Schwarze Tüten am Baum: Warum du diese Warnung nicht ignorieren darfst
Von Hautreizungen bis zu tödlichen allergischen Schocks - diese schwarzen Tüten an Bäumen sind eine Warnung!

- Eichenprozessionsspinner – wie sehen die Raupen aus?
- Warum ist diese Raupe für Hund und Mensch gefährlich?
- Auf keinen Fall anfassen!
- So wirkt das Nesselgift auf Hunde und andere Tiere
- Was tun nach Kontakt mit Eichenprozessionsspinner?
- Was hilft bei Hautausschlag nach Kontakt mit Eichenprozessionsspinner?
- Eichenprozessionsspinner bekämpfen - Wo kann ich Raupen-Befall melden?
Schwarze Tüten an Bäumen sind ein deutliches Warnzeichen, dass du auf keinen Fall näher kommen solltest. Diese Beutel sind ein Zeichen für den Befall mit Eichenprozessionsspinnern: Aus diesen Raupen schlüpfen keine hübschen Schmetterlinge. Sie sind die Vorläufer von später harmlosen Nachtfaltern und sind auch als "Prozessionsraupen" bekannt. Im Raupenstadium sind die Insekten jedoch gefährlich für Mensch und Tier! Wir erklären alles, was du wissen musst.
Eichenprozessionsspinner – wie sehen die Raupen aus?
Aus diesen Raupen schlüpfen keine hübschen Schmetterlinge. Eichenprozessionsspinner sind die Vorläufer von später harmlosen Nachtfaltern und sind auch als "Prozessionsraupen" bekannt. Im Raupenstadium sind die Insekten gefährlich für Mensch und Tier.
Zu finden sind die knapp zwei Zentimeter langen Eichenprozessionsspinner an den Ästen von Eichen-Bäumen.
Sie kriechen wie in Prozessionen alle hintereinander her oder umeinander herum.
Das deutlichste Zeichen für einen Befall der Eichenprozessionsspinner sind die haarigen Gespinstnester an den Ästen der Bäume, die von weitem an Zuckerwatte erinnern. Von dort aus begeben sich die gefährlichen Raupen auf Nahrungssuche und fressen die Blätter der Bäume ab.
Die Prozessionsraupen schlüpfen Anfang Mai und verlaufen bis zu ihrer Verpuppung im Juni/Juli etwa fünf bis sechs Entwicklungsstadien.
Ihr Rücken ist samtartig behaart und mit rotbraunen Warzen besetzt, aus denen die langen Haare wachsen.

Warum ist diese Raupe für Hund und Mensch gefährlich?
Die feinen Haare des Eichenprozessionsspinners sind extrem giftig, denn sie enthalten das Nesselgift Thaumetopoein. Darum können sie allergische Reaktionen bis hin zum lebensbedrohlichen allergischen Schock auslösen.
Mit kleinen Widerhaken können sich die Härchen in den Schleimhäuten von Mensch und Tier wie etwa Hunden verfangen und so Augenreizungen, Husten, Hautreaktionen, Fieber oder einen Schock auslösen.
Auf der Haut verursacht das Nesselgift des Eichenprozessionsspinners Rötungen, Quaddeln und Pusteln - ähnlich wie beim Berühren von Brennnesseln, nur schlimmer. Der Juckreiz ist unerträglich.
In den Atemwegen führen die Gifthärchen zu Entzündungen wie bei einer Bronchitis. Asthmatiker können sogar Anfälle bekommen.
Wenn Härchen ins Auge gelangen, kann es tränen, anschwellen - bis hin zur Hornhautentzündung.
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Schwarze Beutel an Bäumen: Das steckt dahinter
Die schwarzen Beutel, die an befallenen Bäumen zu sehen sind, warnen nicht nur vor den Eichenprozessionsspinnern. Es handelt sich um sogenannte "EPS-Fallen". Diese locken die Raupen durch Duftstoffe an und fangen sie. Eine spezielle Beschichtung sorgt dafür, dass die Prozessionsraupen den Beutel nicht mehr verlassen können.
Auf keinen Fall anfassen!
Deshalb: die Raupen
nicht berühren!
nicht genauer ansehen (Einatmungsgefahr)!
nicht in der Nähe von befallenen Bäumen auf den Boden setzen!
So wirkt das Nesselgift auf Hunde und andere Tiere
Auch Hunde und andere Tiere sollten beim Spaziergang in der Natur unbedingt vor einem Kontakt mit dem Eichenprozessionsspinner geschützt werden! Denn kommen die Schleimhäute von Tieren mit dem Nesselgift Thaumetopoein in Kontakt, kann es schlimmstenfalls tödlich enden oder aber zu einem Absterben der betroffenen Bereiche kommen.
Wie schlimm die Auswirkungen sein können, zeigt dieses Beispiel aus einer Tierarztpraxis – dem betroffenen Hund, der nach Kontakt mit der Prozessionsraupe stark speichelt, wurde unter der Narkose das Maul ausgespült – dennoch werden die schwarzen Teile der Zunge wohl absterben.
Nehmen Tiere die Härchen des Eichenprozessionsspinners über die Nahrung auf, kann es außerdem zu Magenschleimhautentzündungen kommen.
Was tun nach Kontakt mit Eichenprozessionsspinner?
Nach Kontakt mit dem Eichenprozessionsspinner sofort komplett ausziehen, Kleidung waschen und sorgfältig duschen.
Danach trocken föhnen. Nicht abtrocknen, das kann übrige Härchen in die Haut einreiben.
Ist ein Hund mit den Raupen in Kontakt gekommen oder hat sogar etwas von den Raupen aufgenommen, sollte man so schnell wie möglich zum Tierarzt, damit dieser das Maul fachmännisch und geschützt ausspülen und weitere Maßnahmen einleiten kann! Es kann helfen, das Maul direkt auszuspülen, wie dieser Fall gezeigt hat:
Was hilft bei Hautausschlag nach Kontakt mit Eichenprozessionsspinner?
Kommt es nach Kontakt mit dem Nesselgift zu Reizungen der Haut, können entzündungshemmende Cremes und Antihistaminika helfen. Bei Atemnot braucht es wahrscheinlich Arzneimittel, die die Atemwege erweitern.
Welche Behandlung notwendig ist, kann der Arzt/die Ärztin am besten entscheiden.
Eichenprozessionsspinner bekämpfen - Wo kann ich Raupen-Befall melden?
Auf keinen Fall versuchen, die Raupen selbst zu entfernen! Besser ist es, die Gemeindeverwaltung zu informieren, sie schickt Schädlingsbekämpfer, die das betroffene Areal absperren oder auch mittels Insektiziden die gefährlichen Raupen bekämpfen. Auch das Umwelt- oder Gesundheitsamt kann helfen.
Bitte auch keinesfalls die Gespinste der Raupen mit Flammen oder Wasser bekämpfen – dabei werden die giftigen Haare nur noch stärker aufgewirbelt und verbreitet.