Irrglaube Mittagshitze: Um diese Zeit ist es wirklich am wärmsten
Wann ist es eigentlich am wärmsten? Normalerweise würde man jetzt vermuten, dass die richtige Antwort „Die Hitze kommt zur Mittagszeit“ lautet – doch das ist falsch. Auch wenn sich der Irrglaube der Mittagshitze hält, ist es zu einer ganz anderen Tageszeit sehr viel heißer.
Den Tipp, nicht während der Mittagszeit in der Sonne zu sitzen, weil sie dann am heißesten wäre, hat bestimmt jeder schon einmal gehört. Allerdings beruht die vermeintliche Mittagshitze auf einem Mythos, der einfach nicht der Wahrheit entspricht. In Wirklichkeit ist es zu einer anderen Tageszeit sehr viel heißer.
Mittagshitze? Wann ist wirklich die wärmste Zeit am Tag?
Die Sommer werden immer heißer und an den Thermometern wird ein Hitzerekord nach dem anderen gemessen - allerdings nie zur Mittagszeit. In der Regel ist es eher am Nachmittag besonders heiß und unerträglich. Tatsächlich erreicht die Temperatur erst im Zeitraum zwischen 16 bis 18 Uhr ihren absoluten Höchststand.
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Darum ist die Mittagshitze gar nicht so schlimm
Und das ist der Grund, wieso die Mittagshitze ihrem Namen nicht gerecht wird: Die Umstellung auf die Sommerzeit sorgt dafür, dass der Sonnenhöchststand etwas nach hinten auf ungefähr 13:30 Uhr geschoben wird. Erst dann heizt sich auch der Boden und die Luft stark auf und strahlt die Wärme wieder ab. So begegnet uns die Hitze gleich aus zwei Richtungen, vom Himmel und auch vom Boden.
Dieser Prozess erreicht nach zwei bis drei Stunden seinen Höhepunkt. Somit ist es im Normalfall am Nachmittag am heißesten, wenn Gebäude, Bürgersteige und andere Oberflächen erst so richtig aufgeheizt wurden - auch wenn die Sonne selbst gar nicht mehr so stark Hitze abgibt. Die Mittagshitze ist somit ein Mythos.
Am kühlsten ist es im Sommer hingegen bei Sonnenaufgang. Denn über Nacht konnten Flächen und Gegenstände lange genug abkühlen.
Trotzdem! UV-Index ist mittags am stärksten
Ist denn so gar nichts dran an dem Mythos, dass man im Sommer die Mittagszeit lieber drinnen verbringen sollte? Schließlich halten viele Länder auch die weltbekannte "Siesta", in der sogar Geschäfte schließen und die Menschen sich Zuhause vor der Sonne schützen... Die Antwort ist Jein.
Denn zwar erreichen mittags die Temperaturen nicht ihren Höhepunkt, nichtsdestotrotz ist in diesem Zeitraum des Tages die UV-Strahlung am höchsten, da die Sonne ihren Höchststand erreicht. Wegen der mittäglichen Sonnenstrahlung, etwa von 10 bis 15 Uhr, ist deshalb von Sport bei Hitze und anderen anstrengenden Aktivitäten im Freien dennoch abzuraten.
Natürlich spielt dabei auch eine Rolle, dass es an wirklich heißen Tagen auch schon vormittags und mittags gut und gerne 30 Grad und mehr werden können. Dass Eincremen Pflicht ist, wenn du doch bei großer Hitze draußen unterwegs bist, versteht sich von selbst. Ansonsten kann dir die UV-Strahlung gefährlich werden, indem sie zu Sonnenbrand und schlimmstenfalls zu Hautkrebs führen kann.
Wann ist es im Jahr am wärmsten?
Der 21. Juni ist der astronomische Sommeranfang und der 1. Juni markiert sogar noch früher den meteorologischen Sommeranfang. Trotz allem, ist nicht der Juni Hierzulande der heißeste Monat - und das obwohl wir im Juni mit den meisten Sonnenstunden rechnen können.
Tatsächlich verhält es sich so, dass wir erst im Juli und im August die meisten Hitze-Tage verzeichnen. Wieso das so ist? Das liegt daran, dass die Sonne zwar im Mai und Juni am steilsten steht, Luft und Meere aber Zeit brauchen, um sich aufzuheizen.
Die Kombination aus der in den Meeren gespeicherten Wärme und der zusätzlichen Sonneneinstrahlung führen dazu, dass es auf der Nordhalbkugel im Juli und August am heißesten ist.