Hormonchaos

Frühlingsgefühle erklärt: Verliebt es sich im Frühjahr leichter?

Sind Frühlingsgefühle ein romantisierter Mythos oder verliebt man sich im Frühjahr tatsächlich schneller? Wir klären auf.

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Kämpfen sich die ersten Sonnenstrahlen wie unsichtbare Fäden durch die graue Winterdecke, ziehen sie die Mundwinkel der Menschen marionettengleich nach oben. Sie lächeln.  

Die Wirkung der Sonne ist selten so sichtbar wie in den ersten Frühlingsmomenten eines Jahres. So macht es mancherorts den Anschein, als hätten sich die geschlüpften Schmetterlinge sogleich in den nächsten Bauch verirrt. Die Menschen schweben auf Wolke sieben. Sie strecken ihre Fühler aus, sie daten, sie verlieben sich.

Schon frühe Dichter schöpften aus dem Frühling Inspiration für romantische Verse. Aber gibt es Frühlingsgefühle wirklich? Oder flirten wir einfach nur, weil sich die Blicke lächelnder Menschen öfter kreuzen als nach unten gekehrte?

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Frühlingsgefühle oder doch nur Hormone?

Um zu verstehen, welchen Einfluss die Jahreszeiten auf den menschlichen Körper haben, ist ein Ausflug in die Medizin wichtig. Auch wenn die Vorstellung von Liebe gesellschaftlich romantisiert wird, steckt meistens schlichtweg Biologie dahinter. Bei Frühlingsgefühlen ist das nicht anders. Was jedoch auch bedeutet, dass sie durchaus existieren.

Frühlingsgefühle lassen sich ähnlich erklären wie die vorangehende Winterdepression. Hinter beidem steckt das Licht, das wiederum die Ausschüttung bestimmter Hormone bedingt. Im Winter sind die Tage kürzer und dunkler. Das führt dazu, dass vermehrt Melatonin ausgeschüttet wird, ein Hormon, das den Schlaf fördert – und müde macht.

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Mit dem Frühling werden die Tage wieder heller. Die Melatoninausschüttung fährt zurück und pegelt sich wieder ein. Nun kommt sein Gegenspieler zum Zug: Gleichzeitig regt das Sonnenlicht die Serotoninproduktion an, was wiederum aktiver und glücklicher macht.

Manchmal braucht der Körper übrigens etwas länger, um sich an die Jahreszeiten anzupassen – und die bekannte Frühjahrsmüdigkeit entsteht.

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Bei Männern wird zusätzlich sogar der Testosteronspiegel von den Jahreszeiten bedingt. Im Frühling und Sommer wird das Sexualhormon stärker produziert als im Winter – der Effekt wird jedoch nur bei Männern beobachtet und scheint keinen Einfluss auf den Sexualtrieb zu haben.

Temperatur und Licht machen gute Laune – und wer diese ausstrahlt, wirkt automatisch attraktiver. Der Frühling steht für einen Neuanfang, so dass viele Singles sich wieder auf die Suche nach einem passenden Partner machen.

Ein Verliebtheitsgefühl kann das Frühjahr allein nicht hervorzaubern, ebenso wenig wie den perfekten Partner. Fakt ist aber, dass der Frühling eine gute Ausgangslage für die Liebe mit sich bringt.

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