Zutaten im Check

Butterreinfett: Gute Zutat oder billiges Streckmittel?

Butterreinfett liest sich auf der Zutatenliste zahlreicher Produkte. Aber was ist das eigentlich? Wir klären auf.

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Wer sich die Inhaltsstoffe eines Produktes anschaut, dem wird schnell bewusst: Wir nehmen heute eine Vielzahl an Zutaten zu uns, die wir gar nicht kennen. Nicht nur auf Fertigprodukten, auch bei Süßigkeiten sammeln sich schnell Zusatzstoffe, manche harmlos, andere weniger, erkennbar durch unaussprechliche Wörter oder E-Nummern.

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Eine vergleichsweise bekannte Zutat ist hingegen Butterreinfett. Was aber tatsächlich hinter dem Wort steckt, weiß kaum jemand.

Butterreinfett = Butterschmalz?

Butterreinfett besteht zu 99,8 Prozent aus Fett. Anders als Butter enthält es keine Eiweiße oder Zucker mehr. Bei der Herstellung wird die Butter erhitzt, bis sich Wasser, Milcheiweiß und Laktose trennen und abgeschöpft werden können. Daher wird Butterreinfett in der Regel auch von Menschen mit einer Laktoseintoleranz gut vertragen.

Das Fett wird auch Butterschmalz genannt, ist aber nicht mit regulärem Schmalz zu verwechseln, das meist aus Schweine- oder Gänsefett gewonnen wird. Butterreinfett wird jedoch ausschließlich aus Sahne oder Butter aus Kuhmilch hergestellt.

Gute Fette, schlechte Fette: Wo ist der Unterschied?

Ist Butterreinfett gesund oder schädlich?

Butterreinfett ist per se nicht schädlich. Allerdings ist es, wie jedes Fett, in Maßen zu genießen, vor allem, da es einen hohen Anteil an gesättigten Fettsäuren aufweist.  

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Es kommt dabei jedoch stark auf die Qualität des Ursprungsproduktes und die Herstellung an. Ein Vorteil an Butterreinfett ist dessen Hitzebeständigkeit. Selbst wenn es bei hohen Temperaturen verarbeitet wird, entstehen somit keine krebserregenden Stoffe. Generell ist Butterreinfett als festes Fett länger haltbar und zudem hitzebeständiger. Es eignet sich daher besonders gut zum Frittieren oder Backen. Auch der Anteil an Vitamin A ist nicht zu unterschätzen – trotzdem ist und bleibt es reines Fett.

In Deutschland wird Butterreinfett industriell hergestellt und häufig als günstiges Streckmittel für hochwertigere Zutaten wie beispielsweise Kakaobutter verwendet. Es wird daher auch Industriefett genannt und ist als billige Alternative in vielen Discount-Produkten anstelle von regulärer Butter enthalten.

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