Frauen-Gesundheit

Bio-Tampons: Weißt du eigentlich, was alles in deinen Tampons steckt?

Beim Stichwort Schwermetalle in Tampons werden die meisten Frauen hellhörig – zurecht. Wir verraten dir, worauf du selbst bei Bio-Tampons achten musst.

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Die Verwendung von Tampons gehört für die meisten Frauen zum Alltag. 18.000 Hygienemittel benutzt eine Frau durchschnittlich in ihrem Leben – 12.000 davon sind Tampons. In den letzten Jahren ist jedoch immer mehr Bewusstsein dafür entstanden, dass Tampons nicht nur für die Umwelt, sondern auch für unsere Gesundheit schädlich sein können. Umso wichtiger ist es, sich genau zu informieren: Was steckt in den Tampons, die ich verwende, eigentlich drin und ist das Produkt, das ich verwende, überhaupt das Beste für mich?

Tampons: Was du über ihre Inhaltsstoffe wissen solltest

Herkömmliche Tampons bestehen nicht nur aus Baumwolle, Viskose oder Zellstoff: Chemische Zusätze wie Chlordioxidbleiche, Farb- und Duftstoffe und teilweise sogar Pestizide wie Glyphosat, Formaldehyd, Phthalate oder Dioxin können in einigen handelsüblichen Tampons enthalten sein. Auf der Verpackung steht das nicht, denn die Hersteller sind nicht dazu verpflichtet, die Inhaltsstoffe von Tampons, Binden und Co. anzugeben.

Bedeutet das, dass Tampons mit all diesen Chemikalien und fragwürdigen Inhaltsstoffen nicht schädlich für unsere Gesundheit sein können? Leider nein, denn gerade die Produkte der "Damenhygiene", die in den Körper eingeführt werden, geraten in Kontakt mit unseren Schleimhäuten und können so auch ohne weiteres in den Blutkreislauf und den gesamten Körper gelangen.

Schwermetalle in Tampons: Das waren die Studienergebnisse

Neben den oben genannten Schad- und Giftstoffen wurden in Tampons auch bedenkliche Schwermetalle nachgewiesen. Falls du im Sommer 2024 den Aufruhr um die Tampon-Inhaltstoffe verpasst hast, folgt hier unsere knappe Zusammenfassung: Im Juni 2024 wurde eine US-Studie zu Schwermetallen in Tampons veröffentlicht, laut der in den untersuchten Tampons insgesamt 16 Metalle im Spurenbereich nachgewiesen wurden – unter anderem Arsen, Blei und Cadmium. Keine tollen Nachrichten also.

Daraufhin hat Ökotest die Tampons auf dem deutschen Markt untersucht und konnte Entwarnung geben: Zwar hätten sie „fast alle Elemente gefunden, die auch vom US-Forscherteam festgestellt wurden – jedoch in tendenziell niedrigeren Gehalten.“

Anschließend hat auch das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) eine Entwarnung für uns Tampon-Nutzerinnen ausgesprochen, dass wir keine gesundheitliche Beeinträchtigung durch eine Belastung mit Schwermetallen zu befürchten hätten, da "die Aufnahme im Vergleich zur Gesamtaufnahme aus anderen Quellen vernachlässigbar" sei… Was das BfR aber auch tat, war einen Appell an die Tampon-Hersteller-Industrie auszusprechen, dass "die Schwermetall-Gehalte so weit wie möglich durch verantwortungsvolle Rohstoffauswahl und gute Herstellungspraxis gesenkt werden" sollten.

Der Bundesverband der Frauenärzte (BVF) nahm dazu ebenfalls Stellung: "Die allgegenwärtige Exposition gegenüber Umweltchemikalien ist aus medizinischer Sicht grundsätzlich sehr bedauerlich und bedenklich – insbesondere bei Produkten, die direkt im oder am Körper angewendet werden." Außerdem forderte der BVF, dass die Zusammensetzung von Menstruationsprodukten künftig verpflichtend gekennzeichnet werden sollte, "um Anwenderinnen eine informierte Kaufentscheidung zu ermöglichen".

Tampons und das Toxische Schocksyndrom

In den vergangenen Jahren geriet die Bedenklichkeit von Tampons insbesondere in Zusammenhang mit dem Toxischen Schocksyndrom (TSS) in den öffentlichen Fokus. TSS ist ein schweres Kreislauf- und Organversagen, das durch bestimmte Bakterien ausgelöst werden kann. Vor allem synthetische, besonders saugfähige Tampons begünstigen, dass Bakterien über die Schleimhäute der Vagina in den Blutkreislauf gelangen. Handelt es sich bei diesen Bakterien um Staphylococcus aureus oder Streptokokken kann TSS ausgelöst werden.

Bio-Tampons: Tampons ohne Giftstoffe?

Das Risiko, einen toxischen Schock zu erleiden, ist laut einer Studie bei komplett aus Baumwolle bestehenden Bio-Tampons geringer als bei anderen Produkten. Aber auch unabhängig von der TSS-Gefahr: Mit Bio-Tampons geraten in jedem Fall weniger Chemikalien und Pestizide in unseren Körper. Das ist nicht nur für ein gesundes Scheidenklima, sondern für die gesamte Gesundheit von Vorteil.

Ein großes Plus in puncto Umweltfreundlichkeit haben die Bio-Tampons außerdem: Anders als handelsübliche Tampons sind Bio-Tampons in der Regel biologisch abbaubar. Bei einer jährlichen Entsorgungsmenge von 45 Milliarden Damenhygieneprodukten kann man mit der Verwendung von Bio-Tampons also auch einen Beitrag für die Umwelt leisten.

Welche Tampons sind gesundheitlich unbedenklich?

Laut den Testergebnissen der Untersuchung von Ökotest der Ausgabe 09/24, war die Schwermetallbelastung in den getesteten Produkten sehr gering. Alle Produkte erhielten die Bewertung "sehr gut". Genauere Infos zu den einzelnen Testergebnissen der Produkte erhältst du auf testsieger.de.

Bio-Tampons: Dem eigenen Körper zuliebe ein Zeichen setzen

Mit der Verwendung von Bio-Tampons kann man in erster Linie den eigenen Körper und die eigene Gesundheit wertschätzen. In zweiter Linie kann man jedoch auch ein Zeichen setzen: Nur, wenn wir uns bewusst gegen Tampons entscheiden, die schädliche Inhaltsstoffe enthalten, und unser Bewusstsein auch mit anderen Frauen teilen, können auch die Hersteller herkömmlicher Tampons die Notwendigkeit sehen zu handeln: Klar auf den Verpackungen deklarierte Inhaltsstoffe wären ein erster Schritt, der vermutlich auch automatisch zu einer Reduzierung von Chemikalien und Pestiziden in den Produkten führen wird.

Quellen

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