Einnässen: Was tun bei Lach-Inkontinenz?
Wenn Kinder einnässen sobald sie lachen, spricht man von Giggle- bzw. Lachinkontinenz. Besonders betroffen sind Mädchen vor der Pubertät. Was tun?
Kleinkinder nässen ein - so weit, so bekannt. Mit knapp drei Jahren sind die meisten Kinder trocken. Gelegentliches Einnässen bis zur Einschulung ist ebenfalls noch unproblematisch. Doch was, wenn Schulkinder wieder anfangen einzunässen? Und das jedes Mal, wenn sie lachen?
Einnässen beim Lachen? Giggle-Inkontinenz
Besonders Mädchen zwischen acht und zwölf Jahren leiden unter diesem Syndrom, welches als Giggle-Inkontinenz bekannt ist. "Giggle" ist Englisch und bedeutet Kichern. In deutschsprachigem Raum ist diese Art der Blasenschwäche auch als Lachinkontinenz bekannt.
Diese besondere Form des Harnverlustes legt sich zwar häufig bis zur Pubertät wieder. Allerdings zieht sich die Zeit bis dahin für Betroffene in die Länge: Schulkinder können grausam sein, das soziale Miteinander kann unter der Giggle-Inkontinenz leiden.
Das Problem bei der Lachinkontinenz liegt darin, dass es nicht aufgrund einer vollen Harnblase passiert, sondern wie ein Reflex funktioniert: Lachen bedeutet Einnässen. Betroffene spüren im Vorhinein keinen Harndrang und können dementsprechend nicht bewusst durch regelmäßiges Urinieren vorbeugen.
Was tun, wenn das Kind beim Lachen einnässt?
Wird die Belastung für das Kind zu groß - psychisch oder physisch - sollten Eltern mit ihm einen Arzt aufsuchen. In der Regel wird zur Behandlung Beckenbodentraining verordnet, bei dem die Muskulatur verbessert wird. Selten werden auch Medikamente verschrieben; bei psychischer Belastung eine Verhaltenstherapie angeordnet.
Die Ursache der Lachinkontinenz ist noch nicht gänzlich erforscht. Die Veranlagung dazu scheint allerdings genetisch bedingt zu sein, wie Urologen feststellten. Eine Schädigung der Harnblase liegt bei der Giggle-Inkontinenz in der Regel nicht vor.
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