Mord an Jakob von Metzler: Kommt Kindermörder Gäfgen jetzt frei?
Es war einer der schockierendsten Mordfälle Deutschlands, jetzt könnte der Mörder von Jakob von Metzler frei kommen.
2002 wurde Bankierssohn Jakob von Metzler (11) entführt und ermordet, es ist bis heute eine der schockierendsten Kriminalfälle Deutschlands. Sein Mörder Magnus Gäfgen wurde zu lebenslanger Haft mit besonderer Schwere verurteilt. Jetzt versucht der heute 50-Jährige frei zu kommen.
Magnus Gäfgen stellt Antrag auf frühzeitige Haftentlassung
Laut Focus stellte Gäfgen bereits 2024 einen Antrag auf vorzeitige Haftentlassung. In einem psychologischen Gutachten sollte die Frage geklärt werden, ob der Kindermörder weiterhin als gefährlich gilt. Oberstaatsanwalt Dominik Mies von der Frankfurter Staatsanwaltschaft bestätigt: „Uns liegt das Prognosegutachten eines Sachverständigen vor.“
Fachpsychologe Rudolf Egg hat das Gutachten gestellt. Die Frage, ob Gäfgen aus seiner Sicht rückfällig werden könnte, wollte sich der Psychologe Medien gegenüber nicht beantworten. Oberstaatsanwalt Mies äußerte sich dagegen wie folgt: „Lebenslang ist grundsätzlich erst einmal Lebenslang. Aber es gibt Ausnahmen: Das Gericht kann die Vollstreckung des Restes einer lebenslangen Freiheitsstrafe zur Bewährung aussetzen, wenn der Verurteilte das will, fünfzehn Jahre der Strafe verbüßt sind, die besondere Schwere der Schuld nicht dagegenspricht und der Verurteilte nicht mehr gefährlich für die Allgemeinheit ist.“
Kommt Kindermörder Gäfgen wirklich frei?
Gäfgen, der sich mittlerweile Thomas David Lukas Olse nennt, sitzt seit 23 Jahren hinter Gittern. Und es ist nicht der erste Versuch des Killers freizukommen: Bereits 2017 wollte er auf Bewährung entlassen werden. Damals entschied das Landgericht Kassel dagegen, weil ein Sachverständiger dem 50-Jährigen ein negatives Gutachten ausgestellt hatte. Bei einer erneuten Prüfung 2019 lehnte das Landgericht Kassel eine Entlassung erneut ab und setzte eine Mindestverbüßdauer von 23 Jahren fest. Die hat Gäfgen im September verbüßt. Über den neuen Antrag wird das Gericht nun erneut entscheiden.
Der Fall von Jakob von Metzler schockierte Deutschland
Magnus Gäfgen entführte am 27. September 2002 auf dem Nachhauseweg von der Schule Bankierssohn Jakob von Metzler. Gäfgen war damals hoch verschuldet, wollte von Jakobs Eltern Millionen erpressen. Bereits kurz nach der Entführung erstickte er den 11-Jährigen in seiner Wohnung. Drei Tage später wurde der Killer am Frankfurter Flughafen festgenommen. Jakobs Leiche wurde wenig später an einem See in Schlüchtern in Osthessen gefunden.