Sprachfähigkeit entwickeln

Bis wann sollte ein Kind sprechen können?

Bis wann muss unser Kind sprechen können? Eine Frage, die wohl viele Eltern beschäftigt. Eine klare Antwort darauf gibt es nicht, aber es gibt Etappen in der Sprachentwicklung an denen sich Eltern orientieren können. 

Fähigkeit zu sprechen: Bis wann sollte ein Kind sprechen können?
Wann lernt ein Kind zu sprechen? Und wie? Foto: iStock // spfoto
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Von 'Dada' bis hin zum ersten Wort ist es ein weiter Weg. Ist der Tag gekommen, an dem das erste Wort über die Lippen des kleinen Schützlings kommt, platzen Eltern fast vor lauter Stolz - vor allem, wenn das erste Wort Mama oder Papa ist.

Die meisten Kinder können etwa mit vier Jahren ein Gespräch führen, in dem sie sich ihrem Gesprächspartner gegenüber gut verständlich machen können. Auf dem Weg dorthin durchlaufen Kinder unterschiedliche Etappen der Sprachentwicklung und es kommen nahezu täglich neue Laute und/oder Wörter hinzu, die sie in ihre Kommunikation aufnehmen. Welche Etappen das genau sind und was sie beinhalten, möchten wir hier gerne verraten, um eine Orientierung zu geben, wie man die Fortschritte eines Kindes einordnen kann.

Der Anfang: ohne Worte

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Zu Beginn ihres Lebens geben Babys einfache Laute von sich. Durch die Lautbildung beginnen Säuglinge aber bereits im ersten Monat mit ihrer Umwelt zu kommunizieren. Hunger, Schmerz, Müdigkeit oder auch Zufriedenheit signalisieren sie ihren Eltern gegenüber mit Wimmern, Schreien, Fiepen, Glucksen oder Gurgeln.

Bereits nach kurzer Zeit können besonders Mütter die Laute ihres Babys zuordnen und einschätzen, ob das Kind müde, hungrig oder die Windeln voll hat. Durch die jeweilige Reaktion der Mutter versteht das Baby, dass auf bestimmte Geräusche entsprechende Handlungen folgen, sodass es weiß, welche Geräusche es von sich geben muss, um die gewünschte Reaktion zu erzielen.

Ein halbes Jahr: Brabbelei

Auf das Glucksen, Wimmern, Gurgeln und Schreien folgt mit rund vier Monaten das erste Gemurmel. Das Baby entdeckt die Zunge, übt sich in Schnalzgeräuschen und spielt mit der Sprechmuskulatur und der weiteren Bildung von Lauten in verschiedenen Lautstärken, was für Eltern und Außenstehende manchmal ganz schön anstrengend sein kann.

Ab dem sechsten Monat gleicht die Kommunikation zwar immer noch einem etwas undeutlichen Gemurmel, aber oft haben Eltern bereits das Gefühl, erste Intonationen erkennen zu können, mit denen das Baby reagiert. Dieses Gefühl täuscht nicht, denn tatsächlich hören Babys in diesem Alter bereits sehr aufmerksam zu und versuchen vieles nachzuahmen, was ihre Eltern ihnen vormachen. So manches Mal klingt ein Ton schon fast wie richtige Sprache, auch wenn es meistens nur aneinandergereihte Silbenformungen sind, wie das berühmte "Dadada".

Mit einem Jahr: das erste Wort

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Dann geht es bei den meisten Kindern mit den ersten Wörtern los. Ein- und zweisilbige Wörter bringen sie zu allererst über die Lippen und versehen diese auch mit einer Bedeutung. Mama und Papa sind dabei die Klassiker - sehr zur Freude der Eltern, wodurch das Kind wiederum motiviert wird, weitere Wörter zu bilden.

Mit eineinhalb bis zwei Jahren erweitert sich der Wortschatz um Substantive und steigt geradezu explosionsartig an. Kinder zeigen auf Gegenstände und erfragen die Bezeichnung dafür und entdecken so auf ihren ganz eigene schlaue Art und Weise die Welt. Mehr als zehn neue Wörter pro Tag sind dabei keine Seltenheit. Nun folgen langsam auch die Zwei-Wort-Sätze, wie z. B. "Mama kommen" oder "Ball haben" - ein großer Schritt in der Sprachentwicklung.

Ab zwei Jahren nehmen sich Kinder als eigene Persönlichkeiten wahr und unterscheiden zwischen "Ich" und "Du". Drei-Wort-Sätze kommen nun auch hinzu, sodass Sätze wie "Ich habe Durst" gebildet werden können.

Im dritten Lebensjahr sind viele Kinder dann bereits so weit, dass sie sich unterhalten können und dabei auch schon Fragen stellen und beantworten. Oft nutzen sie jetzt schon Betonungen, um ihren eigenen Worten mehr Ausdruck zu verleihen.

Was tun, wenn das Kind Sprachprobleme hat?

Eltern sollten sich grundsätzlich nicht allzu große Sorgen machen, wenn bei ihrem Kind nicht alles nach Schema F abläuft, denn jedes Kind hat sein ganz individuelles Tempo, wenn es darum geht, das Sprechen zu erlernen. Druck hilft in keinem Fall, stattdessen sollten Eltern sich in dieser Sache etwas in Geduld üben und dem Kind die Möglichkeit geben, sich in seiner eigenen Geschwindigkeit entwickeln zu können.

Bedenklich ist es jedoch, wenn das Kind den Anschein erweckt, nicht richtig hören zu können und deswegen auch nicht anfängt vor sich hin zu murmeln oder die Eltern nachzuahmen. Und auch, wenn das Kind Konsonanten häufig vertauscht, sollte ein Kinderarzt oder HNO-Arzt aufgesucht werden, um die Situation abklären zu lassen. So können eventuelle Verzögerungen in der Sprachentwicklung häufig wieder ausgeglichen werden. 

Stottern ist ebenfalls ein Grund, der dazu führen kann, dass ein Kind in der Sprachentwicklung zurückliegt. Der Besuch bei einem Logopäden kann sehr hilfreich sein, um zu ergründen, ob es sich um ein chronisches Problem handelt oder aber nur die Aufregung beim Sprechen der Grund für das Stottern ist. Vor dem fünften Lebensjahr ist das allerdings nicht zwingend notwenig, weil es sich davor oft auch von alleine erledigt.

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