Tierschützer demonstrieren

Nürnberg: Tiergarten bereitete Tötung von Pavianen vor

Tierschützer*innen befürchten aufgrund der spontanen Schließung des Tiergartens das Schlimmste – und sollten Recht behalten.

Eine Gruppe von Pavianen spielt mit einem Jungtier auf einem Baumstamm im Nürnberger Tiergarten.
Eine Gruppe von Pavianen spielt mit einem Jungtier auf einem Baumstamm im Nürnberger Tiergarten. Foto: IMAGO / imagebroker
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Trotz andauernder Proteste von Tierschützer*innen und Demonstrationen zur Rettung der Paviane, wollte der Zoo die Tötung der Tiere veranlassen – und tat dies auch. Erfahre hier mehr dazu.

Nürnberger Tiergarten bereitete sich konkret auf Tötung vor

Der Nürnberger Tiergarten schien nicht länger Abwarten zu wollen und bereitete sich konkret darauf vor einige Guinea-Paviane aus Platzmangel zu töten. „Jetzt ist klar, dass wir in die genauen Vorbereitungen der Tötung gehen müssen“, sagte Direktor Dag Encke der Deutschen Presse-Agentur (dpa).

Die Zooleitung sah keine Alternative mehr, die überzähligen Tiere anderweitig unterzubringen. Laut der dpa habe eine zunächst kontaktierte Auffangstation in Wales keinen Platz mehr, um Nürnberger Paviane aufzunehmen.

Der Park-Direktor nannte zwar keinen genauen Zeitpunkt für das weitere Vorgehen, allerdings berichtete T-Online, dass der Tierpark heute, Dienstag, dem 29. Juli, aus „betrieblichen Gründen“ geschlossen bleibe. „Bereits gekaufte Tickets behalten wie gewohnt drei Jahre ihre Gültigkeit“, heißt es auf der Homepage des Tierparks.

Außerdem sei eine Hundertschaft der Polizei vor Ort, um den Tierpark abzusichern. Da musste man vermutlich nicht lange Überlegen, um zu ahnen, was den Pavianen heute zustoßen könnte. Aktivist*innen befürchteten, dass der Tiergarten diesen Vorwand nutze, um heimlich die geplante Tötung von 20 Tieren durchführen zu lassen. Und das tat er zum Teil auch. Laut BILD gab der Park an „die Gruppe seiner Guinea-Paviane um zwölf Tiere verkleinert“ zu haben.

Am Samstag demonstrierten Hunderte in Nürnberg zur Rettung der Paviane

Hunderte Demonstrierende versammelten sich am 26.07.25 in der Nürnberger Innenstadt, um gegen die geplante Tötung von Guinea-Pavianen im Tiergarten Nürnberg zu protestieren.
Hunderte Demonstrierende versammelten sich am 26.07.25 in der Nürnberger Innenstadt, um gegen die geplante Tötung von Guinea-Pavianen im Tiergarten Nürnberg zu protestieren. Foto: IMAGO / Ardan Fuessmann

Seitdem vor einigen Wochen die geplante Tötung der Affen angekündigt wurde, protestieren hunderte Tierschützer*innen und Nürnberger*innen gegen das Vorhaben des Nürnberger Tiergartens. Auch am vergangenen Samstag, dem 26.07.25, waren hunderte Demonstrierende in der Nürnberger Innenstadt unterwegs, um gegen die geplante Tötung von Guinea-Pavianen zu protestieren.

Aktivisten stürmten den Tiergarten in Nürnberg

Demonstrant*innen stehen vor dem geschlossenen Tiergarten in Nürnberg.
Demonstrant*innen vor dem geschlossenen Tiergarten in Nürnberg. Foto: IMAGO / Ardan Fuessmann

Auch heute rief die Tierschutzaktivisten-Gruppe „Animal Rebellion“ über Instagram zu Protesten am Nürnberger Tierpark auf: "Kommt alle nach Nürnberg zum Tiergarten und protestiert mit uns gegen diese Schande und diesen beispiellosen Tabubruch." Ob die Proteste noch etwas ausrichten können, bleibt ungewiss.

Seit heute Vormittag versammelten sich rund 20 Demonstrant*innen vor dem geschlossenen Tiergarten. Am Nachmittag überwanden dann vereinzelte Aktivisten, Absperrungen und kletterten über die Zäune des Tiergartens. Wie BILD berichtete, seien ein paar Personen vom Sicherheitspersonal des Zoos geschnappt worden und anderen gelang es wiederum weiter ins Gelände vorzudringen. Allerdings kamen sie zu spät. Mittlerweile hat der Tiergarten Nürnberg die Tötung 12 Pavianen bestätigt.

Die Polizeisprecherin Janine Mendel erklärte im Nachhinein die Lage gegenüber BILD: „Gegen 15:10 Uhr sind sieben Aktivisten hier über eine Seitenmauer in den Innenraum des Tiergartens gelangt, wurden dort aber sehr schnell durch Kollegen festgenommen. Eine Aktivistin hat sich auf dem Boden festgeklebt. Sie wurde mittlerweile durch Spezialkräfte der Polizei gelöst.“