Meine Freundin hat mir den Mann ausgespannt
Wahre Geschichte
Hass, Neid, Wut und Eifersucht: Diese Gefühle sind meine ständigen Begleiter geworden. Ausgerechnet die beiden wichtigsten Menschen in meinem Leben haben mich kaltblütig verraten...
Mein eigener Mann und meine beste Freundin. Die zwei sind jetzt ein Paar - und ich stehe vor einem Scherbenhaufen. Wie soll es bloß weitergehen?
Noch wohne ich in dem Haus, das Thomas und ich gemietet haben. Mit der Absicht, möglichst bald eine Familie zu gründen! Ich halte es hier kaum aus. Jedes Zimmer, jedes Möbelstück, unser Bett - alles weckt Erinnerungen an die glückliche Zeit mit ihm. Es tut so un endlich weh - vor allem, weil es so aussieht, als hätte ich mich in seiner Liebe zu mir bitter getäuscht.
Thomas ist zu Heidi gezogen. Dass die beiden jetzt in der Wohnung ihre Zukunft planen, in der ich so viele Abende ihr Gast war, bricht mir fast das Herz.
Wie es dazu gekommen ist? Das ist leider schnell erzählt. Vor drei Jahren belegten Thomas und ich einen Kochkurs, den Heidi leitete. Wir Frauen verstanden uns auf Anhieb super und trafen uns öfter privat auf einen Kaffee. In kürzester Zeit waren wir beste Freundinnen. Klar, dass ich ihr viel von Thomas erzählte. Heidi bekam alle Höhen und Tiefen unserer Beziehung mit.
Ich wartete darauf, schwanger zu werden
Sie wusste auch, dass ich die Pille abgesetzt und nun sehnlichst darauf wartete, schwanger zu werden. Zu diesem Zeitpunkt muss sie mir dazwischen gefunkt haben. Denn plötzlich verhielt sich Thomas merkwürdig. Einmal, als wir drei zusammen bei uns kochten, hatte ich sogar den Eindruck, dass die beiden heftig flirteten. Und warum war Thomas plötzlich häufiger "auf Termin"? Warum mochte er nicht mehr so oft mit mir schlafen, obwohl wir doch "üben" wollten? Ich muss blind gewesen sein. Denn ich wollte tatsächlich nicht wahrhaben, dass er sich heimlich mit Heidi verabredete.
Wie ich den beiden auf die Schliche kam, ist einfach nur grausam: Heidi schickte mir "aus Versehen" - aber wie ich heute glaube mit voller Absicht - eine Textbotschaft aufs Handy: "Liebster Thomas, Danke für den wunderschönen Abend ... Ich liebe dich über alles! 1000 Küsse, Heidi."
Es war die dunkelste Stunde meines Lebens
Nachdem ich diese Worte gelesen hatte, war ich minutenlang wie gelähmt, fing dann hysterisch zu schluchzen an. Als Thomas kurz darauf nach Hause kam, schlug ich ihm das Handy um die Ohren. Er gab sofort alles zu und ich schmiss ihn aus dem Haus, brach dann ohnmächtig vor Schmerz zusammen. Es war die dunkelste Stunde meines Lebens: So verraten und verkauft hatte ich mich noch nie gefühlt.
Heute denke ich, dass Heidi sich nicht mit mir angefreundet hat, weil sie mich so mochte - sondern weil sie scharf auf Thomas war. Sie hat meine Gutgläubigkeit schamlos ausgenutzt. Das Schlimmste ist, dass mir die beiden den Glauben an die Liebe und echte Freundschaft genommen haben. Wem soll ich jemals wieder vertrauen können?
Drei Fragen & Antworten
Warum ist die beste Freundin so wichtig?
Sie steht für das, was nur Frauen verstehen: Im Café sitzen und lästern, stundenlang telefonieren und ausgiebig shoppen gehen - das kann man nur mit einer (besten) Freundin. Abgesehen davon hält sie immer zu einem und ist selbst mitten in der Nacht da, wenn man sie braucht.
Wieso machen Frauen so etwas?
Weil in einer Frauenfreundschaft unbewusst manchmal auch eine kleine Rivalität steckt: Wer ist schöner, wer hat mehr Erfolg, den besseren Mann? Psychologen kennen auch Fälle, in denen eine Freundin der anderen ihr Glück nicht gönnt oder in denen sich eine Freundin für eine Kränkung rächen will.
Wie wird man als Betrogene damit fertig?
Wer von Partner und Freundin verraten wurde, dem fehlen plötzlich die wichtigsten Vertrauten. Deshalb hilft es, nach anderen Menschen zu suchen, die zuhören und einen auch mal auf andere Gedanken bringen können. Im Kummer lernt man allmählich verstehen: Mir ist Schlimmes zugestoßen. Aber es gibt auch Gutes im Leben.