Verbrechen

Rebecca Reusch: Warum der letzte Funken Hoffnung jetzt durch Hobbydetektive gefährdet wird

Vor über sechs Jahren, verschwand die damals 15-jährige Rebecca Reusch ohne jede Spur. Wieso Hobbydetektive jetzt die Hoffnung auf Aufklärung noch erschweren.

Polizei dursucht ein Waldstück, in einem ähnlichen Gebiet Deutschlands soll Rebecca Reusch vom Täter begraben worden sein, wie Hobbydetektive vermuten.
Foto: IMAGO / Daniel Wagner
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Am 18.02.2019 verschwindet die damals 15-jährige Rebecca Reusch, nachdem sie am Wochenende bei ihrer Schwester im Berliner Stadtteil Alt-Buckow übernachtet. Noch am selben Tag meldet Rebeccas Mutter sie als vermisst. Seitdem fehlt von dem Mädchen jede Spur, eine Leiche wurde nie gefunden. Noch heute gilt Rebeccas Fall nicht als abgeschlossen, die Polizei ermittelt weiter. Aufgrund der vielen offenen Fragen, die das plötzliche Verschwinden der 15-jährigen mit sich brachte, sind auch heute noch Hobbydetektive unterwegs in den Wäldern, auf der Suche nach Spuren der verschwundenen Rebecca. Warum die privaten Ermittler*innen damit die Arbeit der Mordkommission gefährden und die letzten Hoffnungen auf die Aufklärung des Fall schmälern, erfährst du bei uns.

Lies hier mehr Einzelheiten über den Tag von Rebeccas Verschwinden.

Hobbydetektive ermitteln im Fall Rebecca Reusch

Im Internet kursieren zahlreiche Theorien über das Verschwinden des Mädchens. Über mögliche Tatverdächtige wird spekuliert, die Umstände des Verbrechens in privaten Videos nachgestellt. Die Hobbyschnüffler*innen durchforsten die Waldstücke, in denen die Polizei die Leiche des Mädchens vermutet. Dabei machen die Detektive auch vor Hausfriedensbrüchen nicht Halt, so Sebastian Büchner, Sprecher der Staatsanwaltschaft Berlin gegenüber der „Bild“.

Wolzig - Hundertschaft durchkämmt Waldgebiet nach Rebecca Reusch
Diese Aufnahme aus dem Jahr 2019 zeigt, wie die Suchmaßnahmen nach Rebecca R. fortgesetzt wurden. Die Polizei rückte damals mit einer Hundertschaft an. Foto: IMAGO / xcitepress

„Ermittlungen können durch die Detektive gefährdet werden“

Wie der Sprecher der Staatsanwaltschaft erklärt, können die „[...] Ermittlungen [...] durch die Detektiv-Gruppen – auch unabsichtlich – gefährdet werden“. Denn „[es] könnten – auch ‚nur‘ suggestiv – Zeugen beeinflusst werden, Beweismittel und Spuren versehentlich vernichtet werden – oder letztlich sogar Tatverdächtige unbeabsichtigt gewarnt werden.“

Fakt ist, Rebeccas Verschwinden ist kein Cold Case, gilt nicht als offiziell abgeschlossen. Deshalb sollte die Aufklärung nicht durch Hobbydetektive erschwert werden.