50 Euro Strafe für Zigarettenkippen - Diese deutsche Großstadt macht ernst
Die Stadt Wiesbaden fährt im Kampf gegen Zigarettenkippen härtere Geschütze auf und erhöht die Bußgelder sowie die Kontrollen für das Jahr 2020. Die Stadt Frankfurt am Main versucht es hingegen mit einer anderen Strategie.
Im Schnitt werden von drei gerauchten Zigaretten gleich zwei auf den Boden geworfen und nicht richtig entsorgt. Dies hat große Auswirkungen für die Umwelt, immerhin dauert es bis zu 15 Jahre bis sich eine Zigarette zersetzt hat. Um der Sache Herr zu werden, setzen immer mehr Städte auf Bußgelder und Kontrollen – ganz vorne mit dabei ist die Stadt Wiesbaden.
Zigarettenmüll: Wiesbaden fordert 50 Euro Bußgeld
In Wiesbaden werden bald sogar 50 Euro pro weggeworfener Kippe fällig. Ab Januar 2020 soll es zudem wöchentliche zivile Kontrollen geben. Bisher fanden diese nur zweimal im Monat statt – zusätzlich zu den täglichen Routinekontrollen. Im Jahr 2019 wurden mit diesen Maßnahmen in Wiesbaden bisher 185 Verfahren wegen weggeworfener Zigarettenkippen eingeleitet.
So streng wie die Stadt Wiesbaden sind nur wenige. In Gießen zahlt man zum Beispiel nur fünf Euro Strafe für eine weggeworfene Zigarette. Jede Kommune darf den Bußgeldbetrag selbst festlegen und auf ihre jeweiligen Verhältnisse anpassen. Eine einheitliche Regelung gibt es in Deutschland nicht.
Andere Lösungen werden bereits getestet
Die Stadt Frankfurt am Main setzt daher auf eine andere Strategie. Hier gibt es keine „Kippenstreife“, sondern Aufklärungsarbeit. Die Initiative „Clean FFM“ wurde von der Stadt ins Leben gerufen und stellt spezielle Abfallbehälter für Kippen auf: die Meinungsfilter „Recigs“. Hier können Raucher mit ihren Zigarettenresten an kleinen Abstimmungen teilnehmen und so ihre Meinungen äußern.
Der Deutschen Umwelthilfe (DUH) reichen diese Maßnahmen jedoch nicht aus. Sie fordert ein konsequentes Zigarettenwerbeverbot und einheitlich hohe Strafen für weggeworfene Kippen von mindestens 200 Euro. Eine andere Idee bringt die Umweltinitiative „Die Aufheber“ ins Spiel. Sie fordert 20 Cent Pfand pro Zigarette, was etwa vier Euro pro Packung entspricht. Wer seinen Zigarettenmüll wieder abgibt, erhält sein Geld zurück.
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