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7 Fakten über Antibiotika: Was du garantiert noch nicht wusstest

Einige stehen ihnen eher skeptisch gegenüber. Doch richtig eingesetzt, ist die Arznei ein großer Gewinn.

Nahaufnahme: Weibliche Hände halten Tablette und Glas Wasser.
Foto: fizkes/iStock
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Rund ums Thema Antibiotika kursieren viele Halbwahrheiten und Unsicherheiten. Wir zeigen sieben Fakten über die wichtige Medizin und räumen mit Missverständnissen auf.

1. Sie helfen gegen Grippe & Co.? NEIN!

Eine echte Grippe (Influenza) sowie eine Erkältung werden durch Viren verursacht. Weil Antibiotika allerdings nur gegen Bakterien wirken, können sie bei diesen Erkrankungen also nicht weiterhelfen. Viele Experten empfehlen betroffenen Personen, beim Hausarzt direkt nachzufragen, wenn dieser bei einer Influenza oder Erkältung Antibiotika verschreiben möchte.

Denn je häufiger die Arzneimittel unnötigerweise eingesetzt werden, desto eher wird die Entstehung von sogenannten Resistenzen gefördert. Das bedeutet konkret: Bakterien sind in der Lage, Schutzmechanismen zu entwickeln, die ihr Überleben sichern. Antibiotika können dann in vielen Fällen nicht mehr wirken.

2. Sie schwächen das Immunsystem? FALSCH!

Das Abwehrsystem des Menschen kann an seine Grenzen geraten. Das kommt unter anderem häufig bei chronischen Krankheiten vor, aber auch im höheren Alter, bei anhaltendem Stress oder einer schweren Infektion. In diesen Fällen unterstützen ärztlich verordnete Antibiotika das Immunsystem, indem sie Bakterien gezielt bekämpfen.

3. Man muss Milch und Sonne meiden? RICHTIG!

Produkte, die Kalzium enthalten, – also etwa Milch und Käse – behindern die Aufnahme der Arznei im Körper. Ein zeitlicher Abstand (ca. zwei Stunden) zwischen der Einnahme und dem Verzehr von Produkten mit Kalzium wird daher empfohlen. Auch wichtig: Antibiotika erhöhen die Empfindlichkeit der Haut gegenüber UV-Strahlung. Daher direkte Sonneneinstrahlung meiden.

4. Sie vertragen sich nicht mit Alkohol? KANN SEIN

Mediziner sprechen kein generelles Verbot von alkoholischen Getränken aus, wenn Patienten die Mittel anwenden müssen. Es gibt allerdings Antibiotika-Wirkstoffe, die sich nicht mit Alkohol vertragen und in der Kombination sogar ernste Nebenwirkungen verursachen können. Bei solchen Präparaten stehen entsprechende Hinweise in der Packungsbeilage.

5. Fühlt man sich gesundheitlich besser, darf man sie direkt absetzen? LIEBER NICHT

Viele Antibiotika helfen schnell. Allerdings sind die Bakterien vielleicht noch nicht komplett beseitigt, selbst wenn die Symptome nachgelassen haben. Das Arzneimittel sollte daher so lange und in der Dosierung eingenommen werden, wie es der behandelnde Arzt verordnet hat. Wer sich wieder gesund fühlt, kann mit dem Mediziner Rücksprache halten, ob die The rapie eventuell verkürzt werden kann. Medikamenten-Reste direkt entsorgen (vielerorts geht das über den Restmüll).

6. Es gibt Pflanzen, die ähnlich wie Antibiotika wirken? STIMMT!

Studien zeigen, dass einige Pflanzen krankmachende Erreger, wie etwa Bakterien, zurückdrängen können. Dazu gehören u. a.: Kapuzinerkresse, Kamille, Thymian und Salbei. Entsprechende Präparate gibt es in der Apotheke und im Bioladen. Natürlich haben aber auch natürliche Mittel ihre Grenzen: Kommt es nach ca. zwei Tagen nicht zu einer Besserung beziehungsweise tritt auch Fieber auf, sollte ein Arzt aufgesucht werden.

7. Die Pille wirkt nicht mehr? MÖGLICH

Antibiotische Medikamente können die Wirkung der Pille beeinträchtigen. Experten haben hierfür mehrere Vermutungen: Zum einen scheinen Antibiotika sowohl die Aufnahme des empfängnisverhütenden Wirkstoffs im Körper zu stören bzw. dessen Abbau zu beschleunigen.

Zum anderen kommt es während der Einnahme von Antibiotika oft zu Darmproblemen mit Durchfall, was ebenfalls die Aufnahme im Körper beeinträchtigen kann. Frauen sollten daher zusätzlich mit einem Kondom verhüten.

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Artikelbild und Social Media: fizkes/iStock