Baby-Erstausstattung: Was Eltern laut Kinderphysiotherapeutin wirklich brauchen – und was nicht
Kinderphysiotherapeutin Dr. Maral Amani verrät, welche Produkte du für dein Baby wirklich brauchst – und von welchen No-Gos du lieber die Finger lassen solltest.
Die genannten Produkte wurden von unserer Redaktion persönlich und unabhängig ausgewählt. Beim Kauf in einem der verlinkten Shops (Affiliate Link) erhalten wir eine geringfügige Provision, die redaktionelle Selektion und Beschreibung der Produkte wird dadurch nicht beeinflusst.
Wenn ein Baby unterwegs ist, haben werdende Eltern viele Fragen: Wie oft sollte ich mein Baby stillen oder füttern? Was hilft gegen Bauchweh und Blähungen? Und was braucht mein Baby wirklich und was kann ich mir sparen?
Auf die letzte Frage liefert Dr. Maral Amani, Kinderphysiotherapeutin und Expertin für Kindesentwicklung bei Lovevery, die Antwort. Sie hat eine Liste mit den Essentials einer Baby-Erstausstattung zusammengestellt und verrät, worauf werdende Eltern lieber verzichten und was sie stattdessen wählen sollten.
Must-haves und No-Gos für Eltern laut Dr. Maral Amani

Die Must-haves: Das brauchen Babys wirklich
Eine Babytrage oder ein Tragetuch
Babytragen sind aus meiner Sicht als Kinderphysiotherapeutin ein absolutes Muss, da sie nicht nur die Bindung zwischen Neugeborenen und Eltern fördern, sondern auch sonst zahlreiche Vorteile mit sich bringen. Das Baby hat beim Tragen direkten Hautkontakt und kann beruhigt ein Nickerchen machen, während die Eltern die Hände freihaben. Gleichzeitig verbringt das Kind so weniger Zeit auf dem Rücken, was dem Flachkopfsyndrom (Plagiozephalie) vorbeugt. Besonders Tragetücher sind ideal für Neugeborene, da viele Tragen ein höheres Mindestgewicht erfordern. Zur Sicherheit des Babys sollten immer die Anweisungen des Herstellers beachtet werden. Nur so wird sichergestellt, dass das Tragetuch oder die Trage richtig verwendet werden und eine adäquate Unterstützung und Positionierung des Kindes gewährleistet sind.
Nachfolgend findest du die Babytragen und Tragetücher, die Stiftung Warentest am besten bewertet hat. Die kompletten Ergebnisse findest du ihn unserem Artikel "Babytragen & Tragetücher im Test: Diese Modelle überzeugen Stiftung Warentest".
Spielzeug für Neugeborene
Bei Spielzeug für Neugeborene gilt: Weniger ist mehr – insbesondere bei den kurzen Wachphasen in den ersten Monaten. Wenn das Baby wach und aufmerksam ist, sind kontrastreiche Schwarz-Weiß-Karten ideal, um die visuelle und motorische Entwicklung anzuregen. Der Entwicklungsbereich, der in den ersten Monaten besonders gefördert werden sollte, ist die Kopfkontrolle.
Daher empfiehlt sich Spielzeug, das das Baby unterhält, während es auf dem Bauch liegt und versucht, seinen Kopf zu heben. In den ersten Monaten wird dafür nicht viel benötigt. Deshalb sind die Lovevery Spielzeugsets eine ideale Lösung, da sie das Gehirn des Babys stimulieren.
Gepolsterte Spielmatte
Eine gepolsterte Spielmatte ist ein unverzichtbares Hilfsmittel für Babys, um ihre Entwicklung im ersten Lebensjahr zu unterstützen. Sie bietet Sicherheit, während das Baby lernt, seinen Kopf zu heben und fallen zu lassen, herumzurollen, zu sitzen und zu krabbeln. Anstatt das Kind in einen Laufstall oder ähnliche Vorrichtungen zu sperren, sollten Eltern ihm lieber „uneingeschränkte“ Zeit auf dem Boden geben – natürlich unter Aufsicht.
Eine Decke kann dabei leicht verrutschen und zum Sicherheitsrisiko werden, während ein Teppich nach einem Missgeschick nur schwer zu reinigen ist. Es empfiehlt sich daher, eine sichere Matte anzuschaffen, die entweder abwaschbar ist oder einen abnehmbaren Bezug hat, der sich leicht waschen lässt.
Babygitter
Ein Babygitter ist ein wichtiges Hilfsmittel sowohl für die motorische als auch die sozial-emotionale Entwicklung des Kindes. Bei richtiger Verwendung schafft es einen sicheren Bereich zum Erkunden, in dem das Baby sich frei bewegen und krabbeln kann. Diese Art von Umgebung, die oft als „Ja-Raum“ bezeichnet wird, fördert unabhängiges Spielen und ermöglicht dem Kind, Vertrauen in seine Bewegungen zu entwickeln. Gleichzeitig haben Eltern die Gewissheit, dass durch das Babygitter das Risiko gefährlicher Begegnungen im Haushalt massiv verringert wird.
Babywanne für den Kinderwagen
Eine Babywanne für den Kinderwagen mag auf den ersten Blick sperrig und unnötig erscheinen; sie ist aber sehr nützlich. In ihr kann das Baby unterwegs sicher schlafen und dabei seine Arme und Beine frei bewegen. Im Vergleich dazu schränken moderne Kinderwagen, bei denen eine Babyschale fürs Auto an der Basis befestigt wird, die Bewegungsmöglichkeiten aus Sicherheitsgründen bewusst ein. Außerhalb des Autos sollte das Kind daher nicht im Kindersitz schlafen, wenn es eine bessere Alternative gibt.
Viele Kinderwagen sind als Set bestehend aus Babywanne und Sportsitz für Kleinkinder erhältlich. Bei manchen Sets ist sogar eine Babyschale fürs Auto mit dabei. Die besten Kinderwagen-Modelle laut Stiftung Warentest findest du nachfolgend.
Die No-Gos: Darauf könnt ihr verzichten
Lauflernhilfen
Lauflernhilfen sind nicht empfehlenswert, da sie unnatürliche Bewegungsmuster fördern und so das selbstständige Laufenlernen erschweren. Die Position, in die Babys in Lauflernhilfen gebracht werden (gebeugte Knie, gestreckte Zehen und nach vorne geneigter Oberkörper), kann sogar schwere Verletzungen verursachen. Eine Stehhilfe im Alter von etwa sechs bis sieben Monaten ist eine bessere Alternative, solange die Füße des Kindes dabei flach auf dem Boden stehen.
Türhopser / Baby Jumper
Auf Hüpfvorrichtungen, bei denen das Baby in einen Gurt geschnallt an federnden Schnüren hängt, um selbstständig zu hopsen, sollte verzichtet werden. Kinder sind entwicklungstechnisch erst bereit zum Springen, wenn sie anfangen, selbstständig zu laufen. Zuvor werden die Hüft- und Kniegelenke unnötig belastet, was bei Überbeanspruchung und unnatürlichen Bewegungsmustern das Gehen beeinträchtigen kann. Zudem kann eine übermäßige Gerätebenutzung negative Auswirkungen auf die motorische Entwicklung des Säuglings haben. Auch hier ist eine Stehhilfe die bessere Wahl.
Kopfformkissen für Säuglinge
Viele Eltern erwägen, sich ein Kopfformkissen zuzulegen, um dem Flachkopfsyndrom (Plagiozephalie) vorzubeugen oder es zu behandeln. Jedoch gibt es keine Beweise dafür, dass sie auch funktionieren. Es ist viel effektiver und sicherer, sich auf Bewegung zu konzentrieren: Babytragen, beaufsichtigte Bauchlage und Gelegenheiten für das Baby, auf einer gepolsterten Matte die Umgebung zu erkunden. Für die ersten Monate empfiehlt sich auch ein Keilkissen, da es die Bauchlage für das Kind angenehmer macht und das Kopfheben unterstützt.
Spielzeug mit Schnuller
Schnuller, die an einem Kuscheltier oder einer kleinen Decke befestigt sind, sehen vielleicht niedlich aus, sind aber nicht ideal für die orale motorische Entwicklung des Babys. Das zusätzliche Gewicht zieht an den Zähnen des Kindes und kann so die Zahnstellung auf ungesunde Weise verändern. Eine bessere Alternative ist, dem Kleinen ein separates Kuscheltier oder eine Babydecke als beruhigenden Gegenstand in die Hände zu geben.

Dr. Maral Amani, PT, DPT, ist Expertin für Kindesentwicklung bei Lovevery. Sie ist als Kinderphysiotherapeutin und für Frühintervention zertifiziert und unterstützt Säuglinge und Kleinkinder während ihrer ganzheitlichen Entwicklung.
Maral arbeitet als Kinderphysiotherapeutin für Frühintervention in San Diego, Kalifornien, und bietet Familien Unterstützung zu Hause. Ihre Leidenschaft ist es, Eltern beizubringen, wie sie die Entwicklung ihres Kindes durch Spiel und Verbindung unterstützen können.
Maral leitet den Disability Support Service von Lovevery, der Familien mit neurologischen Abweichungen, Behinderungen, Frühgeburten oder Lernbehinderungen individuelle Beratung bietet.
Instagram: @dr.maralamani