Das kenn ich doch...

Dé­jà-vu: Was ist das eigentlich und was passiert da?

Der Ausdruck Déjà-vu (gesprochen: deschawü) stammt aus dem Französischen und bedeutet "schon mal gesehen". Er beschreibt das - gar nicht so seltene - Phänomen, wenn uns eine neue Situation vorkommt, als hätten wir sie genau so schon erlebt.

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Du spazierst durch einen Park, in dem du noch nie zuvor gewesen bist - und doch scheinst du die Umgebung schon zu kennen. Warum nur ist dir dieser Park so vertraut? Bist du vielleicht schon einmal hier gewesen? Ist dein Déjà-vu etwa eine Botschaft aus der Vergangenheit?

Ein merkwürdiger Moment wie dieser ist ein weitverbreitetes Phänomen. Rund 70% der Bevölkerung hatten schon einmal ein Déjà-vu-Erlebnis - und für die meisten ist der kurze Spuk ein verwirrendes Erlebnis.

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Déjà-vu: Optical Delay Theory

Es gibt viele Theorien darüber, wie ein Déjà-vu entsteht. Neben den eher mystischen Ansätzen (Erfahrungen aus einem früheren Leben, Warnungen von Geistern) ist die bekannteste Theorie die "Optical Delay Theory".

Nach dieser Theorie gelangen die Informationen von einem Auge (meistens das rechte) schneller ins Gehirn als vom anderen. Das Gehirn verarbeitet die Informationen also unterschiedlich schnell und so kommt uns das Gesehene bekannt vor, obwohl wir es eigentlich noch nie zuvor gesehen haben. Doch diese Theorie ist falsch, da sie nicht erklärt, dass auch blinde Menschen Déjà-vu-Erlebnisse haben.

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Vierschiedene Theorien: Wie entsteht ein Déjà-vu?

1. Es sind tatsächlich Erinnerungen

Die meisten Wissenschaftler betrachten das seltsame Gefühl des Wiedererkennens ganz nüchtern: Ihrer Ansicht nach beruhen Déjà-vu-Erlebnisse auf tatsächlichen Erinnerungen - entweder an Momente, die wir so oder ähnlich schon mal erlebt, aber wieder vergessen haben. Oder an Situationen, die sich erst vor ein paar Millisekunden ereignet haben, die wir jedoch nur unterbewusst registriert haben. So haben wir zum Beispiel im Augenwinkel schon gesehen, was gleich passieren wird. 

Wenn wir diese Informationen dann noch einmal bewusst wahrnehmen, entsteht der Eindruck, den Moment zum zweiten Mal zu erleben. Unser Gedächtnis spielt uns einige Sekunden lang einen Streich. Es scheint, als könnten wir uns ganz genau an etwas erinnern, von dem wir gleichzeitig glauben, dass es nicht passiert ist.

2. Gleiche Strukturen bewirken ein Déjà-vu

Nach der sogenannten Umwelt-Theorie, an die viele Wissenschaftler glauben, fühlen wir uns an einem fremden Ort an einen uns bekannten Ort erinnert, weil sie ähnliche Strukturen besitzen. Auf der linken Straßenseite ist eine Kneipe, direkt gegenüber ein Bürogebäude, daneben eine Schule und ein kleiner Park... schon haben wir ein Déjà-vu. Es reicht dabei auch, wenn wir einen Ort aus Film und Fernsehen kennen.

3. Neurochemische Vorgänge im Gehirn

Es wurde sehr häufig beobachtet, dass vor allem Epileptiker Déjà-vus haben - meistens kurz vor oder während eines Anfalls. Das soll jetzt nicht heißen, dass jeder Mensch, der ein Déjà-vu hat, auch Epileptiker ist. Doch es lassen sich Zusammenhänge erklären: Déjà-vu-Erlebnisse scheinen mit neurochemischen Vorgängen in den Temporallappen des Gehirns zusammenzuhängen. Dort sitzen die Erinnerungen.

Forscher der Duke University in North Carolina in den USA konnten die Gehirnströme während eines Déjà-vus messen und sie so genauer lokalisieren. Déjà-vus beanspruchen nur den Scheitellappen, im Gegensatz zu realen Erinnerungen, die den gesamten Temporallappen beanspruchen. Im Scheitellappen werden vor allem sensorische Informationen, also was wir mit unseren Sinnen wahrnehmen, verarbeitet. 

Wird der Temporallappen gezielt mit leichten Stromstößen gereizt, lassen sich Déjà-vu-Erlebnisse sogar hervorrufen. Auch Menschen, deren Temproallappen irgendwie geschädigt ist, haben besonders häufig Déjà-vu-Erlebnisse. Darum liegt die Vermutung nah, dass Déjà-vus bei gesunden Menschen etwas mit kleinen Störungen im Temporallappen zu tun haben - keine schlimmen Störungen! Eher so etwas wie ein... Schluckauf?

Fazit:

Es lässt sich festhalten: Erwiesen ist nur, dass Déjà-vu-Erlebnisse bei gesunden Menschen vor allem dann auftreten, wenn sie erschöpft und weniger aufnahmefähig sind. Über die genauen Ursachen sind sich Wissenschaftler aber uneins, es liegt allerdings nah, dass es körperliche Ursachen hat.

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