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Einbrecher: An diesem Wochentag brechen die meisten ein

An welchem Tag sind die meisten Einbrecher unterwegs? Laut aktuellen Erkenntnissen ist es der Freitag - vor allem im Herbst und Winter. Am seltensten wird sonntags eingebrochen.

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Das Landeskriminalamt (LKA) in Nordrhein-Westfalen hat einen umfassenden Forschungsbericht zum Thema Wohnungseinbruch veröffentlicht.

Das Landeskriminalamt (LKA) in Nordrhein-Westfalen hateinen umfassenden Forschungsbericht zum Thema Wohnungseinbruchveröffentlicht.

Es ist das europaweit umfangreichste Forschungsprojekt zum Wohnungseinbruchdiebstahl. Für die darin festgehaltenen Fakten haben die LKA-Mitarbeiter Ermittlungsakten der letzten Jahre ausgewertet. Die wichtigsten Erkenntnisse:

Wann wird am häufigsten eingebrochen?

Am häufigsten wird an Freitagen eingebrochen, am seltensten an Sonntagen. Zudem wurde ermittelt, dass die meisten Einbrecher in den Monaten November, Dezember und Januar unterwegs sind - also in der dunklen Jahreszeit, in der die Nächte lang und die Tage kurz sind.

Damit ist der Mythos "Urlaubszeit ist Einbruchszeit" widerlegt. Zwar wird auch im Sommer eingebrochen - doch lange nicht so häufig wie im Winter.

Übrigens: Einbrüche im Sommer werden häufiger aufgeklärt als Wintereinbrüche. Die Polizisten schließen daraus, dass "für die Fallanstiege im Winter Täter verantwortlich sind, die für die Polizei ungleich schwerer zu ermitteln sind als die Täter mit Taten in den Sommermonaten", wie es in dem Bericht heißt.

Wo wird am häufigsten eingebrochen?

Einbrecher achten häufig darauf, dass das Gebäude, in das sie eindringen, eine Anbindung an eine stark frequentierte Straße hat. So können sie nach dem Einbruch in der Menschenmenge untertauchen.

Zum anderen achten die Täter darauf, dass sie nicht so leicht gesehen werden - vor allem, wenn sie bei Helligkeit einbrechen. Dafür sorgen z.B. Hecken und Mauern - also ein Sichtschutz vor den Gebäuden.

Besonders häufig (in zwei Drittel aller Fälle!) wird in Einfamilienhäusern von älteren Menschen eingebrochen. In rund 25 Prozent der Fälle bevorzugen Einbrecher Reihenhäuser. Im Zentrum von Großstädten sind vor allem Mehrfamilienhäuser im Visier der Einbrecher. Hier können sie zwischen mehreren Wohnungen wählen der gleich in mehrere hintereinander eindringen. In 55 Prozent der Fälle entscheiden sich Einbrecher dabei für Wohnungen im Erdgeschoss.

Sicher dagegen sind Häuser, die in Sackgassen liegen - von hier können die Täter nach dem Einbruch schlechter flüchten. Widerlegt ist auch der Mythos, dass Einbrecher gerne in Autobahnnähe tätig sind.

Übrigens: Wo einmal eingebrochen wurde, wird häufig auch erneut angebrochen, wie die Untersuchungen belegen. Anscheinend hoffen die Täter, dass die beim ersten Einbruch entnommenen Wertsachen von dem Bewohner wieder ersetzt wurden und sich ein zweiter Einbruch wiederholt lohnt. Auch tauschen sich Einbrecher untereinander aus, geben sich Tipps und Ratschläge, wo sie was erbeuten konnten, wo es sich lohnt und wo nicht.

Vor allem in sozial schwachen und schlecht gesicherten Wohngebieten kommt es zu Wiederholungstaten.

Wo sichtlich gute Nachbarschaftskontakte der Einwohner bestehen, kommt es seltener zu Einbrüchen, wie aus dem Polizeibericht hervorgeht.

Wie wird am häufigsten eingebrochen?

Erfahrene, "professionelle" Einbrecher hebeln Fenster und / oder Türen auf. Laien schlagen hingegen Fenster oder Türen ein, greifen zu "stumpfer Gewalt." Dabei tendieren auch Einbrecher dazu, ihre Verhaltensweisen beim Einbruch zu wiederholen. Genauer heißt es in dem Bericht:

  • Bei Einfamilien- und Reihenhäusern drangen nahezu dreiviertel der Täter über die Terrassentür oder ein Erdgeschossfenster ein und nutzten überwiegend Hebelwerkzeug oder körperliche Gewalt.
  • Bei Mehrfamilienhäusern drangen die Täter zu 56,2 Prozent über die Wohnungseingangstür ein und zu 33,4 Prozent durch Fenster/Terrassen-  oder Balkontüren.

Oft - nämlich in 88 Prozent der Fälle - sind Wohnungseinbrecher auch als Ladendiebe unterwegs.

Bei wem wird am häufigsten eingebrochen?

Zu den Einbruchsopfern schreibt das LKA:

  • In jedem zweiten Fall (Median) lebten weniger als zwei Personen in dem betroffenen Haushalt.
  • In einigen Fällen war das Tatobjekt unbewohnt (da die dort gemeldete Person beispielsweise bereits umgezogen oder verstorben war).
  • In über vier von fünf Fällen war das Opfer zum Tatzeitpunkt nicht anwesend. In der Mehrheit dieser war das Opfer lediglich kurzfristig abwesend, z.B. für einen Einkauf, einen Arbeitstag oder eine Beerdigung. 
  • Einige Wohnungseinbrecher studieren gezielt Todesanzeigen - und brechen anschließend in die verbliebene Wohnung ein oder in die Wohnung derjenigen, die bei der Beerdigung sind (selten).
  • In über einem Viertel der Fälle war das Opfer beispielsweise aufgrund eines Urlaubes oder Krankenhausaufenthaltes langfristig abwesend. 
  • Demgegenüber war das Opfer in 14,9 Prozent der Fälle zum Tatzeitpunkt im Tatobjekt anwesend. Dabei handelte es sich in jedem zweiten Fall (Median) lediglich um eine allein anwesende Person.
  • Das Opfer hat in 53,3 Prozent der Fälle während der Tat geschlafen. Demnach fand nur in 4,7 Prozent aller Fälle eine Täter-Opfer-Begegnung statt (Als Folge dieser Begegnung zwischen Täter und Opfer war die unmittelbare Flucht in 87,2 Prozent der Fälle die häufigste Reaktion des Täters!).
  • In jedem zweiten Fall wohnten die Opfer bereits 8,46 Jahre in dem Tatobjekt.

Was wird beim Einbruch gestohlen?

  • Wird bei ungeklärten Fällen Beute erzielt, so ist in zwei von drei Fällen Schmuck Bestandteil der Beute. Der entwendete Schmuck hat bei ungeklärten Taten einen durchschnittlichen Wert von 4806 Euro pro Fall (durchschnittlich werden 15 Schmuckstücke entwendet).
  • Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit wird der allergrößte Teil dieser Schmuckstücke - insbesondere wenn diese aus Gold oder Silber bestehen - eingeschmolzen. Für die Täter stehen der schnelle Absatz und das Einschmelzen des Schmucks im Vordergrund.

Wer bricht am häufigsten ein?

  • Laut des Berichts handelt es sich bei der großen Mehrheit der Tatverdächtigen um Menschen deutscher Staatsangehörigkeit (63,5 Prozent). 21,8 Prozent der Einbrecher hatten osteuropäische Wurzeln (vor allem serbische, rumänische und polnische).
  • Die meisten sind im "untersten Bildungssegment anzusiedeln", geht aus dem LKA-Bericht hervor. Über 24 Prozent der Tatverdächtigen hatten keinen Schulabschluss, 31 Prozent der Täter einen Sonder- oder Hauptschulabschluss. Im übrigen waren rund 30 Prozent der Tatverdächtigen zum Tatzeitpunkt noch Schüler.
  • In 88 Prozent der Fälle sind die Einbrecher männlich und durchschnittlich 26,8 Jahre alt. Der älteste Einbrecher war 84 Jahre alt, der jüngste 7 Jahre (wobei nur in 1,7 Prozent der Fälle der Tatverdächtige noch unmündig - also unter 14 Jahre alt - war).
  • Über 77 Prozent der Tatverdächtigen sind zum Tatzeitpunkt ledig. 13,7 Prozent leben in einer Partnerschaft.
  • Täter favorisieren Häuser und Wohnungen, die in der Nähe ihrer eigenen Wohnung liegen - so finden sie schnell zurück zum sicheren Unterschlupf (68,5 Prozent der Täter agieren lokal!).
  • In 60 Prozent der Tatverdächtigen handelte es sich um Gruppentäter; 40 Prozent agierten allein.
  • Von den analysierten Tatverdächtigen hatten 40,6 Prozent eine Vorbeziehung zum Opfer. Unter Vorbeziehung wird dabei verstanden, dass das Opfer Familienangehöriger, Verwandter, (Ex-) Partner, Arbeitskollege, Nachbar oder flüchtiger Bekannter des Tatverdächtigen ist.

Was passiert mit Einbrechern?

  • In drei von vier Fällen (74,2 %) werden Strafverfahren mangels hinreichenden Tatverdachts eingestellt.
  • Von den insgesamt 495 verurteilten Tätern wurden 38,2 Prozent nach dem Jugendstrafrecht verurteilt. Davon wurde bei 54,0 Prozent der Täter eine Jugendstrafe als Rechtsfolge verhängt.
  • 61,8 Prozent der Verurteilten wurden nach dem Erwachsenenstrafrecht verurteilt.
  • Von den Letztgenannten wurden insgesamt 9,5 Prozent zu einer Geldstrafe und 90,5 Prozent zu einer Freiheitsstrafe von durchschnittlich 17,7 Monaten verurteilt (die Freiheitsstrafe wurde in 56,7 Prozent zur Bewährung ausgesetzt).

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