Was tun, wenn es in der Küche brennt?
Was tun, wenn der Toaster in Flammen steht? Oder die Ölpfanne Feuer fängt? Oder eine brennende Kerze außer Kontrolle gerät? Erste (Lösch-)Hilfe für zu Hause.
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Laut Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung (IFS) beginnt jeder Fünfte aller Brände im Haushalt auf dem Küchenherd. Das Feuer kann durch menschliches Versagen oder durch den elektrischen Defekt eines Küchengerätes entstehen. Dabei warnen Versicherungen, dass das Brandrisiko Nummer 1 in jeder Wohnung die Elektrizität ist. Elektrogeräte in der Küche, wie etwa der Toaster oder die Kaffeemaschine, bergen also eine erhebliche Brandgefahr.
Küchenbrand: In 2 Minuten Flammen ersticken
Aus einer kleinen Flamme kann schnell ein loderndes Feuer werden. Das heißt: Eine schnelle Reaktion und flotte Handlung ist ein Muss - in den ersten 2 Minuten kann man einen kleinen Brand oft noch selbst bändigen. Zum Beispiel, indem man es mit einer Decke erstickt oder dem Feuerlöscher löscht. Wichtig bei Bränden in deiner Küche: Elektrogeräte und Fettbrände dürfen niemals mit Wasser gelöscht werden.

Was tun, wenn es in der Küche brennt?
Bei Fettbrand: Feuer mit Deckel ersticken. KEIN Wasser zum Löschen benutzen!
Bei Flammen im Toaster & Co: VOR dem Löschversuch Strom abstellen bzw. Stecker ziehen! Dann Flammen mit einem Feuerlöschspray (oder mit einer Löschdecke) ersticken.
Bleibt der eigene Löschversuch erfolglos: Küche verlassen, Tür zuziehen und Feuerwehr rufen (112)! Denn die Rettung von Menschenleben kommt immer vor der Brandsicherung.
Wie vermeide ich einen Küchenbrand?
Küchengeräte nicht unbeaufsichtigt lassen, wenn sie eingeschaltet sind. Gleiches gilt für Pfannen mit Öl bzw. heißem Fett.
Krümelschublade des Toasters regelmäßig leeren!
Bei Nichtgebrauch: Stecker ziehen!
Qualitativ gute Küchengeräte kaufen. Aber Achtung: Auch Markenartikel sind nicht feuerfest!
Rauchmelder in der Nähe der Küche (z.B. im Flur) installieren.
Kleinen Feuerlöscher oder Feuerlöschspray und/oder Löschdecke griffbereit haben.
Welcher Feuerlöscher eignet sich für den Haushalt?
Während Rauchmelder in deutschen Privatwohnungen Pflicht sind, gilt das für Feuerlöscher (noch) nicht. Trotzdem ist eine Anschaffung für den Ernstfall mehr als sinnvoll.
Ein Blick auf die Brandklassen kann bei der Suche nach dem richtigen Löschmittel helfen.
Brandklasse A: brennende feste (meist organische) Stoffe, z.B. Holz, Kohle, Papier, Heu, Stroh - eignet sich für: Wohnzimmer, Kinderzimmer
Brandklasse B: brennende flüssige oder flüssig werdende Stoffe, z.B. Benzin, Wachs, Ethanol, Lack, Harz, Teer - eignet sich für: Werkstatt, Hobbyraum
Brandklasse C: brennende Gase, z.B. Butan, Methan, Propan, Erdgas, Wasserstoff, Acetylen
Brandklasse D: brennende Metalle
Brandklasse E: wurde abgeschafft; ursprünglich für Brände in elektrischen Niedrigspannungsanlagen vorgesehen (bis 1.000 Volt)
Brandklasse F: brennende Fette und Öle, sowie Frittier- und Fettbackgeräte - eignet sich für: Küche
Welcher Feuerlöscher für welchen Brand?
Inzwischen gibt es zahlreiche Feuerlöschtypen. Für den Haushalt eignet sich am besten ein Fettbrandfeuerlöscher (z.B. für brennendes Öl in der Küche) und ein Schaumfeuerlöscher (für die restliche Wohnung). Ein Überblick:
Pulver-Feuerlöscher (mind. 6 kg): mit Flammbrandpulver (Brandklassen B und C) oder Glutbrandpulver (Brandklassen A, B und C) - das Pulver (ein Salzgemisch) liegt anschließend aber in der Wohnung rum; Möbel und Elektrogeräte werden nach dem Einsatz unbrauchbar
Wasser-Feuerlöscher: für Brandklasse A, teilweise auch B
Schaum-Feuerlöscher (mind. 6 Liter): für Brandklassen A und B (nicht für Metalle und Fette geeignet!)
Kohlendioxid-Feuerlöscher: nicht für den Haushalt geeignet, da Kohlendioxid für Menschen gefährlich ist
Fettbrand-Feuerlöscher: für Brandklasse F (Achtung: Dieser Feuerlöscher bekämpft zwar das Feuer, hinterlässt aber Rückstände...)
Feuerlöscher sollten alle 2 Jahre überprüft werden (von einem fachlichen Feuerlösch-Kundendienst), da sie nach der Zeit ihre Wirkung verlieren könnten.
Übrigens ist nicht nur die Anschaffung eines Feuerlöschers und die Installation eines Rauchmelders zu empfehlen. Wer einen Gasherd, mit Gas betriebene Geräte oder eine Gas-, Öl-, oder Holzheizung hat, sollte unbedingt darüber nachdenken sich zusätzlich einen Kohlenmonoxidmelder (auch Gasmelder) genannt zuzulegen. Gase sind farb- und geruchlos und gerade, wenn man schläft, bemerkt man eine Gasfreisetzung nicht. Laut "Feuerwehrmagazin" gibt es jährlich in Deutschland 3.500 Vergiftungen durch Kohlenmonoxid, jede sechste davon endete tödlich. Ein Gasmelder bietet da einen guten Schutz.
Feuerlöschsprays für zu Hause
Eine praktische (und handlichere) Alternative sind Feuerlöschdosen bzw. Feuerlöschsprays. Sie fassen zwischen 580 ml und 800 ml Löschinhalt und sind meist für Brände der Brandklassen A, B und F (manche auch nur A und B - unbedingt darauf achten!) geeignet. Dabei empfehlen Experten, auf das GS-Siegel (geprüfte Sicherheit) zu achten. Feuerlöschdosen sind in der Regel bis zu 3 Jahre haltbar.
Gute Feuerlöschsprays kosten zwischen 20 Euro und 40 Euro.
(ww7)