Gebärmutterhalskrebs-Symptome: Achtung, das sind die Warnsignale
Auf diese Symptome für Gebärmutterhalskrebs solltest du achten und eine*n Gynäkolog*in aufsuchen, wenn du sie hast.

Jedes Jahr erkranken etwa 4.300 Frauen in Deutschland an Gebärmutterhalskrebs. 1.400 bis 1.600 Frauen sterben daran. Voraussetzung für die Entstehung eines Gebärmutterhalskrebses ist eine Infektion mit humanen Papillomviren (HPV), die beim Geschlechtsverkehr übertragen werden. Fast jede Frau steckt sich irgendwann in ihrem Leben mit solchen Viren an, meist können sie vom Immunsystem erfolgreich bekämpft werden. Aus dauerhaften Infektionen können sich jedoch Krebsvorstufen entwickeln, aus den Vorstufen frühe Krebsstadien und schließlich aggressive Krebsstadien, die lebensbedrohlich sind. Dabei ist Gebärmutterhalskrebs eine der wenigen Krebsarten, die sich durch konsequente Vorsorge vermeiden lässt.
Gebärmutterhalskrebs-Vorsorge: Impfung, Pap-Abstrich und HPV-Test
Frauen, die jedes Jahr zur frauenärztlichen Krebsfrüherkennung gehen, erkranken um 90% seltener an Gebärmutterhalskrebs als Frauen, die diese Untersuchung niemals wahrnehmen. Damit ist diese Krebsfrüherkennung in Deutschland die erfolgreichste Krebsfrüherkennung überhaupt. Sie beruht auf einem Zellabstrich vom Muttermund und einer Untersuchung dieser Zellen unter dem Mikroskop. Seit allerdings bekannt ist, dass einige Typen des Human-Papilloma-Virus (HPV) den Gebärmutterhals befallen und Krebs auslösen können, wird weltweit diskutiert, ob und wie man einen Test auf diese Virus-Infektionen in die Krebsfrüherkennung integrieren kann.
Wie gut schützt eine Impfung vor Gebärmutterhalskrebs?
Die neuen Impfstoffe können vor 90 Prozent der krebsauslösenden Viren schützen. Eine Impfung sollte idealerweise vor dem ersten Geschlechtsverkehr durchgeführt werden - denn gegen einen HPV-Typ, mit dem sich eine Frau bereits infiziert hat, kann sie nicht mehr wirken.
Was ist der Unterschied zwischen Pap-Abstrich und HPV-Test?
Für den Pap-Abstrich entnimmt der*die Gynäkolog*in mit einem Spatel oder einem Bürstchen Zellen vom Gebärmutterhals. Im Labor beurteilt dann ein*e Experte*in die Zellen unter dem Mikroskop. Empfohlen wird er für Frauen ab 20 Jahre.
Für den HPV-Test wird wie beim Pap-Test auch ein Abstrich am Gebärmutterhals durchgeführt. Im Labor wird dann analysiert, ob Erbgut von HPV-Viren vorhanden ist. Diese sind meistens die Auslöser von Gebärmutterhalskrebs.
Pap-Abstrich und HPV-Test: Kombination bietet die größte Sicherheit!
Die große Gefahr: Sowohl Pap-Abstrich als auch HPV-Test haben einzeln angewandt ihre Schwächen und ermöglichen nur in der Kombination eine nahezu optimale Vorsorge. Der einmalige Pap-Abstrich erkennt nur in circa 70 Prozent der Fälle vorhandene kritische Krebsvorstufen, sowie bereits ausgebildete Krebszellen. Ein positiver HPV-Test erkennt keine Krebsvorstufen oder Krebs. Es ist ein reiner Infektionsnachweis, der nur das Vorhandensein von HPV-Genmaterial nachweist. Eine HPV-Infektion kann, muss aber nicht zur Entstehung von Gebärmutterhalskrebs führen!
Gebärmutterhalskrebs: Die Früherkennung hat sich stark verbessert
Das Perfide an Gebärmutterhalskrebs: Er verursacht erst sehr spät starke Symptome. Die gefährliche Krankheit entwickelt sich oft im Verborgenen. Deshalb ist es umso wichtiger, dass du sofort bei den ersten Anzeichen einen Arzt*eine Ärztin aufsuchst.
Zum Glück hat sich die Früherkennung in den letzten 30 Jahren so stark verbessert, dass Erkrankungen heute nur noch halb so oft vorkommen wie damals. Das Zentrum für Krebsregisterdaten meldet 4.388 Neuerkrankungen im Jahr 2022 in Deutschland.
Das Programm zur Krebsfrüherkennung
Von der Ärzteschaft und den Krankenkassen im sogenannten Gemeinsamen Bundesausschuss wurde das folgende Programm zur Krebsfrüherkennung auf den Weg gebracht: Frauen zwischen dem 20. und 35. Lebensjahr wird im Rahmen der jährlichen Krebsfrüherkennungsuntersuchung auch der Abstrich zur Früherkennung des Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom) jedes Jahr angeboten. Frauen ab 35 Jahren haben den Anspruch auf die jährliche umfassende Krebsfrüherkennungsuntersuchung bei ihrem Frauenarzt*ihrer Frauenärztin, bei der die Brust, die Eierstöcke, die Gebärmutter und der gesamte Intimbereich untersucht werden. Für den Krebsabstrich vom Gebärmutterhals wird das Intervall verlängert: Der Abstrich wird nur noch alle drei Jahre angeboten. Allerdings tritt zu der Zelluntersuchung unter dem Mikroskop ein HPV-Test hinzu.
Die Warnsignale und Symptome für Gebärmutterhalskrebs
Einige der folgenden Symptome können auch Hinweise für andere Erkrankungen oder Entzündungen sein und müssen nicht zwangsläufig auf Gebärmutterhalskrebs hinweisen. Dennoch solltest du deren Ursache ärztlich abklären lassen.
Laut dem Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrum in der Helmholtz-Gemeinschaft (dkfz.) können folgende Symptome erste Anzeichen für Gebärmutterhalskrebs sein:
Warzen im Genitalbereich
Das humane Papillomvirus (HPV) verursacht meist Warzen im Genitalbereich. Eine Infektion mit diesem HPV-Virus gehört zu den häufigsten Ursachen für Gebärmutterhalskrebs. Wenn du also Hautauffälligkeiten im Genitalbereich entdeckst, solltest du auf jeden Fall zum Arzt*zur Ärztin gehen.
Vaginaler Ausfluss
Ein wirklich sehr frühes Symptom für Gebärmutterhalskrebs ist der vaginale Ausfluss. Er ist schleimig, flüssig, eitrig und kann auch riechen. Ein solcher Ausflluss kann auch auf eine Infektion hindeuten. In jedem Fall solltest du das abklären lassen.
Schmerzen und ungewöhnliche Blutungen
Starke oder ungewöhnliche Schmerzen, die du sonst nie hattest, sind ein sehr ernstes Warnsignal. Diese können auftreten, wenn der Tumor in die Gebärmutterwand eindringt. Auch Schmerzen im Becken oder im unteren Rücken sind Warnzeichen. Zusätzlich kann es noch zu Blutungen kommen. Auch hier gilt: sofort zum Arzt*zur Ärztin.
Möglicherweise handelt es sich auch um ein Teratom an den Eierstöcken. Hier erfährst du mehr.
Blutarmut
Schwäche und Herzrasen sind Anzeichen, dass du an einer Anämie leiden könntest. Bedrohlich ist das vor allem, wenn das auftritt, ohne dass du dich angestrengt hast.
Ein relativ harmloser Eisenmangel konnte jedoch auch die Ursache für diese Symptome sein. Mit einer einfachen Blutuntersuchung kann der Arzt abklären, was der genaue Grund für diese Symptome ist.
Beschwerden beim Wasserlassen
Wenn du das Gefühl hast, dass du beim Wasserlassen die Blase nicht vollständig entleeren kannst, ist das auch ein wichtiges Symptom, das du ernst nehmen musst. Möglicherweise liegt es daran, dass die Gebärmutter angeschwollen ist. Schmerzen beim Wasserlassen oder beim Stuhlgang können bei fortgeschrittenem Gebärmutterhalskrebs auftreten. Außerdem können geschwollene Beine durch einen Stau von Lymphflüssigkeit als Symptom dazukommen. Was genau hinter den Beschwerden beim Wasserlassen steckt, klärt ebenfalls ein Arzt*eine Ärztin ab.
Gewichtsverlust ohne erkennbare Ursache
Wenn du deine Ernährung und Lebensgewohnheiten nicht verändert hast und dennoch viel abnimmst, ist das immer ein sehr bedrohliches Symptom. Das gilt nicht nur für den Gebärmutterhalskrebs, sondern für die meisten Krebsarten.
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Gebärmutterhalskrebs-Symptome: Früherkennung kann Leben retten
Wenn du eines oder mehrere dieser Symptome bei dir bemerkst, solltest du sofort einen Termin bei einem Arzt machen. Das gilt auch, wenn kein Frühuntersuchungstermin ansteht. Auch wenn es sich glücklicherweise nicht um Gebärmutterhalskrebs handelt, können diese Symptome durch Infektionen oder gutartige Wucherungen entstehen. All das kann auch langfristige gesundheitliche Folgen haben. Und für den Gebärmutterhalskrebs gilt wie für die meisten anderen Krebsarten auch: Eine sehr frühe Diagnose kann dein Leben retten.
Deshalb: Unbedingt jährlich zur Vorsorge gehen!
In jedem Fall sollten Frauen jährlich eine Vorsorge-Untersuchung bei ihrem Frauenarzt*ihrer Frauenärztin durchführen lassen, da diese*r neben den Gebärmutterhalskrebs-Untersuchungen auch überprüft, ob sich in der Gebärmutter, den Brüsten oder der umgebenden Haut auffällige Geschwüre gebildet haben.
Viele weitere Informationen zum Thema Gebärmutterhalskrebs und Vorsorge sowie Leitfäden für Arztgespräche gibt es auf dieser Internetseite: www.gebaermutterhalskrebs-verhindern.de
Quellen
Zentrum für Krebsregisterdaten (2024): Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom). Über http://www.krebsdaten.de/Krebs/DE/Content/Krebsarten/Gebaermutterhalskrebs/gebaermutterhalskrebs_node.html; Abgerufen am 06.05.2025.
Deutsches Krebsforschungszentrum in der Helmholtz-Gemeinschaft (dkfz.) (2021): Symptome bei Gebärmutterhalskrebs: Anzeichen erkennen. In Krebsinformationsdienst über https://www.krebsinformationsdienst.de/gebaermutterhalskrebs/symptome; Abgerufen am 06.05.2025.