Babypflege: Tipps von Hebamme Britta Urban für einen entspannten Start ins Familienleben
Von Wickeln über Baden bis hin zur richtigen Nabelpflege: Hebamme Britta Urban verrät, welche Produkte wirklich sinnvoll sind und wie du dein Baby mit wenigen Handgriffen liebevoll versorgst.
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Die ersten Wochen mit einem Neugeborenen sind aufregend, emotional – und manchmal auch ziemlich herausfordernd. Alles ist neu: das winzige Wesen im Arm, das rund um die Uhr Aufmerksamkeit braucht, die vielen Fragen im Kopf und das Gefühl, alles richtig machen zu wollen. Gerade bei der Babypflege sind viele Eltern unsicher: Wie bade ich mein Baby richtig? Welche Pflegeprodukte sind sinnvoll und welche überflüssig? Wie pflege ich den empfindlichen Bauchnabel? Und was gehört in die Erstausstattung, damit wir wirklich gut vorbereitet sind?
Hebamme Britta Urban begleitet seit vielen Jahren frischgebackene Eltern und weiß genau, worauf es in den ersten Monaten ankommt. Ihr Motto lautet: „Weniger ist mehr.“ Babys brauchen keine vollgestopften Schränke voller Pflegeprodukte. Was sie wirklich brauchen, sind Nähe, Geborgenheit, ein paar durchdachte Basics und Eltern, die für sie da sind.
Mit den folgenden Babypflege-Tipps von Hebamme Britta erfährst du, wie du dein Kind von Anfang an sanft versorgst, welche Produkte wirklich sinnvoll sind und welche kleinen Helfer aus der Apotheke im Alltag Gold wert sein können.
Erstausstattung fürs Baby: Diese Dinge brauchst du wirklich laut Hebamme Britta Urban
Die Erstausstattung ist für viele Eltern ein spannendes, aber auch überwältigendes Thema. Die Regale in den Babygeschäften sind voll, und die Versuchung ist groß, alles mitzunehmen. Doch die Wahrheit ist: Babys brauchen am Anfang gar nicht so viel. Hebamme Britta Urban empfiehlt, lieber auf wenige, dafür praktische Dinge zu setzen. Kleidung, die sich leicht an- und ausziehen lässt, ein Schlafsack für die sichere Nacht, Spucktücher in großer Zahl – das sind die wahren Helden der Babyausstattung. Auch praktische Helfer wie ein Wickeleimer oder ein Babypflegeset dürfen nicht fehlen.
Das gehört in die Erstausstattung:
Kleidung in Größe 50–68 (am besten Wickelbodys)
Jäckchen, Mützchen, Söckchen
Ausfahrgarnitur Neugeborene für den Kinderwagen (Jacke, Baumwolldecke etc.)
Bettwäsche inklusive Matratzenpipischutz
Bezüge für Kinderwagenmatratze
reichlich Spucktücher
Dreieckstücher
Wickeleimer mit Fußtritt
Tragetuch oder Tragehilfe
Wickeltisch-Heizstrahler (nur im Herbst und Winter)
ein Babyfläschchen mit kleinem Sauger und Flaschenbürste
Wer Fläschchen gibt, sollte außerdem 6 Flaschen, passende Sauger, Thermoskanne, Sterilisator und Pre-Nahrung zu Hause haben.
Wickeln & Pflegemittel: Sanfte Pflege für Babys Haut
Das Wickeln gehört zu den häufigsten Handgriffen im Babyalltag – und ist viel mehr als nur ein notwendiges Übel. Es ist ein Moment der Nähe, in dem du mit deinem Baby plaudern, singen und kuscheln kannst. Damit das Wickeln stressfrei abläuft, empfiehlt Hebamme Britta, alles Nötige in Reichweite zu haben. Außerdem gilt: Babys Haut ist zart und empfindlich, weniger ist hier mehr. Ein paar wenige, ausgewählte Pflegeprodukte reichen völlig aus.
Das brauchst du zum Wickeln:
ungebleichte Kosmetiktücher, Watte
zweigeteilte Waschschüssel und Waschlappen
Diese Pflegemittel sind sinnvoll:
Heilwolle
Muttermilch als sanftes Heilmittel
milde Waschlotion oder Seife (nur punktuell einsetzen)
Mädchen immer von vorne nach hinten reinigen, damit keine Bakterien in die Vagina gelangen. Bei Jungen niemals die Vorhaut zurückschieben, da diese noch unbeweglich ist und sich erst mit der Zeit löst.
Baby baden: So geht es richtig und wird ein schönes Ritual
Viele Eltern meinen, ihr Baby täglich baden zu müssen. Doch die Haut von Neugeborenen ist empfindlich. Hebamme Britta rät: Einmal pro Woche reicht völlig aus, ansonsten genügt die tägliche Reinigung mit einem Waschlappen. Wichtig ist die richtige Vorbereitung: ein warmes Badezimmer, eine sichere Wassertemperatur und vor allem Ruhe. So wird das Baden zu einem entspannten Ritual und nicht zu einer stressigen Pflicht.
Tipps fürs Baden:
Wassertemperatur 37–38 Grad (mit Thermometer messen)
keine Badezusätze, klares Wasser und ein Schuss Muttermilch reichen aus
Haare am besten separat waschen, da viele Babys das als unangenehm empfinden
Baby nach dem Baden sanft abtupfen, nicht rubbeln
Mulltücher erreichen auch kleine Hautfalten

Britta Urban ist seit 1998 als Hebamme tätig. Sie hat umfangreiche Erfahrungen in verschiedenen Geburtskliniken in Deutschland und England gesammelt und zudem viele Jahre freiberuflich gearbeitet. Außerdem absolvierte sie eine Zusatzausbildung zur Still- und Laktationsberaterin (IBCLC).
Aktuell ist sie als angestellte Hebamme an der Asklepios Klinik Barmbek in Hamburg tätig. Gemeinsam mit ihrer Kollegin Michaela Lukas bietet sie dort Geburtsvorbereitungskurse für werdende Eltern an.
Britta Urban ist Mutter einer erwachsenen Tochter.
Website: www.hebamme-britta-urban.de
Instagram: @hebammebrittaurban
Sicher schlafen: Geborgenheit in der Nacht
Kaum ein Thema beschäftigt Eltern mehr als der Babyschlaf. Schläft mein Kind genug? Wie schaffe ich eine sichere Schlafumgebung? Hebamme Britta gibt klare Empfehlungen: Babys sollten immer auf dem Rücken schlafen, ohne Decke, Nestchen oder Fell. Ein Schlafsack hält warm, ohne dass das Baby Gefahr läuft, sich zu verheddern.
So schläft dein Baby sicher:
Rückenlage statt Bauchlage
Raumtemperatur 16–18 Grad
Schlafsack statt Decke
Beistellbett
kein Kopfkissen, Nestchen oder Fell im Beistellbett
Nabelpflege: So versorgst du Babys Bauchnabel richtig
Die Nabelpflege ist besonders in den ersten Lebenstagen wichtig. Der Nabel sollte sauber und trocken gehalten werden, bis er von selbst abfällt – meist zwischen dem 5. und 10. Lebenstag. Hebamme Britta rät, ihn einmal täglich mit abgekochtem Wasser vorsichtig zu reinigen und gründlich zu trocknen. Zusätzlich kann der Nabel mit Octenisept desinfiziert werden. Nach dem Abfallen gilt: weiterhin sauber halten. Erst wenn der Nabel verheilt ist, darf das Baby gebadet werden.
Aus der Apotheke: Kleine Helfer für große Sorgen
Auch wenn man hofft, dass das Baby gesund bleibt, gehören kleine Beschwerden zum Alltag. Um im Notfall vorbereitet zu sein, lohnt sich eine kleine Hausapotheke. Hebamme Britta rät, ein paar bewährte Helfer griffbereit zu haben – das gibt Sicherheit und erspart unnötige Hektik, wenn es deinem Baby mal nicht so gut geht.
Das gehört in die Baby-Hausapotheke:
Traubenkernkissen zum Wärmen bei Bauchweh
Paracetamol-Zäpfchen (bei Fieber; Dosierung mit dem Kinderarzt absprechen)
Paracetamol-Saft für ältere Babys
Babix Inhalat N (bei Erkältungen auf Kleidung träufeln)
Viburcol Zäpfchen bei Unruhe oder Zahnen (homöopathisch)
Wala Carum Zäpfchen bei Blähungen
Infectodiarrstop & orale Rehydrationslösung bei Durchfall
Fazit: Babypflege mit Herz und Bauchgefühl
Mit Ruhe, wenigen ausgewählten Produkten und den Tipps von Hebamme Britta Urban wird Babypflege schnell zum liebevollen Ritual. Eltern müssen nicht alles perfekt machen – wichtig ist Nähe, Zuwendung und ein wenig Gelassenheit. Am Ende gilt: Vertraue deinem Bauchgefühl, du bist die beste Expertin für dein Baby.