Klausjürgen Wussow: Seine Affären wurden ihm zum Verhängnis
Verträumter Blick, sanftes Lächeln, lässige Gesten: Diese Kombi verfehlte ihre Wirkung auf die Damenwelt nie - das Ende der Geschichten war weniger umwerfend.
Mein Leben lang wurde ich von meinen Frauen nur ausgenutzt und ausgenommen, hintergangen und betrogen. Das Allerschlimmste: Ich habe es ertragen wie ein Schaf und war ein unglaublicher Volltrottel“, sagte Klausjürgen Wussow 2004. Als hinreißender Charmeur wurde er seit jeher von den Frauen umschwärmt. Aber nicht immer konnte er dieser Versuchung widerstehen. Am Ende wurden ihm seine Affären zum Verhängnis. Er selbst gab sich aber keine Schuld daran.
„Ich kauf es dir, du bist doch mein Aushängeschild“
Als junger Mann machte er eine rasante Karriere, die Theater rissen sich um ihn: er spielte in Berlin, Frankfurt, Düsseldorf, Zürich und am Münchner Residenztheater. Natürlich verliebte er sich auch auf der Bühne – in die begabte Jolande Franz. Er wurde gefeiert, seine Gagen stiegen mit jedem Engagement. Sie spielte irgendwann nur noch die Rolle der treusorgenden Ehefrau, die sein Geld zusammenhielt und die 1954 geborene Tochter Konstanze aufzog. Als das Paar bei einem Spaziergang in einem Schaufenster mal ein schönes Kleid sah, sagte er: „Ich kauf es dir, du bist doch mein Aushängeschild.“ Jolande († 88) antwortete: „Das bin ich nicht.“ 1960 folgte die Scheidung. Aber – und da hatte sich Klausjürgen Wussow wohl nicht richtig erinnern wollen – nicht sie hatte ihn, sondern er sie verlassen.
Zu Hause war er erst Star, dann Ehemann und Vater
Denn er küsste schon längst eine Andere, die er im selben Jahr noch heiratete: die Schauspielerin Ida Krottendorf. Beide lebten später mit den Kindern Barbara (geboren 1961) und Sascha (geboren 1964) in Wien und wurden am dortigen Burgtheater gefeiert. „Er war ein Egoist. Zu Hause musste immer Ruhe sein, weil er sich auf seine Rollen vorbereiten musste. Ein echter Star“, erinnert sich die Tochter und ergänzt: „Er war aber auch ein liebevoller Vater.“
Nachdem er in „Der Kurier und die Kaiserin“ und als „Sergeant Berry“ das TV eroberte, kam 1985 die Rolle seines Lebens: Chefarzt Professor Dr. Brinkmann.
Doch der Erfolg als „Halbgott in Weiß“ war ihm zu Kopfe gestiegen – der Casanvova operierte auch privat zu oft am offenen Herzen. Ida Krottendorf († 71) verließ ihn. Er gab lieber ihr die Schuld: „Wenn ich lange auf Drehs war, hat sie mich nie besucht. Weil ihr Hund ihr wichtiger war als ich!“
Er schwärmte von dem neuen Glück und schimpfte auf die Noch-Ehefrau
Seine neue Affäre hieß Yvonne Viehöver, er war ihr verfallen. So schwärmte er von dem neuen Glück und schimpfte auf die Noch-Ehefrau. Das wurde ihm zum Verhängnis: Nach einem üblen Rosenkrieg brachen seine Kinder den Kontakt ab. Wussow heiratete seine Geliebte, sie bekamen einen Sohn. Das Glück hielt nur kurz. Wussows Stern sank, von den Millionengagen blieb nichts übrig, weil das Paar über seine Verhältnisse lebte. Der Schuldenberg wuchs, die Liebe erlosch. Seine Frau suchte sich einen Neuen. Es folgte eine hasserfüllte Schlammschlacht in aller Öffentlichkeit, weder Wussow noch seine Yvonne († 51) kannten Grenzen des Anstands. Und im TV spielte der einstige Star nur noch Nebenrollen. Nicht nur sein guter Ruf war ruiniert, nach einer Privatinsolvenz war er auch finanziell am Ende. Aber er sagte noch einmal ja – zu Sabine Scholz (heute 65).
Das Drehbuch seines Lebens war ein Trauerspiel
Am 19. Juni 2007 starb der Schauspieler mit 78 Jahren. Er hatte seinen Zuschauern so viele fröhliche und unterhaltsame Stunden beschert. Aber das Drehbuch seines Lebens war am Ende nur noch ein Trauerspiel...
Quellen
BILD-Interview, 2002, zitiert auf Spiegel.de: https://www.spiegel.de/panorama/rosenkrieger-unter-sich-junge-und-knusprige-frauen-a-182993.html, (Abrufdatum 18.07.2025).