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Schwangerschaftsübelkeit: Was wirklich dagegen hilft

Wem in den ersten Schwangerschaftswochen einfach nur übel ist, der ist in guter Gesellschaft, denn vielen Schwangeren geht es leider so. Doch die gute Nachricht: Mit diesen Tipps kann man der Übelkeit entgegenwirken. 

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Wie heftig die Schwangerschaftsübelkeit einen trifft, ist sehr individuell. Fast jede fünfte Frau leidet in den ersten zwölf Wochen an Schwangerschaftsübelkeit. Besonders ausgeprägt ist die Übelkeit zwischen der 6. und 12. Schwangerschaftswoche. Schuld daran ist der starke Anstieg des Schwangerschaftshormons HCG (Human Choriongonadotropin). Nach dem dritten Schwangerschaftsmonat sinkt dieser Wert meistens wieder und die Übelkeit verschwindet bei den meisten Frauen.

Eine Ausnahme bilden Frauen, die unter einer besonders heftigen und ausgeprägten Schwangerschaftsübelkeit leiden, der sogenannten Hyperemesis gravidarum. Hier sollte unbedingt der Gynäkologe um Rat gefragt werden, da die Übelkeit möglicherweise medikamentös behandelt werden muss. 

Die Ernährung umstellen & viel trinken!

Oft sind es bestimmte Gerüche oder Geschmäcker die in der Schwangerschaft die Übelkeit auslösen und die meisten Schwangeren lassen ganz automatisch die Finger davon. Um die Übelkeit weiter zu minimieren, können Schwangere Folgendes ausprobieren: 

  • Kleiner Portionen essen, dafür aber öfter. Ist der Magen leer, wird einem schneller schlecht. Geschmacksneutrale Lebensmittel mit fester Konsistenz wie Zwieback oder Knäckebrot sind am besten geeignet, sie halten den Blutzuckspiegel konstant. 
  • Morgens nach dem Aufwachen einen kleinen Snack zu sich nehmen. Legt euch am besten abends schon ein Zwieback oder einen Keks auf den Nachttisch. 
  • Statt direkt nach dem Aufwachen aufzustehen, solltet ihr euch zehn bis 20 Minuten Zeit lassen. Dann kann der Körper in Ruhe auf Touren kommen. 
  • Esst nur Lebensmittel, auf die ihr wirklich Appetit habt und die euch auch bekommen. Fettige, stark gewürzte, saure und frittierte Speisen solltet ihr meiden. Besser sind Lebensmittel mit hohem Kohlenhydratgehalt, hohem Eiweißgehalt und viel Vitamin B. 
  • Immer und überall einen kleinen Snack oder ein paar Bonbons dabei haben. Getrocknete Früchte oder Nüsse helfen. Aprikosen gleichen den Kalium-Wert aus. Haselnüsse und Mandeln können ebenfalls sehr gut wirken, vor allem wenn sie langsam gekaut werden.
  • Trinkt immer genug, wenn das während der Mahlzeiten nicht so gut klappt, dann trinkt vorher oder nachher etwas. Wenn Flüssigkeit gar nicht geht, luscht Eiswürfel oder Wassereis. 
  • Riecht an Zitronen. Kein Scherz, das hilft wirklich! Auch im Tee oder im Wasser kann eine Scheibe Zitrone wahre Wunder wirken. Auch Ginger Ale hilft gut gegen Übelkeit. 
  • Kleine Spaziergänge und viel frische Luft sollten täglich auf dem Programm stehen, denn das hilft ebenfalls gegen die Übelkeit. 

Was sonst noch helfen kann

  • Tagebuch führen: So kannst du herausfinden, wann es dir besonders schlecht geht und wann du dich gut fühlst und Nahrung zu dir nehmen kannst. So kannst du deinen Tagesablauf besser planen und dich gezielter ernähren. 
  • Stress und Müdigkeit können die Übelkeit verschlimmern. Nimm dir also Zeit, um dich auszuruhen und zu entspannen. Geht das im stressigen Arbeitsalltag nicht, kannst du dich notfalls krankschreiben lassen. 
  • Homöopathie kann eine Alternative sein. Allerdings solltet ihr euch von einem qualifizierten Therapeuten beraten lassen. 
  • Akupressur-Bänder können auch gegen Übelkeit helfen. Eigentlich wurden die kleinen Bänder gegen Seekrankheit entwickelt, sie helfen aber auch Schwangeren. 
  • Lavendelkompressen auf den Bauch oder auf die Stirn legen. Sie wirken beruhigend und entspannend. 


Wenn nichts gegen die Übelkeit hilft und sie sich sogar noch verschlimmert, solltet ihr unbedingt zum Arzt gehen. Wer sich öfter als fünf Mal pro Tag übergeben muss und mehr als fünf Prozent seines Körpergewichtes verliert, kann unter einer Hyperemesis gravidarum, einer schweren Form der Schwangerschaftsübelkeit leiden. Euer Frauenarzt kann euch dann am besten weiterhelfen. 

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