Apotheker fordert Verbot

Otriven Baby-Nasentropfen: Gefahr von Atemstillstand & Herzrasen

Bei Schnupfen greifen viele Eltern zu Otriven Baby-Nasentropfen. Ein Apotheker warnt nun eindringlich vor dem Medikament. 

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Wenn die Nase des Babys läuft oder verstopft ist, greifen Eltern gerne auf Nasentropfen zurück. Vor den "Otriven gegen Schnupfen"-Tropfen warnt jetzt die Arzneimittelkommision (AMK). Der Gebrauch der Pipette könne schnell zu einer Überdosierung führen. Die könnte Nebenwirkungen wie Herzrasen und Halluzinationen nach sich ziehen. Apotheken sollen Eltern über die Risiken aufklären und die korrekte Anwendung zeigen. Ein Apotheker möchte das Medikament ganz verbieten lassen.

Apotheker fordert Verbot von Nasentropfen für Babys

Der Apotheker aus Detmold findet, dass das Medikament über "keine geeignete Dosierpipette, mit der eine ordnungsgemäße Dosierung (ein Tropfen) sicher vorgenommen und eine Überdosierung sicher vermieden werden" könne. Auf der neuen Pipette sei nämlich keine auszureichende Graduierung oder Skalierung vorhanden. Eltern haben laut AMK berichtet, dass die zuverlässige Verabreichung der empfohlenen Menge nur schwer umzusetzen sei. Denn je jünger das Kind sei, desto größer gestalteten sich die Schwierigkeiten. 

"Wenn die AMK über das Risiko der Überdosierung informiert, ist das eine Sache, aber sie soll bitte nicht die Apotheken zur Demonstration des ordnungsgemäßen Gebrauch auffordern, denn dies ist schlichtweg nicht möglich."

In einer Stellungnahme der Firma heißt es nach Informationen von RTL, dass bei der Verabreichung generell eine hohe Vorsicht geboten sein sollte und bei der Verabreichung der Medikamente an Kinder unter einem Jahr ein Arzt anwesend sein sollte. Bei keinen Komplikationen könne das Medikament auch ohne ärztliche Aufsicht verabreicht werden. 

Otriven Baby-Nasentropfen: Gefahr vor Halluzinationen & Herzrasen
Bei Schnupfen greifen viele Eltern zu Otriven Baby-Nasentropfen. Foto: iStock/jjustas/Symbolfoto

Die Nebenwirkungen von Otriven gegen Schnupfen

Laut AMK gibt es einen Warnhinweis in der Verpackung, der über schwere Nebenwirkungen wie Atemstillstand bei Neugeborenen und jungen Säuglingen informiere. Schon bei der Verabreichung eines Tropfens in jede Nasenöffnung zwei- bis dreimal täglich können diese Nebenwirkungen auftreten, heißt es. Zu den weiteren bekannten Nebenwirkungen zählen

  • Herzklopfen
  • Bluthochdruck
  • Herzrhythmusstörungen
  • Halluzinationen

Solltest du die Nasentropfen verwenden wollen, spreche vorher mit einem Arzt oder Apotheker. 

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