Schock-Zahlen

Zerstörung der Welt: Abholzung des Regenwalds so schlimm wie nie!

Die Umweltorganisation WWF hat schockierende Zahlen bezüglich der Abholzung des Regenwaldes veröffentlicht und eine extreme Prognose für 2020 gestellt.

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Am Montag war "Tag des Regenwaldes" und dies hat die Umweltorganisation WWF zum Anlass genommen, um die Zerstörung des Regenwaldes wieder in den Fokus der Gesellschaft zu rücken. Die Experten gehen von einer Rekord-Abholzung des Amazonas-Regenwalds im Jahr 2020 aus.

20 Prozent des Regenwaldes bereits zerstört

"In den ersten fünf Monaten dieses Jahres gingen im weltgrößten Tropenwaldgebiet mehr als 2.000 Quadratkilometer Wald verloren, wie das brasilianische Weltrauminstitut INPE mitteilte“, heißt es in der Erklärung der WWF. Das sind 34 Prozent mehr als im Vorjahr und ein Anstieg von 49 Prozent im Vergleich zum Durchschnitt der vergangenen vier Jahre.

"Unsere Befunde sind eindeutig: 645.000 Hektar Tropenwald wurden im März 2020 zerstört. Das ist mehr als die siebenfache Fläche von Berlin", so die Organisation, die für die Analyse unter anderem Satellitenbilder herangezogen hat. Insgesamt seien rund 20 Prozent des Regenwaldes bereits zerstört.

WWF: 2020 wohl das schlimmste Jahr für den Regenwald

Und ein Ende ist nicht in Sicht. Roberto Maldonado, Brasilien-Referent beim WWF Deutschland, hat angesichts der aktuellen Entwicklungen eine düstere Prognose. "2019 hatten wir die höchste Zerstörung seit zehn Jahren und nun deutet alles darauf hin, dass 2020 ein noch schlimmeres Jahr für den Regenwald wird. Erreichen wir nicht bald eine Trendumkehr, könnte der Amazonas langfristig verloren gehen."

Das Gefährliche: Wissenschaftlern zufolge könnte der Regenwald schon ab einer Zerstörung von 25 Prozent der Fläche seine Funktion als Klimaanlage der Erde verlieren und sich zu einer Steppe entwickeln. Damit wäre das Ökosystem dauerhaft gestört. Doch die Länder scheinen diese düstere Prognose zu ignorieren.

Brasilien treibt Abholzung im Schatten von Corona voran

Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro sieht den jetzigen Zustand als ideale Möglichkeit, die Agrar-Lobby zufrieden zu stellen, so die WWF. Ein Video-Mitschnitt einer Kabinettssitzung vom 22. April beweist, dass die Regierung die Corona-Pandemie nutzen will, um im Schatten der Krise die Abholzung weiter voranzutreiben.

Amazonas-Regenwald in Brasilien: Diese Auswirkungen haben die Brände

"Wir haben jetzt die Möglichkeit, da die Presse sich ausschließlich mit Covid-19 beschäftigt, uns das Amazonas-Thema vorzunehmen. Wir haben in diesem Moment die Chance, alle Regelungen zu ändern und die Vorschriften zu vereinfachen“, erklärt Umweltminister Ricardo Salles in dem Video, das im Rahmen eines Gerichtsverfahrens gegen Bolsonaro aufgetaucht war.

Angesichts der extremen Lage fordert die WWF Deutschland und andere Länder nun dazu auf, alle Lieferketten zu überprüfen und "entwaldungsfrei" zu gestalten.

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