr sensibel vorgegangen werden, um neue Ungerechtigkeiten zu vermeiden", so Rentenexperte Florian Blank vom gewerkschaftsnahen Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut (WSI) gegenüber dem Portal.
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