Hantavirus breitet sich weiter in Deutschland aus: Robert-Koch-Institut meldet über 1.200 Fälle
Das Hantavirus ist in Deutschland weiter auf dem Vormarsch: Im September stieg die Zahl der Ansteckungsfälle auf 1.251.
Schon Mitte Juni berichteten wir über den deutlichen Anstieg der Hantavirus-Infektionen in Deutschland. Damals waren 460 Fälle seit Jahresanfang gemeldet worden.
Neue Zahlen des Robert-Koch-Instituts belegen nun einen weiteren krassen Anstieg: Mit 30 neuen Ansteckungen allein in KW 35 (26. August bis 1. September) steigt die Zahl der gemeldeten Gesamtinfektionen 2019 auf 1.251.
Das Hantavirus 2019: 1.127 Ansteckungen mehr als 2018
1.251 gemeldete Fälle. Diese Zahl ist im aktuellen "Epidemiologischen Bulletin" unter den meldepflichtigen Infektionskrankheiten zu finden.
Sie steht einem krassen Gegensatz gegenüber: 2018 hatten sich bis zur KW 35 gerade einmal 124 Menschen mit dem Hantavirus angesteckt, also 1.127 weniger als zum gleichen Zeitpunkt 2019. Im gesamten Jahr 2018 waren es 235 gemeldete Fälle.
1.251 gemeldete Fälle. Diese Zahl ist im aktuellen"Epidemiologischen Bulletin"unter den meldepflichtigen Infektionskrankheiten zu finden. Sie steht einemkrassen Gegensatzgegenüber: 2018 hatten sich bis zur KW 35 gerade einmal 124 Menschen mit dem Hantavirus angesteckt, also 1.127 weniger als zum gleichen Zeitpunkt 2019.Im gesamten Jahr 2018 waren es 235 gemeldete Fälle.
Besonders stark betroffen sind 2019 die Bundesländer Baden-Württemberg mit 593 Fällen und Bayern mit 240 Erkrankten. Auch das Münsterland und der Kreis Osnabrück gelten als Risikogebiete.
Welche Regionen und auch Personenkreise besonders durch das Hantavirus gefährdet sind und wie du dich vor einer Ansteckung schützen kannst, erfährst du hier.
Überträger: Die Rötelmaus profitiert vom Mastjahr der Buchen
Überträger des Hantavirus' ist die Rötelmaus, die den Virus in sich hat und über Kot, Urin und Speichel auf Menschen überträgt. Dabei muss nicht einmal ein direkter Kontakt zum Tier bestehen: Spuren des Virus' im Staub reichen schon, um eine Ansteckung auszulösen.
Mirko Faber, Arzt und Epidemiologe am Robert Koch Institut, beschrieb im Interview mit dem 'mdr' einen typischen Ansteckungsweg:
"Häufig berichten Patienten, dass sie im Frühjahr in ihren Gartenschuppen gegangen sind und dass sich da eine Rötelmaus eingenistet hat. Dann machen sie das Nistmaterial großzügig mit dem Handfeger weg, wirbeln dabei ganz viel Staub auf und atmen so das Virus mit dem Staub ein."
2019 konnte sich die Rötelmaus verstärkt vermehren, da sie besonders viel zu fressen hatte: Im Vorjahr machten die Buchen ein sogenanntes Mastjahr durch und produzierten mehr Bucheckern als gewöhnlich. So kam die Rötelmaus bestens genährt durch den Winter und kann nun ihr – unfreiwilliges – Unwesen treiben.
Symptome des Hantavirus' und Behandlungsmöglichkeiten
Die in Deutschland auftretenden Formen des Hantavirus' rufen grippeähnliche Symptome hervor, die sich meistens zwei bis vier Wochen nach der Ansteckung bemerkbar machen. Dazu gehören Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, Husten und Rötungen des Rachens. Auch Bauchschmerzen, Erbrechen und Durchfall können auftreten. Im schlimmsten Fall wirkt sich das Hantavirus auf die Nierenfunktion eines Erkrankten aus, was bis hin zu einem Nierenversagen gehen kann.
Es gibt keine Impfmöglichkeiten gegen das Hantavirus. Wer vermutet erkrankt zu sein, muss einen Arzt aufsuchen, da die Krankheit seit 2001 meldepflichtig ist. Der Arzt kann dann die auftretenden Symptome behandeln.
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