Bürgergeld-Skandal: Immer mehr Fälle von „bandenmäßigem“ Betrug
Kaum zu glauben, aber leider wahr: Immer häufiger erschleichen organisierte Gruppen aus dem Ausland Sozialleistungen in Deutschland. Das steckt dahinter!
563 Euro – so viel erhält eine alleinstehende Person monatlich an Bürgergeld. Doch während viele Menschen ehrlich auf diese Unterstützung angewiesen sind, nutzen Kriminelle aus dem europäischen Ausland das deutsche Sozialsystem offenbar schamlos aus! Was hinter dem beunruhigenden Missbrauch steckt – und wie jetzt reagiert werden soll.
Schockierende Zahlen aus dem vergangenen Jahr
Die Zahl der Betrugsfälle rund um das Bürgergeld steigt dramatisch: Während 2023 noch 229 Fälle registriert wurden, hat sich die Zahl im Jahr darauf schon nahezu verdoppelt. So waren der Bundesregierung im Jahr 2024 insgesamt 421 Fälle von „bandenmäßigem Leistungsmissbrauch“ bekannt. In 209 dieser Fälle wurden Strafanzeigen gestellt.
Zum Vergleich: Insgesamt beziehen rund 5,5 Millionen Menschen in Deutschland Bürgergeld. Auch für dieses Jahr sind die Zahlen bereits besorgniserregend: Schon bis einschließlich Mai 2025 wurden bereits 195 Fälle aufgedeckt. Laut Einschätzung der Bundesregierung kann zudem von einer „hohen Dunkelziffer“ ausgegangen werden.
Besonders alarmierend: Immer häufiger stecken organisierte Banden aus dem Ausland dahinter. Oft seien Jobcenter in städtischen Ballungsgebieten von dem Problem betroffen. In den vergangenen Monaten habe es Duisburg und Gelsenkirchen bereits Razzien gegeben, um solche Fälle aufzudecken.
Und so funktioniert die Betrugsmasche
Die Masche ist perfide – und leider ziemlich effektiv: Kriminelle Banden locken gezielt Menschen aus ärmeren EU-Ländern wie Bulgarien oder Rumänien mit falschen Versprechungen nach Deutschland. Sie werben mit vermeintlich guten Jobs und kümmern sich sogar um Arbeitsverträge und Meldeadressen. Doch dahinter stecken keine ernsten Absichten, sondern ein ausgeklügeltes System!
Mit einem Mini-Job zum Mindestlohn (auch wenn dieser nur wenige Stunden im Monat umfasst) und einer deutschen Adresse haben die angeworbenen Personen nämlich formal den Anspruch auf Bürgergeld und weitere Leistungen wie Miet- und Heizkostenzuschüsse. Das Problem: Von dem Geld sehen sie selbst meistens nichts. Denn das Bürgergeld und die Zuschüsse landen bei den Kriminellen, während die Betroffenen oft nur durch Schwarzarbeit über die Runden kommen. Außerdem müssen sie in überfüllten Sammelunterkünften leben – und trotzdem hohe Mieten an die Banden zahlen. Sie sind schließlich nur auf dem Papier woanders gemeldet. Ein Teufelskreis aus Ausbeutung und Betrug.
Kanzler Merz spricht von "mafiösen Strukturen"
Auch die Politik zeigt sich zunehmend alarmiert. Bundeskanzler Friedrich Merz sprach angesichts der dramatischen Entwicklungen von „mafiösen Strukturen“, die sich in Deutschland breitmachen. „Wir haben es hier zum Teil mit mafiösen Strukturen des sozialen Missbrauchs zu tun. Wir werden das abstellen“, kündigte er an.
Doch wie genau die Bundesregierung gegen die organisierte Kriminalität vorgehen will, bleibt bislang offen. SPD-Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas hat allerdings im Juni bereits einen besseren Datenaustausch zwischen Finanzämtern, Jobcentern, Familienkassen und Sicherheitsbehörden gefordert. Ihr Appell: „Wir müssen stärker überprüfen, ob jemand wirklich Anspruch auf Freizügigkeit hat.“