ZDF Magazin Royale

Jan Böhmermann: Sie ist die Frau hinter dem großartigen Erfolg

Jan Böhmermann macht das "ZDF Magazin Royale" nicht allein. Ganz im Gegenteil. Eine brillante Frau ist maßgeblich mitverantwortlich für den Erfolg der Late-Night-Satire.

Jan Böhmermann, Hanna Herbst und Markus Hennig
Jan Böhmermann: (K)Eine One-Man-Show Foto: IMAGO / Future Image
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Spannende Musik vom Rundfunk-Tanzorchester Ehrenfeld – Paukenschlag, die Musik läuft im Hintergrund weiter – Guten Tag, liebe Leserinnen, wussten Sie schon, dass Jan Böhmermann das "ZDF Magazin Royale" nicht alleine auf die Bühne bringt? – Paukenschlag, Kamerawechsel – Die Redaktionsleiterin der Late-Night-Satire heißt Hanna Herbst. Sie entscheidet, welche Themen Jan Böhmermann Woche für Woche in den Fokus stellt – Paukenschlag, Kamerawechsel – Die 31-Jährige ist aber nicht nur die Frau hinter Böhmermanns Erfolg. Was sie alles schon erreicht hat, lesen Sie jetzt im Wunderweib Magazin Royale – Musik vom Rundfunk-Tanzorchester Ehrenfeld

Mehr spannende Themen:

Hanna Herbst: Die Frau hinter Jan Böhmermann

Jan Böhmermann (40) hat sich gemacht. Nicht, dass der Satiriker irgendwann mal mies gewesen wäre. Aber seit der Neuaufstellung des "ZDF Magazin Royale" legt Böhmermann den Finger noch treffsicherer in offene Wunden, trifft noch häufiger den Nerv der Zeit und schafft es im selben Moment, scheinbar angestaubte Themen wieder in den Interessensfokus zu holen.

Doch obwohl Jan Böhmermann das Gesicht des "ZDF Magazin Royale" ist, bringt er die Show nicht im Alleingang auf die Bühne. Hinter dem Moderator steht ein ganzes Team, das Woche für Woche für Themen, Gags und Informationen sorgt. An der Spitze dieses Teams steht Hanna Herbst. Die 31-Jährige ist als Redaktionsleiterin verantwortlich für die Themenauswahl im "ZDF Magazin Royale".

Hannas Talent: eine unglaubliche Bandbreite an Themen, die sich aus aktuellen Nachrichten und scheinbar in Vergessenheit geratenen Daueraufregern zusammensetzt. Dadurch gewann das "ZDF Magazin Royale" an journalistischer Tiefe.

So weit kann man gehen: Hanna Herbst

Im September erhielten Jan Böhmermann, Hanna Herbst und Markus Henning den Deutschen Fernsehpreis in der Kategorie "Bestes Buch Unterhaltung" für die ZDF-Late-Night. "Noch pointenreicher, noch journalistischer, noch schonungsloser" lobte die Jury und die drei Preisträger lächelten auf dem roten Teppich um die Wette. Hanna Herbst betonte später auf Instagram aber auch, dass nicht nur sie am Erfolg des "ZDF Magazin Royale" Schuld tragen:

Überhaupt ist Hanna Herbst nicht erst seit dem "ZDF Magazin Royale" so gut. 1990 in Mainz geboren und mit acht Jahren gemeinsam mit ihrer Familie nach Salzburg gezogen, sorgte Hanna genau dort für erstes Aufsehen: in Österreich. 2013 begann sie ein Praktikum beim Online-Magazin "Vice" Österreich, 2014 wurde sie unter die besten Journalistinnen und Journalisten des Landes gewählt, 2015 stieg sie zur stellvertretenden Chefredakteurin von "Vice" Österreich auf. Ihre Themen: Politik, Feminismus, Rechtsextremismus, Sexismus, Gleichberechtigung, Menschenrechte. Schon früh hatte Hanna viele Fans, aber auch Feinde. "Hass-Hanna" wurde einer ihrer Spitznamen, viele verurteilten sie als "männer- und österreichhassende Frau".

2018 sorgte sie dann über die Landesgrenzen hinaus für Schlagzeilen: Hanna Herbst und das gesamte Team von "Vice" Österreich verließen die Redaktion, als bekannt wurde, dass ihr Magazin in Zukunft von Berlin aus gesteuert werden soll. Diese Form von Autonomieverlust nahmen die Redakteurinnen und Redakteure nicht hin.

Klar, dass so viel Selbstbewusstsein für Beifall sorgte: "Wir haben sehr viel positives Feedback bekommen in den sozialen Medien", erzählte die Journalistin damals der "Süddeutschen Zeitung". "Es hat vielen Mut gemacht, zu sehen, dass man etwas ablehnen kann, wenn man nicht mehr dahintersteht. Auch wenn es gerade als Journalist schön ist, eine feste Anstellung zu haben, haben wir gezeigt: So weit kann man gehen."

Hannas "Vice"-Texte kann man heute noch auf ihrer Autorinnenseite lesen.

"Feministin sagt man nicht"

2018 war generell ein aufregendes Jahr für Hanna Herbst. Damals erschien auch ihr erster Roman "Feministin sagt man nicht" im Brandstätter Verlag. Man ahnt es schon: Der Titel ist ironisch gemeint, denn Hanna Herbst ist Feministin. "Das Buch versucht eine Antwort darauf zu geben, warum man Feministin oder Feminist sein sollte", sagt die Autorin über ihr Werk.

Feminismus und Gleichberechtigung sind Themen, die Hanna Herbst stets begleiten. Die 31-Jährige ist nie nur Journalistin oder Autorin, sondern immer auch Aktivistin. Sie verurteilt (sexualisierte) Gewalt gegen Frauen öffentlich, macht sich für Randgruppen stark, setzt sich für Frauenrechte ein und vieles mehr. 2017 erhielt sie den Prof. Claus Gatterer-Anerkennungspreis für besondere Leistungen im sozial engagierten Journalismus.

Hanna Herbst: Twitter, Instagram und Jan Böhmermann

Im Juni 2020 holte Jan Böhmermann Hanna Herbst in sein Team. Gibt es eine coole Kennenlerngeschichte, die die Welt kennen sollte? Nein. "Man weiß voneinander, dass man existiert", fasste Hanna laut "DWDL" maximal kurz zusammen.

Wer ein wenig ausführlicher wissen will, wer Hanna Herbst ist, kann der Journalistin auf Instagram und Twitter folgen. Auf beiden Plattformen nennt sie sich "HHumorlos" – was so überhaupt nicht zu ihr passen will.

Nicht einmal Posaune…

Fehlt eigentlich nur noch, dass Hanna Herbst in der nächsten Folge "ZDF Magazin Royale" neben Jan Böhmermann sitzt und durch die Sendung führt. Zwei Worte dazu: Keine Chance.

Hanna Herbst will nicht vor die Kameras des ZDF. "Nicht mal Posaune halten im Hintergrund kommt für mich infrage", winkte die Kreative im vergangenen Jahr ab.

Na, dann eben freitags um 23 Uhr weiter das "ZDF Magazin Royale" mit Jan Böhmermann gucken und Hanna Herbst, der Frau hinter den Kulissen, zujubeln. Geht auch.

Übrigens ist Hanna Herbsts Buch "Feministin sagt man nicht" ein guter Einstieg in das Thema Feminismus. Im Video erklären wir, was genau hinter dem Begriff steckt:

Video Platzhalter
Video: Glutamat

Artikelbild & Social Media: IMAGO / Future Image

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