Was Kunden wissen sollten

Öko-Test warnt vor Eiern von Lidl und Aldi

Öko-Test hat 20 Eiersorten getestet. Geprüft wurde unter anderem die Haltung der Legehennen. Die Eier von den Discountern Aldi und Lidl sind im Test durchgefallen. 

Video Platzhalter

Ostern steht vor der Tür und der Eierkonsum der Deutschen steigt deutlich an. Pünktlich dazu hat Ökotest in seiner April-Ausgabe 20 Eierprodukte aus der Bio-, Freiland- und Bodenhaltung getestet. Doch gerade mal vier der zwanzig getesteten Produkte wurden von Ökotest als "empfehlenswert" eingestuft. 

Bio-Eier erzielen noch immer die besten Testergebnisse

Alle vier empfehlenswerten Eiersorten sind Bio-Produkt und stammen von Herstellern wie Alnatura. Die Eier der drei großen Discounter Aldi Nord und Süd sowie Lidl schneiden im Öko-Test allesamt schlecht ab und werden mit der Gesamtnote "mangelhaft" bewertet. Die schlechten Noten werden aber vor allem auf die Tierhaltung zurückgeführt, nicht auf die Qualität der Eier. 

Auch 2019 werden noch Küken geschreddert

Der Hauptkritikpunkt von Ökotest bezieht sich nicht auf die Qualität oder den Geschmack der Eier, sondern auf die Tierhaltung. Männliche Küken, die nicht genug Fleisch ansetzen, um für den Verzehr rentabel zu sein und logischerweise auch keine Eier legen, werden meist nach dem Schlüpfen direkt geschreddert. Bei 15 der 20 getesteten Eier ist das der Fall. Laut Ökotest können Eier von Betrieben, die ausschließlich aus Profitgründen töten, nicht als empfehlenswert eingestuft werden. 

>>> Kein Kükentöten mehr: Rewe und Penny verkaufen Eier-Sensation

Die Qualität der Eier weist wenig Mängel auf. Einzige Ausnahme: die GutBio6-Eier von Aldi Nord, sie fielen im Test durch. Grund: Der gesetzliche Grenzwert für Dioxine wird zu 50 Prozent erreicht. Die Dioxine nehmen die Nutztiere unter anderem durch das Aufpicken von Bodenpartikel oder verunreinigtem Futter auf. Besonders für stillende Mütter und Kinder ist das gefährlich. Tierversuche haben außerdem ergeben, dass durch die Einnahme bestimmter Dioxin-Verbindungen die Fortpflanzung eingeschränkt werden kann. 

Die Haltung der Tiere ist der größte Kritikpunkt

Wenig überraschend ist die Kritik an der Haltung der Nutztiere. Um Eier als "Bio" zu deklarieren, sind höchstens sechs Hennen pro Quadratmeter erlaubt. Bei Jungtieren ist die Regelung leider weniger streng. Der Tierschutzbund empfiehlt bei kleineren Hennen 14 Tiere pro Quadratmeter. Ein Richtwert, der nicht nur von den Discountern nicht eingehalten wird, sondern auch von ausgeschriebenen Bio-Eiern, die bei Rewe, Edeka und Real verkauft werden. Hierfür gab es von Ökotest ebenfalls Abzüge in der Gesamtnote.  

Ein weiterer Kritikpunkt von Ökotest: Weniger als die Hälfte der getesteten Anbieter können die Produktionskette der Eier lückenlos belegen. Die Brütereien und Aufzuchtbetriebe der Legehennen werden zwar meist genannt, die sogenannten Elternbetriebe, aus denen die Eier für die Legehennen stammen, werden jedoch verschwiegen. Auch was die Fütterung der Tiere angeht, verhalten sich die Betriebe laut Ökotest wenig vorbildlich. Statt einer ausgewogenen Diät werden die Tiere meist nur mit Mehl gefüttert. 

Die Verantwortung liegt auch bei den Verbrauchern

Wem das Tierwohl der Hennen und Hähne am Herzen liegt, der sollte sich laut Ökotest beim Kauf von Eiern auf Betriebe beschränken, die mit der "Bruderhahn Initiative" gekennzeichnet sind. Hier werden die Tiere nach ethischen Zuchtzielen gehalten und es findet kein sinnloses Töten statt. 

Weiterlesen: 

Warum du die Massentierhaltung unterstützt, wenn du in der Kantine isst​

Öko-Test: Bio-Kräutertee mit Pestiziden belastet

Öko-Test warnt vor Lippenpflegestiften von Labello, Bebe und Blistex

Nutella & Co.: Öko-Test lässt 14 Nuss-Nougat-Cremes durchfallen