Muttertagsbrief

Brief an Mama: "Wenn mir die Worte fehlen, verstehst du mich blind"

Die Beziehung zwischen Müttern und ihren Kindern ist unvergleichlich. Wir lieben unsere Mütter und sind ihnen für so vieles dankbar - an jedem einzelnen Tag. Aber sagen tun wir es ihnen dann doch vielleicht ein paar Mal zu selten. Der Muttertag ist daher eine schöne Gelegenheit einen Brief an deine Mama zu schreiben, in dem du all deine Gefühle ausdrücken kannst. Genau das habe ich mit diesem Muttertagsbrief getan. Ich sage danke dafür, dass meine Mama so ist, wie sie ist. 

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Liebe Mama,

danke, dass du, du bist.

Danke, dass du mir von klein auf beigebracht hast, mich nicht verbiegen zu lassen, sondern mir stets treu zu bleiben. Danke, dass du mir vorgelebt hast, dass das einzige was zählt ist, man selbst zu sein und zu bleiben, egal, wie viele Menschen sich daran stören mögen.

Danke, dass du mich zu einer Frau gemacht hat, die weiß, dass sie sich für nichts schämen brauch.

Danke, dass ich immer darauf zählen kann, dass du hinter mir stehst und mir den Rücken stärkst, auch, wenn sich die ganze Welt gegen mich wenden würde.

Danke, dass du mir gezeigt hast, dass es okay ist, nicht okay zu sein und danke, dass du so so so stark bist. Dein Mut und deine Stärke ist mit nichts zu vergleichen. Jeden Tag kämpfst du aufs Neue, bist eine Heldin für dich und für mich. Dafür bewundere ich dich und dafür bin ich stolz auf dich. Ich hoffe, dass ich irgendwann wenigstens ein Zehntel deiner Stärke erreichen kann.

Danke, dass du alles für uns getan hast, obwohl es dir nicht gut ging. Ich weiß jetzt, was für eine Kraft dich das gekostet haben muss. Danke, dass du den Teil, den du von dir aufgeben musstest, als Joshi und ich da waren, wiedergefunden und aufleben lassen hast. Danke, dass du ihn mit mir teilst.

Danke, dass du dich nie unterkriegen lassen hast, egal von welchen Kritikern – Eltern, Lehrern oder Kindergärtnern, denn Gott weiß, wir waren keine einfachen Kinder. Danke, dass du mir gezeigt hast, dass es in unserem Leben keinen Platz für toxische Menschen oder Negativität gibt.

Danke, dass ich dank dir weiß, dass ich immer auf dem richtigen Weg bin, solange es mein eigener ist. Danke, dass du mich seit fast 29 Jahren auf diesem Weg begleitest, mich unterstützt, mich verstehst, mich berätst, wenn ich nicht weiter weiß, mich zum Lachen bringst und einfach immer ein offenes Ohr hast. Danke, dass du immer geduldig mit mir warst und alles dafür getan hast, damit ich meine Träume verwirklichen kann. Danke, dass du geduldig mit mir warst, als ich versucht habe, herauszufinden, was ich vom Leben möchte, als ich immer wieder gescheitert bin, als ich mich einfach nicht entscheiden konnte.

Denn du weißt, in mir schlummert immer noch das kleine lockige Mädchen, das Ewigkeiten bereut hat, sich nicht Arielle-Barbie als Meerjungfrau zu wünschen, sondern sich für die Arielle im Hochzeitskleid entschieden hat. Eine so schwerwiegende Entscheidung sollte man nicht leichtfertig treffen. Eine Lektion, aus der ich fürs Leben gelernt habe… Aber Spaß beiseite. Du weißt, wie schwer ich mich tue Entscheidungen zu treffen, aus der nagenden Angst, es irgendwann zu bereuen.

Deshalb danke ich dir, dass du mir mit auf meinen Weg gegeben hast, mich von meinen Gefühlen leiten zu lassen und daran zu glauben, dass alles aus einem ganz bestimmten Grund passiert – das Gute sowie das Schlechte. Denn manchmal muss erst etwas Schlechtes passieren, damit wir daraus lernen, sodass etwas Gutes daraus wachsen kann. Danke, dass du mir gezeigt hast, dass Fehler gemacht werden müssen im Leben. Denn Fehler sind keine Fehler, solange man sie sich zu eigen macht.

Danke, dass du mich blind verstehst, wenn mir mal die Worte fehlen. Denn eine Mutter-Tochter-Bindung wie unsere, geht über jegliche Sinne hinaus. Danke, dass du, du bist. Danke, dass ich so stolz sein kann, eine Mutter wie dich zu haben.

Danke, dass ich Zuhause sein kann, wer ich bin. Ohne Vorurteile, ohne Vorwürfe, ohne Wenn und Aber – einfach ich. Danke, dass mein Zuhause ein Ort ist, an den ich immer wieder gerne zurückkehre, an dem ich mich geborgen fühle und an den ich die schönsten Erinnerungen habe. Wenn ich die Beziehungen meiner Freundinnen zu ihren Familien anschaue, dann weiß ich, das ist nicht selbstverständlich. Ich danke dir, dass du mir die schönste Kindheit geschenkt hast und mich immer verstehst, auch, wenn ich das manchmal selbst nicht tue.

Wie glücklich ich mich doch schätzen kann, dass du nicht nur meine Mama, sondern auch meine beste Freundin bist. Wenn ich etwas Schönes erlebe, bist du die erste, die davon erfährt. Wenn ich einen tollen neuen Ort entdecke, dann möchte ich ihn sofort mit dir teilen.

Danke, dass du mit mir deine Begeisterungsfähigkeit, deine nie enden wollende Kreativität und deinen Humor teilst. Danke, dass du das Boyband-Gen an mich weitergegeben hast und wir tatsächlich deine Jugend aus den 80ern immer wieder aufs Neue gemeinsam aufleben lassen, wenn wir auf Konzerte von längst vergessenen Bands fahren. Danke, dass wir ein Mutter-Tochter-Gespann sind, dass stets aus der Reihe tanzt.

Ich liebe es, dass wir zusammen auf Reisen gehen und ich freue mich schon auf unseren nächsten Trip, auf dem wir wieder unvergessliche Erinnerungen schaffen werden.

Doch die schönste Reise, die wir bisher gemacht haben, ist das Abenteuer Leben mit dir. Vor 29 Jahren hat alles angefangen. Zuerst wohlbehütet in deinem Bauch, als ich niemanden kannte, außer dir. Dann in deinen schützenden Armen, während du mir die fantastischsten Gute-Nacht-Geschichten vorliest. Später an deiner Hand, als du mich durch die Welt führst, die sich als junges Mädchen tagtäglich zu verändern scheint. Noch später an deiner tröstenden Schulter, als mir das Herz gebrochen wird und der Teenie, der seine Mutter zwar nicht immer mag, aber definitiv immer liebt, einfach nur weinen möchte. Dann in einer festen Umarmung, bevor du mich freigibst, um als junge Erwachsene meinen eigenen Weg zu finden. Und nun als fast 29-jährige, als du mich lachend in deine Arme ziehst, weil wir wissen, ich habe diesen Weg gefunden, ich bin angekommen und immer deine Tochter, egal, wie viele Kilometer uns voneinander trennen.

Danke, dass du, du bist, Mama.

Weißt du noch, wie du mir erzählt hast, dass ich als Kind dachte, mein Name wäre „du“, weil du mich natürlich so angesprochen hast? Weißt du noch, wie lustig wir das fanden? Ich glaube, ich verstehe das kleine Mädchen von damals jetzt auf einer ganz anderen Ebene. Denn tatsächlich wollte ich damals sowie heute nur eins:  so sein wie DU!

Ich verspreche dir, ich werde immer für deine Träume kämpfen, so wie du es für mich getan hast. Ich verspreche dir, ich werde dich immer zum Lachen bringen, so wie du mich zum Lachen bringst. Und ich verspreche dir, ich werde immer mit dir gehen, wohin du willst – auch, bis ans Ende der Welt. Denn das tust du schon mein ganzes Leben lang für mich – du gehst bis ans Äußere, jeden Tag!

Danke, dass du, du bist!

Deine Tochter,

Mariska

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