Studie beweist

Corona und Heuschnupfen: Verstärkter Pollenflug beeinflusst Infektionen

Gibt es einen Zusammenhang zwischen starkem Pollenflug und einer Corona-Infektion? Forscher haben eine Studie gemacht und untersucht, ob Heuschnupfen anfällig für Corona macht.

Fliegen die Pollen, kann das die Corona-Neuinfektionsrate erhöhen.
Fliegen die Pollen, kann das die Corona-Neuinfektionsrate erhöhen. Foto: IMAGO / blickwinkel
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Der Winter ist (fast) zu Ende und mit den so langsam milderen Temperaturen zeigt das Pollenbarometer nach oben. Forscher der Technischen Universität München und des Helmholtz Zentrums München fanden im Jahr Frühling 2021 in einer Studie heraus: Je stärker der Pollenflug, desto höher ist die Zahl der Neuinfektionen mit Covid-19.

Corona und Heuschnupfen: Lockdown mitberücksichtigt

Für die Studie analysierten die Forscher die Pollenbelastung sowie die Corona-Infektionen aus 130 Regionen in 31 Ländern auf fünf Kontinenten. Sie berücksichtigten dabei

  • demografische Faktoren,

  • Umweltbedingungen wie die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit,

  • die Bevölkerungsdichte

  • sowie die Ausprägung des Lockdowns.

Corona: Mehr Pollen, mehr Infektionen

Die Studie, die im Fachmagazin "Proceedings of the National Academy of Sciences" veröffentlicht wurde, zeigt, dass an manchen Orten ohne Lockdown-Regelung im Untersuchungszeitraum pro Tag bis zu 500 Pollen auf einem Kubikmeter nachgewiesen wurden und die Infektionsrate gleichzeitig um über 20 Prozent stieg.

Bemerkenswert: Galten in untersuchten Gebieten Lockdown-Regeln, halbierte sich die Zahl der Infektionen bei einer ähnlichen Menge an Pollen in der Luft. Offenbar gingen die Leute einfach nicht so oft aus dem Haus und kamen so weniger in den Kontakt mit Corona und den Pollen.

Erhöhter Pollenflug und Heuschnupfen: Darum steigen die Corona-Infektionen

Die Erklärung der Forscher: Wenn wir dem Pollenflug ausgesetzt sind, reagiert unsere Körperabwehr schwächer auf die Viren in den Atemwegen. Laut der Wissenschaftler produziert der Körper weniger von sogenannten antiviralen Interferonen - und wir sind anfälliger für Sars-CoV-2. 

Daher raten die Autoren Risikogruppen, die Pollenflugvorhersagen zu beobachten und FFP2-Masken zu tragen. Eine Studie der Charité in Berlin und Dr. Karl-Christian Bergmann konnte zudem beweisen, dass die Masken auch helfen können, Pollen abzuwehren. Allerdings solltest du die Maske häufiger wechseln, wenn du starke Heuschnupfen-Symptome hast und viel Niesen musst - denn eine durchnässte Maske hält weder die Pollen, noch das Coronavirus auf.

Corona oder Heuschnupfen? Unterschiede in den Symptomen

Niemand will Corona haben und niemand möchte unter Heuschnupfen leiden. Doch manchmal bekommen wir dann doch etwas ab und du fragst dich vielleicht, was der Unterschied bei den Symptomen von Corona und Heuschnupfen ist.

Bei Heuschnupfen bzw. einer Pollenallergie - auch in Verbindung mit Asthma - hast du laut Allergieinformationsdienst v.a. folgende Symptome:

  • trockener Husten (häufig)

  • Atemnot (häufig)

  • Schnupfen (fast immer)

  • Niesreiz (fast immer)

  • Abgeschlagenheit (möglich)

  • Augenjucken und Augenirritationen (möglich)

Bei Corona hast du dagegen v.a. folgende Symptome:

  • Fieber (fast immer)

  • trockener Husten (fast immer)

  • Atemnot (häufig)

  • Abgeschlagenheit (möglich)

  • Halsschmerzen (möglich)

  • Kopfschmerzen (möglich)

Weitere Symptome können in beiden Fällen auftreten. Allerdings können auch Tests - vor allem PCR-Tests - helfen, um herauszufinden, was es ist. Ansonsten ist es immer eine Option, deine Ärztin zu konsultieren und dich dort beraten zu lassen.

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Artikelbild und Social Media: IMAGO / blickwinkel