Affäre

Wie fühlt es sich an, die Geliebte zu sein?

„Ich hab kein schlechtes Gewissen – weil, ich muss ja das glauben, was ich erzählt bekomme und wenn dem so ist, dann ist das ja wohl keine Beziehung mehr.“

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Das sagt Manuela, die seit drei Jahren die Geliebte eines verheirateten Mannes ist in der WDR-Dokumentation „Ein Leben als Geliebte - Meine heimliche Liebe“. Sie hat akzeptiert, dass ihr Geliebter mit einer anderen Frau liiert ist und dass sie ihre Liebe nicht offen ausleben kann. Wir fragen uns: Wie fühlt sich das eigentlich an?

Welchen Preis muss ich als Geliebte zahlen?

Als Geliebte bleiben viele Dinge, die eine Liebesbeziehung eigentlich ausmachen, verwehrt. Keine der Frauen in der Dokumentation wollte jemals eine Geliebte sein, aber nun sind sie es. Sie reihen sich stillschweigend als Nummer Zwei hinter der Ehefrau oder festen Lebenspartnerin ein und verzichten auf viele Dinge, die zu einer Liebesbeziehung eigentlich dazugehören. Einsamkeit, Zweifel und ein schlechtes Gefühl wegen des fragwürdigen Versteckspiels gehören zum Leben einer Geliebten dazu.

„Die Schattenseiten sind eben, dann trennt man sich und dann sieht man sich wieder längere Zeit nicht und das ist nicht ganz einfach dann damit umzugehen.“

Die glücklichen Stunden zu zweit sind selten. Nur gedanklich ist man immer beim Geliebten: Dann schmerzt schon der Anblick von anderen Paaren, die ganz offen Händchenhalten und Zärtlichkeiten austauschen können.

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Hat es Vorteile Geliebte zu sein?

„Das Schöne ist oder das Besondere ist, finde ich, dass man die schönen Momente natürlich genießt und man den Alltag so ein kleines bisschen raushält.“

Eine Affäre ist eine Liebesbeziehung fernab vom Alltag: Während in einer Ehe oder einer langjährigen Lebensgemeinschaft auch alle täglichen Probleme gemeinsam bewältigt werden und sich irgendwann auch ein gewisser Trott einschleichen kann, bleibt ein Verhältnis immer aufregend. Die miteinander verbrachte Zeit ist kurz und deswegen umso wertvoller. Die Momente zu zweit werden bewusster wahrgenommen und genossen. Eine solche Liebschaft ist also auch eine Flucht aus dem Alltag.

Was ist mit dem schlechten Gewissen?

„Teilweise hatte ich schon ein bisschen ein schlechtes Gewissen, aber ich rede mir das jetzt vielleicht auch ein bisschen schön“

Als Geliebte müssen viele Dinge schöngeredet werden. Fakt ist jedoch: Auch, wenn die Geliebte selbst niemanden betrügt, so ist sie doch an einem Betrug beteiligt, der das Vertrauen eines anderen Menschen missbraucht und zutiefst verletzend ist.

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Betrügt mich mein Geliebter mit seiner Frau?

Als Geliebte ist man sich bewusst, dass der Mann, den man liebt, eine Beziehung zu einer anderen Frau hat. Lebt man also mit Eifersucht und der ewigen Frage, was passiert, wenn mein Geliebter bei seiner Frau ist? Auf die Frage, ob er sie auch mit seiner Frau betrügt, sagt Brigitte:

„Ist nicht abwegig, aber da denk ich nicht drüber nach.“

Warum verlange ich nicht, dass er sich trennt?

„Er will seine Familie nicht im Stich lassen.“

Diesem "selbstlosen" Grund hat eine Geliebte wenig entgegenzusetzen. Als Geliebte möchte man einfach nur mit dem Mann zusammen sein, den man liebt. Man möchte keine Familie zerstören oder der Grund sein, dass es einer anderen Frau oder Kindern schlecht geht.

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So fühlt es sich an Geliebte zu sein

„Er sagt, dass er sie nicht mehr liebt.“

„Er sagt, dass…“ – ein überzeugtes „Er liebt seine Frau nicht mehr“ oder gar ein sicheres „Er liebt mich“ ist im Leben einer Geliebten nur mit sehr viel Schönreden möglich. Denn am Ende verbringt der Geliebte immer noch mehr Zeit mit einer anderen Frau und macht die Geliebte zur Beteiligten, an einem schwerwiegenden Betrug.

Die Dokumentation in voller Länge: