Die 6 Meilensteine einer Ehe
Wie Meilensteine die Ehe brechen oder stärken können
Jede langjährige Beziehung durchlebt Höhen und Tiefen. Einige rufen wir selbst hervor, andere wiederrum sind Schicksalsschläge, die wir nur schwer beeinflussen können. Wie wir mit den ups & downs umgehen entscheidet dabei über die Beziehung.
"Was dich nicht umbringt, macht dich stärker", wusste schon Friedrich Nietzsche. Für die Ehe gilt diese Weisheit mehr denn je.
1. Kinder bekommen
Ein gemeinsames Kind verändert die Beziehung vor allem in einer Hinsicht: Sie wird quasi zur Dreier-Beziehung, weil sich das Leben nicht mehr allein um die Liebe zueinander dreht. Plötzlich ist die Liebe zu einer dritten (wenn auch winzigen) Person da. Das Paar widmet seine Aufmerksamkeit automatisch zu aller erst dem Baby - schließlich ist es um einiges hilfloser und bedürftiger als der erwachsene Partner.
Hinzu kommen die Nächte voller Baby-Geschrei, das Wechseln voll gemachter Windeln und der Verzicht auf Sex - für Monate.
Paare, die sogar in dieser neuen Phase ihre Beziehung nicht aus den Augen verlieren, sind klar im Vorteil. Der Schlüssel dafür heißt: Reden. Über die eigenen Bedürfnisse und die Vorstellungen vom Eltern-Dasein, sowie die Aufteilung der Aufgaben. Je besser man die Bedürfnisse des Partners im Blick behält, desto leichter fällt es, die Beziehung präsent vor Augen zu behalten.
Und: Sich Zeit für sich nehmen - sei es auch nur für eine Stunde, während das Baby schläft oder bei den Großeltern ist.
2. Unfruchtbarkeit
Nicht wenige Beziehungen scheitern an einem unerfüllten Kinderwunsch. In der Regel sind nicht gleich beide Partner unfruchtbar, sondern nur einer - was sehr frustrierend sein kann und im schlimmsten Fall in Schuldzuweisungen oder (Selbst)Vorwürfen enden kann.
Paare, die an dieser Stelle hoffnungsvoll und lösungsorientiert bleiben, können auch diesen Schicksalsschlag meistern. Das Geheimnis liegt im Gespräch über Alternativen und Möglichkeiten, die dem Wunsch nach einem gemeinsamen Kind entgegen kommen. Heutzutage gibt es zahlreiche Möglichkeiten - von der künstlichen Befruchtung bis hin zur Adoption.
Wer als Paar auch in dieser Lage am gleichen Strang zieht und sich gegenseitig aufbaut, stärkt die Beziehung nachhaltig.
3. Betrug & Vertrauensmissbrauch
In diesem Punkt geht es nicht um regelmäßigen Betrug, sondern um jenen, der in einer kriselnden langjährigen Beziehung vorkommen kann. Der "Ausrutscher", wie viele ihn nennen.
Psychologen raten in Fällen der Untreue nicht umsonst zu einer Paartherapie. Denn in den meisten Fällen, ist die (körperliche, sexuelle) Untreue 'nur' ein Symptom. Oft ist es ein Zeichen dafür, dass in der Beziehung etwas tiefer gehendes fehlt. Mangelnde Aufmerksamkeit, Vernachlässigung oder kein sexuelles Interesse können mögliche Gründe für den Betrug sein.
Auch wenn man zunächst nur den Schmerz, die Verletzung spürt, ist es wichtig, die Gründe zu hinterfragen: Warum hast du es getan? Was war deine Intention? Hat dir etwas gefehlt? Was wolltest du erreichen? Oft ist der Betrug nur ein Hilferuf, ein Alarmsignal für die bröckelnde Ehe.
Paare, die sogar in diesem Fall nicht direkt aufgeben, sondern sich um ihre Ehe bemühen, können zu einem tieferen Verständnis füreinander finden. Ein Paartherapeut ist in den meisten Fällen hilfreicher als ein Scheidungsanwalt.
4. Schwere Krankheit
Ob ein Unfall, lebensbedrohlicher Krebs der eine Depression: In Zeiten einer schweren Krankheit sieht man das wahre Gesicht des Partners. Ist er wirklich "in guten wie in schlechten Zeiten" für einen da? Wie sehr kümmert er sich? Und das wichtigste: Kümmert er sich gerne?
So schwierig diese Lebensphase auch sein mag: In diesen Extremfällen erkennt man, welche Paare tatsächlich miteinander durch Dick und Dünn gehen.
5. Betreuung eines Elternteils
Wer sich um ein Elternteil kümmern muss, weiß, dass es viel Zeit, Geld und Energie kostet. Bei diesem Meilenstein geht es - ähnlich wie schon bei der Kindererziehung - um Teamwork: Wie sehr unterstützt der Partner einen dabei? Sorgt er sich mit? Wer kocht für den Elternteil, wer geht für ihn einkaufen oder fährt mit ihm zum Arzt?
In dieser Phase zeigt sich, inwiefern man es in den Jahren der Beziehung geschafft hat, sich in die jeweils andere Familie zu integrieren, sich zu verbünden, zu verschmelzen.
Auch hier gilt wieder "trotzdem" für genügend Zweisamkeit zu sorgen, den Partner nicht aus dem Blickfeld zu verlieren.
6. Arbeitslosigkeit & finanzielle Engpässe
Liebe ist wichtiger als Geld - dem würde jeder auf Anhieb zustimmen. Sobald man sich in einer finanziellen Notlage befindet, jeden Cent zwei Mal umdrehen muss oder sich gar verschuldet, sieht man es womöglich differenzierter.
Wenn sich ein Paar an einen gewissen Lebensstandard gewöhnt hat, ist eine (un)verschuldete Umstellung nicht leicht zu meistern - sei es durch den Jobverlust eines Partners oder eine Fehlinvestition. Wer sich in solchen Situationen Vorwürfe macht, gerät schnell in eine Spirale voller Schuldzuweisungen.
Paare, die hingegen Einsicht zeigen und sich gegenseitig in dieser schwierigen Zeit unterstützen und stärken, überwinden auch diese Hürde.
Jeder dieser Meilensteine ist überwindbar. Gleichzeitig ist keiner davon leicht zu bewältigen. Sogar Paare, die sich nach diesen Regeln richten, kostet die Aufarbeitung der Meilensteine sehr viel Energie, Geduld und Zeit.
Niemand sollte sich einreden lassen, dass eine Beziehung einfach ist. Dass eine Beziehung immer rosig und freudig ist, wie es uns in Disney-Filmen weisgemacht wird. Nur eine Sache kann in der Realität in Erfüllung gehen: das Happy End - jedenfals, wenn man mit vollem Energieeinsatz jeden Meilenstein gemeinsam meistert.
(ww7)
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