Zyklus-Skincare: Wie du deine Hautpflege auf deinen hormonellen Zyklus abstimmen kannst
Zwei Expertinnen erlauben einen Blick hinter die Kulissen deiner Hormone und verraten, wie zyklusbasierte Skincare dein Hautbild verändern kann.
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Dass sich deine Haut im Laufe des Monats immer wieder aufs Neue verändert, ist ganz normal. Nicht nur deine Stimmung und dein Wohlbefinden, sondern auch dein äußeres Erscheinungsbild werden durch die zuständigen Hormone im weiblichen Zyklus beeinflusst. Dermatologin Dr. med. Britta Leykam und Hormonforscherin PhDr. Katharina Burkhardt geben einen Einblick in die Kraft der Hormone und in ihre Auswirkungen auf deine Haut.
Hormonell bedingte Hautprobleme: Was Pflege leisten kann
Lassen sich hormonell bedingte Hautprobleme wie hormonelle Akne überhaupt durch reine Pflege gegensteuern? „Eine leichte Form lässt sich in der Regel auch mit einer dem Hauttyp angepassten Skincare gut eindämmen.“, erklärt Dr. Leykam. Allerdings solltest du bei stärkeren Formen professionellen Rat hinzuziehen. Für den zyklusgerechten Umgang mit deiner Haut empfiehlt sich eine individuelle Basis-Skincare, die dann jeweils durch Seren oder Anwendungen ergänzt wird. Allerdings betont die Dermatologin, nicht nur auf den eigenen Zyklus zu achten:
Welche Hormone spielen im weiblichen Zyklus eine Rolle?
Dein Zyklus besteht insgesamt aus vier Phasen. Der erste Tag deiner Periode stellt auch den ersten Tag eines neuen Zyklus dar. Auf die Menstruation folgt die Follikelphase, die Ovulation und zuletzt die Lutealphase. Währenddessen bestimmen viele verschiedene Hormone allmonatlich die fruchtbaren und unfruchtbaren Tage. Für die Haut sind vor allem Progesteron und Estradiol*, die „in enger Zusammenarbeit agieren“, entscheidend, erklärt PhDr. Burkhardt.
*Der Begriff „Estradiol“ wird umgangssprachlich häufig unter dem Begriff „Östrogen“ genutzt. Allerdings handelt es sich dabei um eine Gruppe von Estrogenen, in welcher das Estradiol den größten Einfluss auf den weiblichen Zyklus hat.
Phase 1: Trockenheit und Unreinheiten während der Menstruation
Neben möglichen Symptomen wie Unterleibsschmerzen oder Stimmungsschwankungen ist es nicht unüblich, auch im Hautbild Veränderungen während der Periode zu merken. In der Menstruationsphase ist der Spiegel aller Zyklushormone, insbesondere des Progesterons und des Estradiols, am niedrigsten. Wenn letzteres fehlt, wird die natürliche Ölproduktion deiner Haut vermindert, was auch einen negativen Einfluss auf ihre Elastizität haben kann. „Die Haut kann stumpfer als sonst erscheinen“, meint PhDr. Burkhardt. Außerdem führt eine langsamere Zellregeneration während der Menstruation dazu, dass deine Hautbarriere geschwächt wird. Die Folgen? „Die Haut im Gesicht kann vermehrt Unreinheiten aufweisen und trocken oder gereizt sein“, erklärt Dermatologin Dr. Leykam.
Doch keine Sorge! Mit den richtigen Produkten und Inhaltsstoffen kannst du potenzielle Auswirkungen eindämmen. Zu deiner möglichst gleichbleibenden Basis-Routine solltest du in der Menstruationsphase vor allem beruhigende Anwendungen in deine Skincare einbauen. Die Hydro Cera-Nol Real Deep Maske von Biodance pflegt und entspannt deine Haut mit Panthenol und Ceramiden einfach über Nacht. Auch die Cicaplast Baume B5 Creme von La Roche Posay ist mit Panthenol formuliert. Sie hilft so gegen die trockenen Stellen und Hautspannungen, die durch deine Periode auftreten können. Wenn du eher zu Unreinheiten neigst, kannst du deine Routine um ein zinkhaltiges Serum erweitern. Das Q+A Zink PCA Gesichtsserum wirkt gegen Pickel und Entzündungen, ohne deine Haut auszutrocknen.
Phase 2: Estradiolanstieg und Verbesserungen in der Follikelphase
Es geht wieder bergauf! Der Estradiolspiegel fängt während der Follikelphase wieder an zu steigen. Das Hormon ist sowohl für die hauteigene Kollagenproduktion als auch für die Feuchtigkeitsaufnahme zuständig und sorgt bei ausreichendem Vorkommen für ein pralles und rosiges Hautbild. „Nicht umsonst wird Estradiol gerne als das „Glow-Hormon“ gefeiert“, sagt PhDr. Burkhardt. In dieser Phase sollte es meist ausreichen, deine Basis-Skincare zu benutzen. Achte darauf, dass sowohl deine Reinigungs- als auch deine Pflegeprodukte auf deinen Hauttyp abgestimmt sind.
Phase 3: Strahlende Haut während der Ovulation
In der Ovulationsphase erreicht der Estradiolspiegel sein höchstes Niveau. Weitere luteinisierende Hormone steigen an und führen währenddessen zum Eisprung. Jetzt kann deine Haut am schönsten sein: Strahlende und mit Feuchtigkeit versorgte Haut sind in dieser Zeit besonders wahrscheinlich. Aber nicht nur äußerlich, sondern auch von innen bringt die Ovulation dich zum Strahlen! Auch deine Stimmung und dein allgemeines Wohlbefinden hellen sich auf. Wie schon in der Follikelphase solltest du hier auf deine reguläre Skincare-Routine vertrauen.
Tipp: Nutze die Ovulation richtig aus! Leichtes, natürliches Make-up ist dein bester Freund, wenn deine Haut ohnehin schon einen natürlichen Glow hat. Mit der pflegenden CC Cream von Erborian kannst du den beliebten „No-Make-up-Look“ zaubern. Auch das Bare with Me Concealer Serum von NYX hat eine moderate Deckkraft, ist aber pflegend und leicht formuliert. Um deine rosig-scheinende Haut während der Ovulation noch mehr zum Vorschein zu bringen, kannst du einen natürlichen Blush verwenden. Der On-the-Glow Blush von Pixi ist nicht nur praktisch unterwegs aufzutragen, sondern bringt eine langanhaltende, strahlende Farbe auf deine Wangen.
Phase 4: Unreinheiten, Akne und Co. in der Lutealphase
Wenn die Eizelle während des Eisprungs nicht befruchtet wird, sinkt der Estradiolspiegel in der Lutealphase rapide. Dagegen ist das Progesteron das dominierende Hormon in der letzten Zyklusphase. Dr. Leykam deutet auf die Auswirkungen hin: „Das kann zu einer vermehrten Talgproduktion und fettiger Haut führen. Auch eine hormonelle Akne zeigt sich vor allem in dieser Phase“. Zudem könntest du auch in deiner Stimmung und in deinem Energielevel einen starken Abfall bemerken.
Um zumindest deiner Haut in der Lutealphase etwas Gutes zu tun, kannst du deine Skincare-Routine mit chemischen Peelings erweitern. Das 2 % BHA Liquid Peeling von Paula’s Choice soll das Hautbild verfeinern und effektiv gegen Pickel und sonstige Unreinheiten angehen. Einzelne Entzündungen kannst du mit dem Anti-Pickel SOS Treatment von i+m bekämpfen. Zink und Salicylsäure wirken antibakteriell und sollen lästige Pickel schon in kurzer Zeit deutlich abklingen lassen. Falls du es noch diskreter halten willst, helfen die Invisible Spot Cover von Rael Beauty. Einfach über Nacht aufgetragen, nehmen sie überschüssigen Talg auf und wirken wie ein Schutzschild vor äußeren Einflüssen.