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Welcher Badezusatz hilft bei welcher Krankheit?

Baden ist nicht nur entspannend, sondern kann auch heilen. Ausschlaggebend dafür ist der richtige Badezusatz. Welches Medizinbad wogegen hilft - eine Übersicht.

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Ein warmes Bad wirkt beruhigend und steigert das Wohlgefühl. Es entspannt die Muskulatur und pflegt sowie reinigt die Haut - so weit, so klar. Doch ein warmes Bad kann mit dem passenden Badezusatz auch heilende Wirkungen entfachen.

Dazu bedarf es nicht direkt einer ganzen Wasserkur nach Kneipp und Co. Spezielle Badezusätze können auch das häusliche Vollbad in eine kleine Heilungs-Session verwandeln. Die Wirkungen sind dabei substanzspezifisch.

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Ätherische Öle gegen Atembeschwerden

Erkältungsbäder beinhalten meist ätherische Öle, die etwa im Eukalyptus, Rosmarin oder Fichtennadeln enthalten sind. Ätherische Öle werden in erster Linie durch die Atemwege aufgenommen, aber auch durch die Haut.

Je nach Zusammensetzung des Badezusatzes, können ätherische Öle die Atmung erleichtern (z.B. mit entzündungshemmendem Eukalyptus), die Nerven beruhigen (z.B. mit Lavendelöl oder Melisse) oder die Durchblutung aktivieren (z.B. Zitrusöl, Rosmarin oder Wacholder). Öle aus Rosen, Geranien oder Magnolien wirken gemütsaufhellend; Pfefferminzöl hilft hingegen bei Kopfschmerzen und Übelkeit.

Am besten eignen sich natürliche Essenzen, die weder tierische noch synthetische Zusätze enthalten. Meist reichen schon wenige Tropfen des ätherischen Öls aus.

Ein zwischen 36 und 39 Grad warmes Vollbad von 15 bis 20 Minuten reicht schon aus, um die gewünschte Wirkung zu erzielen. Anschließend 30 Minuten ruhen.

Ölbäder gegen trockene Haut

Wer unter trockener Haut leidet - z.B. Schuppenflechte oder Neurodermitis - sollte eher zu sogenannten Ölbädern greifen. Sie hinterlassen einen leichten Fettfilm auf der Haut und schützen sie so vor dem Austrocknen.

Ölbäder kann man leicht selbst machen: 50 ml Oliven- oder Sonnenblumenöl mit 10 bis 15 Tropfen ätherischem Öl (nach Wahl, s.o.) im Vollbad vermischen. Wer möchte, kann noch einen Esslöffel Honig hinzufügen. Wer es lieber fertig gemischt kaufen möchte, kann auf Ölbäder aus Drogerien oder Apotheken zurückgreifen, z.B. von Linola oder Weleda.

Bei einem Ölbad sollte die Wassertemperatur nicht zu warm sein. Ein 15-Minuten-Bad reicht aus. Statt die Haut anschließend trocken zu rubbeln, sollte man sie vorsichtig abtupfen.

Salzbäder gegen Neurodermitis

Salzbäder eignen sich bei Neurodermitis-Patienten. Am besten in Kombination mit Sonneneinstrahlung - also vor allem im Sommer zu empfehlen. Der Grund für diese Kombination: Die Salzkonzentration des Wassers lässt die UVB-Strahlen der Sonne in tiefere Hautschichten eindringen, wo es zur Heilung beitragen kann.

Phosphathaltige Badesalze haben eine zusätzliche reinigende Wirkung und wirken auf die Haut wie ein Peeling.

Für ein Salzbad eignet sich am besten Meersalz. Es beinhaltet Stoffe wie Brom, Jod, Magnesium, Kalium und Kalzium, die der Haut guttun. Totes Meer Badesalz gibt es z.B. von Dermasel oder Kneipp. Ebenfalls wohltuend: Ein Bad mit Zugabe von Himalaya-Salz.

Für Salzbäder gilt: Schon zehn Minuten reichen aus - weniger ist mehr. Wer zu lange in einem Salzbad badet, riskiert eine trockene Haut.

Moorbad gegen Rheuma und Arthrose

Ein Bad in einem Peloid (also Schlamm), wie z.B. Moor oder Torf, speichert Wärme über längere Zeit. Damit eignen sich Schlamm-Bäder bei rheumatischen Beschwerden, aber auch bei Krankheiten wie Arthrose, Osteoporose, gynäkologischen Erkrankungen und in den Wechseljahren.

Zu den Peloiden gehören neben Moor und Torf auch z.B. Fango, Schlick und Heilerde. Das Moorbad ist am geläufigsten. Ein 20-minütiges Vollbad mit Moor darf eine Temperatur von bis zu 46 Grad (!) erreichen.

Moor-Badezusätze gibt es in Apotheken und Drogerien zu kaufen, wie z.B. von Vita et Natura, naturMoor oder von Bad Aiblinger.

Schwefel-Badezusatz bei Juckreiz und Entzündungen

Bei entzündlichen Hautkrankheiten, die jucken, eignen sich Schwefelzusätze im Bad. Schwefel hemmt Entzündungen und mildert den Juckreiz. Zudem wirkt es durchblutungsfördernd.

Ein Bad von 20 Minuten genügt für die erwünschte Wirkung. Entsprechende schwefelhaltige Produkte gibt es z.B. von Hochenegg, Spitzner oder Leukona.

Bad mit Kohlensäure entlastet das Herz, fördert Durchblutung

Badezusätze, die Kohlensäure erzeugen oder beinhalten, wirken belebend. Das Kohlendioxid (CO2) sorgt dafür, dass das Sprudelbad die Durchblutung fördert (Kohlenstoffdioxid wirkt gefäßerweiternd) und den Blutdruck senkt.

Zudem hemmt die Kohlensäure die Kälterezeptoren der Haut, was dazu führt, dass das Bad etwa zwei Grad kühler genossen werden kann, als üblich. Das wiederrum entlastet das Herz.

Kohlensäurebäder kennt man aus natürlichen warmen Quellen, wie z.B. in Bad Ems, Bad Nauheim oder Bad Salzuflen.

Wer es zu Hause ausprobieren möchte, kann zu Kohlensäurebädern z.B. von SchwerinerNaturheil oder Schupp greifen.

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