Vampir-Lifting: Warum schmieren sich Menschen Blut ins Gesicht?
Halloweenstreich oder Beauty-Trend? Das Vampir-Lifting verspricht strahlende Haut – durch Eigenblut. Was hat es mit der sogenannten PRP-Behandlung auf sich?
In sozialen Netzwerken kursieren Bilder von Stars und Sternchen mit blutverschmiertem Gesicht. Unfall oder Halloween-Vorbereitung? Keinesfalls! Bei der Blut-Wäsche handelt es sich tatsächlich um eine Kosmetik-Behandlung. Sieht eklig aus? Finden wir auch.
Was passiert bei der PRP-Behandlung?
Die Abkürzung PRP steht für „Platelet-Rich Plasma“, da es um blutplättchenreiches Plasma geht. Die Behandlung wird aber nicht beim Arzt, sondern im Kosmetik-Studio durchgeführt. Dort nimmt man den Kunden eine kleine Menge Blut ab. Diese wird in einer Zentrifuge speziell aufbereitet. Das plättchenreiche Blutplasma wird schließlich wieder in die Gesichtshaut injiziert.
Tut das Lifting weh?
Jein. Die Haut wird vor der Injektion meist mit einer Creme betäubt. Manchmal kann man die Einstiche trotzdem spüren. Nach der Therapie ist die Haut zunächst gerötet - die vollständige Wirkung entfaltet sich erst innerhalb der nächsten Wochen. Um Schwellungen oder sogar Blutergüsse zu vermeiden, muss sehr akkurat gearbeitet und die Haut bestenfalls direkt nach der Therapie mit Eis gekühlt werden.
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Worauf sollte man beim Vampir-Facial achten?
Wie bereits gesagt: Die Therapie wird nicht in einer Arztpraxis durchgeführt. Man sollte sich daher an Dermatologen oder speziell ausgebildete Kosmetiker wenden, die Experte auf dem Gebiet sind. Bei der Behandlung mit Eigenblut ist höchste Hygiene gefragt.
Erst kürzlich musste ein Beauty-Salon in New Mexico schließen, da Hygiene-Mängel aufgefallen sind. Die sind in diesem Fall nicht nur eklig, sondern gesundheitsgefährdend. Die Nadeln und Instrumente müssen vorschriftsmäßig desinfiziert werden - andernfalls besteht das Risiko, sich mit Krankheiten wie HIV anzustecken.
Was verspricht das Vampir-Lifting?
Bei dem Vampir-Lifting soll es sich um eine natürliche Alternative zu Botox und Co. handeln. Hauptsächlich ist es also als Anti-Aging-Behandlung anerkannt, die kleine Fältchen verschwinden lässt. Das Blut soll die Zellregeneration nachhaltig anregen und gleichzeitig die Haut straffen – daher der Verjüngungseffekt.
Zudem verspricht die PRP-Behandlung einen strahlenden Teint und schöne Haut. Daher ist sie auch bei jüngeren Kundinnen beliebt.
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Eigenblut für die Gesundheit?
Die Eigenblut-Therapie an sich ist nicht neu in der Medizin. Viele Heilpraktiker und Alternativ-Mediziner schwören auf die Injektion von eigenem Blut. Hintergrund ist die Stimulation des Immunsystems: Wird das Blut erst abgenommen, dann wieder injiziert, erkennt der Körper es nicht als eigenes an. Dadurch wird eine Immunreaktion provoziert.
Krankheiten, die mit dem Immunsystem zusammenhängen, wie beispielsweise allergische Reaktionen, Neurodermitis, Rheuma oder Asthma, sollen durch Eigenblut-Behandlungen gelindert werden können. Auch sollen die Abwehrkräfte nach Krankheit oder Blutbildstörungen wieder gestärkt werden. Vollständig wissenschaftlich bewiesen ist die Therapie jedoch nicht.
Nun erobert die Eigenblut-Therapie auch die Beauty-Branche. Zahlreiche Kosmetik-Studios bieten das Vampir-Lifting bereits deutschlandweit an. Die Behandlung selbst ist übrigens meist gar nicht so gruselig rot – normalerweise wird das Plasma vorher herausgefiltert und als farblose Flüssigkeit zur Behandlung genutzt. Zu Halloween wäre die Behandlung jedoch praktisch - wer vor der Feier zum Vampir-Facial geht, spart an der Verkleidung.
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