Mentale Gesundheit

Hikikomori: Ein Leben in (un)freiwilliger sozialer Isolation

Was ist Hikikomori und nimmt in unserer Gesellschaft das Problem der sozialen Phobien zu? Wir haben uns mit dem japanischen Phänomen auseinandergesetzt und Unglaubliches erfahren. Denn auch in anderen Teilen der Welt verkriechen sich die Menschen in ihren Wohnungen.

Video Platzhalter
Video: Glutamat

Soziale Isolation - nach über einem Jahr in der Pandemie können wir davon ein leidliches Lied singen. Doch der Schritt, zu einem Hikikomori zu werden, ist bei dieser Ausgangsposition nur noch sehr klein. Doch was ist ein Hikikomori? Was hat es mit dem Syndrom, wo sich Betroffene in einen sozialen Rückzug begeben, auf sich? Und stimmt es, dass es ein rein japanisches Phänomen ist? Wir haben uns dieser Fragen angenommen und klären auf.

Wandern mit Kind: So wird es zum großen Spaß!

Wer ist ein Hikikomori und was bedeutet das?

Hikikomori bedeutet auf Deutsch so viel wie "sich wegschließen" und trifft den Nagel des Syndroms auf den Kopf. Denn ein Hikikomori ist eine Person, die sich mindestens sechs Monate nicht aus dem Haus traut bzw. das Kinderzimmer nicht verlässt. Soziale Kontakte werden dabei bewusst gemieden. 

Der Begriff stammt aus Japan, doch die speziellen Verhaltensmuster können auch in anderen Ländern beobachtet werden. Gerade in Europa wird es als soziale Phobie deklariert und trägt eher selten den japanischen Namen. 

Leider ist das Hikikomori-Syndrom noch schlecht erforscht, doch ca. 1,79 % der Japaner zwischen 15 bis 39 Jahren gehören zu den Betroffenen. Aber nicht nur Jugendliche und junge Erwachsene, auch immer mehr über 40-Jährige ziehen sich zurück. Wie viele an der psychischen Erkrankung genau leiden, ist nicht bekannt. 

Cave-Syndrom: Wenn Corona-Lockerungen zu Unbehagen führen

Was hat es mit dem Hikikomori-Syndrom auf sich?

Doch was hat es genau mit Hikikomori auf sich? Nun ja, viel weiß man noch nicht. Es gibt aber verschiedene Anzeichen, die Roseline Yong und Kyoko Nomura in ihrer Studie herausgefunden haben.

Hikikomori, also von dem Syndrom betroffene Personen ...

  • haben oft die Schule abgebrochen.
  • neigen zur Selbstverletzung.
  • haben ein großes Maß an zwischenmenschlichen Schwierigkeiten.

Gerade Letzteres soll der stärkste Faktor sein. Dabei geht es aber nicht um Fremde, sondern sie fürchten sich vor bekannten Menschen oder Gruppen. Das können die eigene Familie oder Freunde sein. Denn es geht vor allem um Erwartungs- sowie Leistungsdruck und der Angst davor, den Ansprüchen nicht gerecht zu werden. Diese Angst führt dann zum gesellschaftlichen Rückzug. Junge Menschen verlassen ihre Zimmer nicht mehr, sehen niemanden mehr außer ihren Eltern und meiden selbst den Kontakt zu ihnen. Junge Erwachsene ziehen nicht von zu Hause aus, ältere Menschen begeben sich in ihren eigenen vier Wänden in eine Isolation. Sie zu erreichen ist fast unmöglich.

Dass das Hikikomori-Syndrom vor allem in der japanischen Gesellschaft vertreten ist, ist kein Zufall. Laut der Studie der Wissenschaftlerinnen sind die Gründe dafür kultureller, biopsychologischer und ökonomischer Art.

Wer sich hier an der einen oder anderen Stelle wiedererkennt, sollte diesen kleinen Selbsttest absolvieren. Wenn du andere kennst, die an einer sozialen Phobie leiden und Hilfe benötigen, kannst du dich an die Selbsthilfeverband für Soziale Phobie - VSSP e.V. wenden.

Symboldbild/Artikelbild & Social Media: iStock/sdominick

Mehr zum Thema mentale Gesundheit & psychische Krankheiten:

schulanfang-kleidung-fuer-kinder - Foto: i-stock.de/Serhii Hryshchyshen
Schulanfang
Coole Kleidung zum Schulanfang: In diesen Outfits fühlen sich ABC-Schützen wohl!

Du suchst für deine Kinder nach Kleidung für den Schulanfang? Hier kommen hübsche Outfitideen für den großen Tag!

Kurzhaarfrisuren mit Locken: Diese 5 frechen Schnitte stehen Frauen mit Naturlocken ausgezeichnet - Foto: NicolasMcComber/iStock
Frisuren-Trends
Kurzhaarfrisuren mit Locken: Diese 7 Schnitte stehen Frauen mit Naturlocken ausgezeichnet

Du hast Naturlocken, trägst deine Haare aber am liebsten kurz? Wir haben die 7 schönsten Kurzhaarschnitte für dich, bei denen deine Locken wunderschön zur Geltung kommen.

Bunt geringelte Wollsocken schauen unter einer Bettdecke hervor (Themenbild) - Foto: Alex_Doubovitsky/iStock
Hausmittel
Zwiebelsocken: Allrounder bei Erkältungsbeschwerden

Es ist ein althergebrachtes Hausmittel: die Zwiebelsocke gegen Erkältung. So soll sie wirklich helfen.

Vorsicht Stinkwanzen: Jetzt wollen sie in deine Wohnung - Foto: IMAGO / Shotshop
Krabbel-Alarm
Stinkwanzen-Invasion: Jetzt wollen sie in deine Wohnung und wie du sie los wirst!

Stinkwanzen mögen es warm und trocken, weshalb du in der Herbstsaison von den kleinen Krabbeltieren zu Hause Besuch bekommen könntest.

Frau bemuttert Mann - Foto: Prostock-Studio/iStock
Psychologin im Interview
Wendy-Syndrom: Bemuttern bis zur Selbstaufgabe – wie komme ich da wieder raus?

Frauen, die am Wendy-Syndrom leiden, opfern sich für ihren Partner auf und verlieren sich dabei selbst. Woran du erkennst, dass du in der ewigen Mutterrolle feststeckst, und wie du wieder herausfindest, verrät eine Psychologin im Interview.

Botticelli Waves: Mit dieser Frisur erlebst du dein wahres Wellen-Wunder! - Foto: PeopleImages/iStock
Trendfrisur
Botticelli Waves: Mit dieser Frisur erlebst du dein wahres Wellen-Wunder!

Du hast lange Haare? Dann sind die angesagten "Botticelli Waves" eine tolle Möglichkeit sie auf romantische Weise in Szene zu setzen. Neugierig geworden? Wir zeigen dir, was es mit dem Frisurentrend auf sich hat!