Tornado in Deutschland: Dächer flogen von den Häusern!
Extreme Sturmböen haben in Großheide in Ostfriesland heftige Schäden hinterlassen. Videoaufnahmen in den sozialen Netzwerken zeigen einen tornadoartigen Wolkentrichter.
Die Gemeinde Großheide im Landkreis Aurich, Ostfriesland wurde am Montagabend von einem Sturm getroffen, der seinesgleichen sucht. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat das Unwetter nach anfänglicher Ungewissheit inzwischen als mittelschweren Tornado der Klasse F2 eingestuft. Bereits am Wochenende waren schwere Stürme und Gewitter in Deutschland vorhergesagt worden.
Tornado in Ostfriesland
Nach Angaben der Feuerwehr richtete der Tornado teils gravierende Schäden an rund 50 Häusern an. Manche von ihnen sind nicht mehr bewohnbar. Abgedeckte Dächer, weggerissene Dachfirste sowie umgestürzte Autos und Bäume hinterließen ein Bild der Verwüstung. Menschen wurden bei dem Unwetter glücklicherweise nicht verletzt.
Die Videos von Augenzeugen zeigen, wie dramatisch die Situation war:
Erst am Dienstag stufte der DWD den Sturm als Tornado der Klasse F2 ein. "Aufgrund von Augenzeugen und Videomaterial kann man eindeutig sagen, es war ein Tornado gestern Abend", sagte Andreas Friedrich, der Tornadoexperte des Deutschen Wetterdienstes (DWD).
250 km/h Drehgeschwindigkeit
Der Tornado in Ostfriesland gilt als mittelschwer. Experten schätzen, dass er mit Drehgeschwindigkeiten zwischen 180 bis 250 km/h über das Land gefegt ist. Ersten Berechnungen zufolge soll der Durchmesser des Wolkentrichters zeitweise 100 Meter betragen haben.
Der DWD geht des weiteren davon aus, dass es sich bei diesem Tornado um einen Kaltluft-Tornado wahrscheinlich ohne Superzelle gehandelt hat. Ausgelöst werden Stürme dieser Art durch verschiedene Windgeschwindigkeiten und Windrichtungen am Boden und in einem Kilometer Höhe – sogenannte Windscherungen.
Durchschnittlich gibt es in Deutschland bis zu 60 Tornados pro Jahr. Tornados der Klasse F2 sind hierzulande allerdings selten.
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