Trost spenden

Beileid bei Tod aussprechen - Diese Sätze & Gesten helfen!

Im Umgang mit Trauernden sind viele unsicher. Gut zu wissen, welche kleinen Gesten und Worte trösten können.

Symbolbild Beileid: Bärlauchblüte. Blühender Bärenknoblauch, schwarz weiß Fotografie
Foto: Ulrich Roesch/iStock
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Tod und Trauer sind schwierige Themen. Wie du eine Stütze sein kannst, zeigt dir unser kleiner Leitfaden: Wie kann man Trauernden beistehen, welche Worte trösten? Und was kann man tun, wenn der Tod einfach sprachlos macht?

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Kondolenzschreiben – was soll da rein?

Tabu sind leere Worthülsen ohne Bezug. Tröstend ist Persönliches, etwa eine kurze Erinnerung daran, was einen mit dem Verstorbenen verbunden hat. „Ich denke gern zurück an …“ Oder: „Wir standen uns zwar nicht nah, aber trafen uns regelmäßig …“ Auch Fassungslosigkeit darf ausgedrückt werden: „Ich möchte Trost spenden, weiß aber gar nicht, was ich schreiben soll …“

Was sagt man im Gespräch?

Manchmal ist es schon ein guter Anfang, Trauernde einfach in den Arm zu nehmen und auf diese Weise Mitgefühl zu äußern. „Wir dürfen auch durchaus sagen, dass wir sprachlos sind“, sagt Trauerbegleiterin Petra Sutor.

Etwa: „Ich weiß eigentlich gar nicht, was ich sagen soll, aber ich möchte, dass Sie wissen, es tut mir leid.“ Bloß keine Floskeln, Tipps oder Ratschläge wie „Das wird schon wieder“, rät Petra Sutor. Trauernde seien untröstlich, das einfach anzuerkennen könne auch schon Trost sein.

Du darfst auch Hilfe anbieten: „Soll ich die Adressen für die Trauerkarten schreiben?“, „Brauchst du Hilfe bei der Wohnungsauflösung?“ oder schlicht: „Soll ich mal das Kochen übernehmen?“

Gehen Bibelsprüche und Gebete auch bei nicht Gläubigen?

Na klar. Zumindest, wenn du es ernst meinst. Wenn du also wirklich betest, kann das auch einem eingefleischten Atheisten Trost spenden.

Darf man über den Toten sprechen?

Viele Angehörige möchten über den Verstorbenen reden, haben vielleicht sogar Angst, dass er vergessen wird. Wenn man unsicher ist, gilt auch hier, zu fragen: „Ist es okay, darüber zu reden?“

Trauer im Job – wie verhalte ich mich?

Trauernde können oft nicht wie gewohnt weiterarbeiten. Sie sind erschöpft, unkonzentriert, ruhelos – das ist normal. Auch ihnen helfen konkrete Angebote. „Kann ich dir etwas abnehmen? Möchtest du dein Telefon umstellen?“ Am wichtigsten aber sei es, die Kollegin oder den Kollegen nicht zu meiden, aus Angst, etwas Falsches zu sagen, so Petra Sutor.

Und: Trauer ist nicht nach wenigen Wochen vorbei. „Eine schöne Geste wäre es, sich den Todestag im Kalender zu notieren und im nächsten Jahr einfach nachzufragen: ‚Diese Woche ist sicher besonders schwer für dich, wie geht es dir?‘“

Kondolieren zwischen Tür und Angel

Eine zufällige Begegnung im Treppenhaus oder Supermarkt, und nun? „Nicht weggucken oder weglaufen!“, sagt die Trauerbegleiterin. Es schmerze Trauende, wenn man ihnen ausweicht. Deshalb lieber einfach hingehen und sagen: „Ich habe gehört, Ihre Mutter ist gestorben, mein Beileid.“ Je nachdem, wie gut man bekannt ist, könnte man das noch um ein Hilfsangebot ergänzen. Aber bitte nur, wenn man dann wirklich dazu bereit ist.

Wollen Trauernde ihre Ruhe haben?

„Viele Hinterbliebene fallen erst nach der Beerdigung ,in ein Loch‘, weil sie erst dann realisieren, dass der Platz an ihrer Seite auf Dauer leer bleibt“, schreibt Autor Lothar Heidepeter. Eine Einladung zu einem Gespräch oder Spaziergang kann eine große Hilfe sein. Man sollte Trauernde auch zu Festen einladen, auch wenn man sicher ist, dass sie absagen werden.

Und: Wenn du unsicher bist, ob du den Trauernden anrufen solltest, dann frage einfach nach: „Ist es okay, wenn ich dich mal anrufe, oder möchtest du dich bei mir melden? Soll ich einfach in einem Monat noch mal nachfragen?”

Und wenn mein Gegenüber plötzlich anfängt zu weinen?

„Weinen lassen und vielleicht ein Taschentuch reichen“, sagt Petra Sutor. Man muss nichts sagen. Einfach den Moment mit dem Trauernden aushalten und da sein ist schon viel wert. In Großraumbüros die Kollegin oder den Kollegen vielleicht in einen anderen Raum geleiten, wo sie oder er kurz etwas für sich sein kann.

Im Video: Trauer bewältigen: Tipps, um den Schmerz gehen zu lassen

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Artikelbild und Social Media: Ulrich Roesch/iStock