Erziehung

Kindern Grenzen aufzeigen: Diese Tricks sollten Eltern kennen

Wenn Kinder keine Grenzen kennen, müssen Eltern sie ihnen aufzeigen. Die Tricks sollten sie dabei kennen.

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Sie will ihr Zimmer nicht aufräumen, er will keine Hausaufgaben machen, stattdessen wird getobt, gequengelt und gemeckert. Alle Eltern kennen das. Doch irgendwann ist Schluss. Kinder brauchen klare Grenzen und Regeln. Welche? Diese 5 klaren Regeln braucht jedes Kind. Doch diese im Alltag richtig und konsequent umzusetzen ist gar nicht so einfach. Wir zeigen, wie du deinem Kind Regeln und Grenzen aufzeigen kannst und wenn sie nicht eingehalten werden, Konsequenzen folgen lässt.

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Grenzen austesten: Warum das für Kinder so wichtig ist

Was kann ich schon? Was darf ich schon? Und wie weit kann ich gehen? Grenzen austesten gehört für jedes Kind dazu und ist eine wichtige Entwicklungsstufe. Dabei sollten die Grenzen niemals übergriffig sein und das Kind zu sehr einschränken. Wichtig ist, dass Kinder innerhalb dieser Grenzen frei agieren können und die Möglichkeit haben, selbst Entscheidungen zu treffen. Grenzen sollten je nach Alter angepasst werden. Wann geht es ins Bett? Wie verhalte ich mich gegenüber Erwachsenen oder auch Fremden? Gewissen Grenzen sind wichtig für Kinder, denn ein Kind, das alles darf, weiß nicht, was es soll - ihm fehlt die Orientierung.

Kinder bestrafen: Diese Tricks sollten Eltern kennen

Werden vorgegebene Grenzen von Kindern überschritten, sollten Kinder die Auswirkungen zu spüren bekommen, sprich lernen, dass Taten eben auch Konsequenzen haben. Dies kann in Form eine Bestrafung oder Maßregelung erfolgen. Diese sollte aber immer im Verhältnis stehen. Wir zeigen dir vier einfache Tricks, wie dein Kind aus den Sanktionen lernt.

Erst mal eine Warnung aussprechen

Kinder sollten zunächst mindestens einmal gewarnt werden. So haben sie die Chance, ihr Verhalten noch zu ändern. Und die Strafe wäre dann überflüssig. Sag deinem Kind genau, was du an ihm nicht mehr sehen möchtest, oder was es nicht mehr machen soll. Denn nur, wenn das Kind genau versteht, was das Problem ist, kann es auch handeln. 

Doch immer nur Nein sagen, macht keinen Spaß - weder uns Eltern noch den Kindern. Aber wir können auch Verbote aussprechen ohne Nein zu sagen. Hier kommen 5 Alternativen zum Nein-Sagen.

Wichtig: Die Strafe muss angemessen sein

Die Strafe sollte immer im Verhältnis zu dem Vergehen stehen. Wenn ein Kind eine extrem starke Strafe bekommt, obwohl nur eine Kleinigkeit schiefgelaufen ist, dann wird es das System Strafe nicht verstehen. Außerdem sollten Strafen nicht ständig erfolgen. Sonst wird das Kind schnell das Gefühl bekommen, dass es überhaupt nichts richtig machen kann.

Mit der Bestrafung nicht lange warten

Es nützt überhaupt nichts, wenn du die Bestrafung erst am nächsten Tag umsetzt. Gerade kleinere Kinder wissen dann überhaupt nicht, warum sie jetzt etwas nicht bekommen oder eine Bestrafung kriegen. Deshalb ist es besser, immer sofort zu reagieren.

Immer konsequent bleiben

Wenn du deinem Kind damit drohst, dass es zum Beispiel eine Stunde ruhig in seinem Zimmer bleiben soll, dann musst du das auch durchhalten. Sonst verpuffen solche Drohungen. Das Kind weiß dann, dass es das mit dir machen kann. Es wird sein Fehlverhalten gleich beim nächsten Mal wieder zeigen.

No Gos: Diese Grenzen sollten Eltern nicht überschreiten

Bei der Bestrafung sollten manchen Grenzen nicht überschritten werden, weil sie deinem Kind nachhaltig schaden können. Verbale und körperliche Gewalt sind ein absolutes Tabu. Wenn uns Eltern doch mal Sätze rausrutschen, die wir nicht zu unseren Kinder sagen sollten, ist der richtige Umgang mit diesem Ausrutscher das A und O. Mehr Tipps findest du hier: Verbale Gewalt: 9 Sätze, die Eltern nicht zu ihren Kindern sagen sollten.

Macht demonstrieren

Natürlich muss man den Kindern auch mal die Grenzen aufzeigen. Ganz besonders, wenn das Kind sehr aggressiv ist. Denn dadurch können auch andere Kinder zu Schaden kommen. Doch wie geht das jetzt?

Das Kind muss immer wissen, dass es geliebt wird. Egal, was es gerade verbockt hat. Wenn Eltern ständig nur ihre Macht demonstrieren, wird das Kind nicht selbstständig und nicht selbstbewusst heranwachsen. Stattdessen wird aus dem kleinen Menschen ein verschüchterter Erwachsener. 

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Erniedrigungen schaden Kindern

Ähnlich schlimm ist es, wenn Eltern ihre Kinder immer kleinhalten. "Du kannst nichts." "Du bist nichts." "Immer machst du alles falsch." Das sind Sätze, die kleine Kinderseelen schädigen können. Dieser verbalen Verletzungen können bis ins Erwachsenenalter hineinreichen. 

Niemals mit Liebesentzug reagieren

Sage deinem Kind niemals Sätze wie: „Mama hat dich gar nicht mehr lieb." Damit kannst du dein Kind zutiefst verunsichern. Es wird sich danach vielleicht gar nichts mehr trauen. Denn die Liebe der Eltern gehört absolut zu den Grundbedürfnissen von Kindern. Erkläre deinem Kind auch immer genau, warum du diese Bestrafung jetzt durchsetzen willst. Nur so kann es lernen. Und dadurch wird es in Zukunft vielleicht weniger Ärger geben.

Seinem Kind Grenzen aufzuzeigen, funktioniert nicht von heute auf morgen. Eltern müssen Geduld haben und vor allem konsequent bleiben, denn nur so weiß es Kind, was es darf und was nicht. 

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