Spirale & Menstruationstasse: Vorsicht bei gleichzeitiger Verwendung!

Die Kupferspirale ist ein beliebtes, hormonfreies Verhütungsmittel, genauso wie die Menstruationstasse von vielen als besonders nachhaltiger und kostengünstiger Hygieneartikel empfunden wird. Nur logisch, dass es da bei vielen Anwenderinnen zu einer gleichzeitigen Nutzung der Spirale und Tasse kommt. Aber das kann bei Unachtsamkeit schmerzhafte Folgen haben. Warum das so ist und wie du das Problem vermeidest, liest du hier.

Ob du trotz Spirale deine Tage bekommst, hängt davon ab, welche Art der Spirale du benutzt – die Hormonspirale oder die Kupferspirale. Beide Verhütungsmittel können nach dem Einsetzten bei der*dem Gynäkolog*in je nach Modell drei bis fünf Jahre in der Gebärmutter verbleiben.

Die Hormonspirale wirkt, indem sie ständig eine sehr niedrige Menge eines Gestagens in die Gebärmutterhöhle abgibt. Durch die Hormonspirale wird das Wachstum der Gebärmutterschleimhaut unterdrückt und so die Einnistung eines befruchteten Eis verhindert. Das bedeutet wiederum auch, dass sich die Blutungsstärke verringert oder die Regelblutung bei vielen Frauen sogar ganz ausbleibt.

Bei der Kupferspirale ist dies jedoch anders. Diese Art der Spirale greift zwar nicht in deinen Hormonhaushalt ein, kann aber die Nebenwirkung haben, dass sie deine Regelblutung sogar noch verstärkt. Ein Ausbleiben der Regelblutung wie bei der Hormonspirale kannst du hier nicht erwarten. Die Kupferspirale wirkt über zwei Mechanismen: "Das Kupfer macht die Spermien unbeweglich, so dass sie nicht zur Eizelle schwimmen können und die Schleimhaut in der Gebärmutter wird durch das Kupfer in der Gebärmutter so verändert, dass ein befruchtetes Ei sich nicht in der Gebärmutter einnisten kann", erklärt die Frauenarztpraxis Dr. Kulka.

Vielleicht bist du bereits eine begeisterte Menstruationstassen-Nutzerin und hast neuerdings eine Kupferspirale oder du verhütest bereits seit längerem mit der Kupferspirale und überlegst, ob du dennoch eine Menstruationstasse ausprobieren kannst? So viel vorab: Die Antwort lautet: "Ja, du kannst beides in Kombination nutzen". Allerdings gibt es dabei ein paar wichtige Tipps, die du nicht missachten solltest, damit deine Spirale nicht durch die Menstruationstasse verrutschen oder sogar herausgezogen werden kann!

Menstruationstassen werden immer beliebter. Kein Wunder! Denn die kleinen Cups aus Silikon sind echte Nachhaltigkeits-Helden. Einmal gekauft halten sie jahrelang. Das freut nicht nur den Geldbeutel, sondern auch die Umwelt, denn wer Tampons, Binden und Co. durch eine Menstruationstasse ersetzt, spart viel, viel Müll! 

Auch Kupferspiralen- oder Ketten liegen voll im Trend. Sie sind nämlich eine tolle Alternative für alle, die nicht länger mit Hormonen verhüten möchten, aber auch nichts dem Zufall überlassen wollen. Die Kupferspirale ist T-förmig und wird in die Gebärmutter eingesetzt. Dabei gibt sie Kupferionen ab und schafft somit ein überlebensunfähiges Klima für Spermien. Dabei ist die Kupferspirale bei einem Pearl Index von 0,4 - 1,0 ein sehr verlässliches Verhütungsmittel. Bei regelmäßiger Kontrolle kann die Kupferspirale/Kupferkette bis zu 5 Jahre in der Gebärmutter bleiben. 

Da die Kupferspirale, wie andere Verhütungsmittel mit Kupfer, allerdings bei vielen die Nebenwirkung hat, dass die Menstruationsblutung verstärkt wird, greifen die betroffenen Frauen auch aus diesem Grund gerne zur Menstruationstasse, da diese meist mehr Blut fassen kann als bspw. ein Tampon.

Die Hauptgefahr beim gleichzeitigen Verwenden von Menstruationstasse und Spirale ist der Unterdruck, der entsteht, wenn die Menstruationstasse richtig sitzt. Durch das geringe Vakuum, was entsteht, wird verhindert, dass Blut an der Menstruationstasse vorbeifließt. Allerdings kann genau dieser Unterdruck bei falschem oder gewaltsamem Entfernen verantwortlich für das Verrutschen der Spirale sein. Das ist dann nicht nur unheimlich schmerzhaft, sondern führt auch dazu, dass der Schutz vor einer Schwangerschaft nicht mehr gewährleistet ist.

Aber auch der Rückholfaden der Kupferspirale kann ein Problem beim Entfernen der Tasse darstellen. Dieser Faden dient der Ärztin oder dem Arzt dazu, die Spirale nach der Tragedauer wieder sicher entfernen zu können. In der Regel ist dieser Faden relativ kurz und stört nicht weiter. Sollte der Faden den Rand der Menstruationstasse allerdings doch berühren, kann es passieren, dass du beim Greifen der Tasse den Rückholfaden mit erwischst. Das sollte natürlich auf keinen Fall passieren!

Denn auch hier kann die Spirale nicht ausreichend vor einer Schwangerschaft schützen, verrutschen oder sogar schmerzhaft rausgezogen werden.

Damit dir das nicht passiert, solltest du auf folgende Dinge achten!

1. Zuerst solltest du beim Einsetzten sicher gehen, dass die Tasse sitzt: Dazu gehört auch zu überprüfen, ob der Rückholfaden der Spirale evtl. am Rand der Tasse eingeklemmt ist oder, ob sich dieser in der Tasse befindet. Letzteres ist beim Herausnehmen der Tasse sehr viel sicherer. Ansonsten kann es leicht dazu kommen, dass du beim Entfernen am Rückholfaden der Spirale ziehst.

2. Achte zudem darauf, dass du die Tasse nicht zu tief einführst. Das richtige Einführen der Menstruationstasse ist essenziell, wenn du gleichzeitig eine Spirale trägst.

3. Auch beim Entfernen solltest du sorgfältig und vorsichtig den Rand der Menstruationstasse nach dem Rückholfaden abtasten. Dieser sollte im Idealfall die Menstruationstasse nicht berühren. Spürst du ihn jedoch trotzdem, kannst du deine*n Gynäkolog*in bitten, den Rückholfaden der Kupferspirale zu kürzen. Falls du dir demnächst eine Kupferspirale einsetzten lassen möchtest, kläre deine Ärztin oder deinen Arzt am besten vorher darüber auf, dass du eine Menstruationstasse benutzt oder benutzen möchtest. ​Auch wenn du schon eine Kupferspirale/-Kette trägst, ist es sinnvoll das Benutzen einer Menstruationstasse vorher mit der Ärztin oder dem Arzt abzuklären.

4. Den Unterdruck vollständig und vorsichtig lösen. Das machst du am besten, indem du die Tasse vorsichtig mit zwei Fingen zusammendrückst. So löst du das Vakuum und verhinderst schmerzhafte Überraschungen. Ziehe NICHT am Stiel der Tasse!

5. Kontrolliere den Inhalt der Tasse, bevor du diese ausspülst. Sollte beim Entfernen der Tasse doch etwas schief gegangen sein, kann es sein, dass deine Spirale in der Tasse gelandet ist. Suche dann bitte umgehend deine*n Gynäkolog*in auf!

6. Regelmäßige Kontrolle der Spirale: Der Sitz deiner Spirale/Kupferkette sollte regelmäßig überprüft werden – am besten alle sechs Monate, empfehlen die Frauenärzte im Netz. Das Entfernen der Menstruationstasse sollte auf keinen Fall schmerzhaft oder unangenehm sein. Ist das doch so, suche schnellstmöglich deine*n Gynäkolog*in auf.

7. Beim erstmaligen Einsetzen der Spirale ist es sinnvoll, mindestens einen Monat verstreichen zu lassen bevor du die Menstruationstasse das nächste Mal benutzt. So kann sich alles gut einfügen und du kannst dich an den Fremdkörper in der Gebärmutter gewöhnen und ein Gefühl dafür bekommen.

Solltest du aus Versehen am Rückholfaden deiner Spirale gezogen haben oder deine Spirale beim Entfernen der Tasse verrutscht sein, suche schnellstmöglich deine*n Gynäkolog*in auf. Zum einen, weil die Verhütung in diesem Fall nicht mehr gewährleistet werden kann und zum anderen, weil eine verrutschte oder verschobene Spirale sehr schmerzhaft sein kann. Deine Frauenärztin oder dein Frauenarzt können dir dann helfen.