Bin ich schon in den Wechseljahren?

Perimenopause: Was du über die 1. Phase der Menopause wissen musst

Wenige Frauen können bisher etwas mit dem Begriff Perimenopause anfangen. Diese Phase beschreibt die Zeit kurz vor und das Jahr nach der letzten Regelblutung. Wir verraten euch, warum ihr alles über die Perimenopause wissen solltet.

Bist du in der Perimenopause?
Foto: iStock/ valentinrussanov
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Mit der Menopause möchte sich keine Frau gerne beschäftigen. Und überhaupt sind die meisten Frauen fest davon überzeugt, dass die Wechseljahre frühestens mit 50 beginnen. Doch die Menopause wird in der Regel von der sogenannten Perimenopause eingeläutet und die beginnt schon deutlich früher.

Was ist die Perimenopause?

Als Perimenopause bezeichnen Experten die Zeit unmittelbar vor und das Jahr nach der letzten Regelblutung. Dabei ist es bei jeder Frau unterschiedlich, wie lange die Perimenopause dauert. In dieser Phase schwankt sowohl der Östrogen- als auch der Progesteronspiegel sehr stark. Und genau diese Schwankungen gelten als Ursache für die Symptome in der 1. Phase der Wechseljahre.

Als Perimenopause wird die menopausale Umstellung bezeichnet, die vor der letzten Regelblutung liegt. In dieser Zeit verändert sich die Menstruation bereits, zum Beispiel durch Ausbleiben. Diese Phase der Umstellung kann zwischen vier und acht Jahren dauern. Bei Raucherinnen und jüngeren Frauen dauert sie länger.

Wann beginnt die Perimenopause?

In den meisten Köpfen von uns ist fest verankert, dass die Wechseljahre erst mit frühestens 50 Jahren beginnen. Doch jede Frau, die sorgsam in sich hinein horcht, wird feststellen, dass viele Symptome, die typisch für die Menopause sind, schon deutlich früher beginnen. Unruhiger Schlaf, Energielosigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten und Stimmungsschwankungen treten bei vielen von uns schon mit Ende 30, Anfang 40 auf. Diese Symptome sind charakteristisch und läuten die erste Phase der Menopause ein, die Perimenopause.

Was genau passiert in der Perimenopause?

Die weiblichen Hormone Östrogen und Progesteron werden in der Perimenopause nicht mehr in der gleichen Regelmäßigkeit von den Eierstöcken produziert wie in den reproduktiven Jahren. Die Anzahl der Eizellen nimmt ab und der Körper gibt sie weniger regelmäßig ab. Mal setzt er mehrere Eizellen ab, mal gar keine und das bringt den Hormonhaushalt ordentlich durcheinander. Der monatliche Zyklus kann sich dadurch verkürzen, ganz ausbleiben oder stärker oder schwächer als gewohnt werden.

Welche Symptome sind typisch für die Perimenopause?

Wie stark die Symptome während der Perimenopause ausgeprägt sind, ist bei jeder Frau unterschiedlich. Auch die Dauer der 1. Phase der Wechseljahre variiert sehr stark. Bei manchen Frauen dauert sie nur 6 Monate, bei anderen Frauen 10 Jahre oder länger. Folgende Symptome sind typisch für die Perimenopause:

  • Unregelmäßige Periode: Das kann das erste Anzeichen für die Perimenopause sein. In der Regel treten die Perioden zuerst häufiger und dann seltener auf. Dabei können die Regelblutungen kürzer, länger, leichter oder auch stärker werden. Manchmal bleiben sie monatelang aus und kommen dann plötzlich regelmäßig wieder. Bei anderen Frauen bleiben die Blutungen bis zur Menopause konstant gleich. Alle Szenarien sind also möglich.

  • Hitzewallungen: kein Mythos, sondern leider Realität. Bis zu 85 Prozent aller Frauen sind von diesem Symptom betroffen. Die Hitzewallungen beginnen meist schon vor dem Ausbleiben der letzten Periode. Im Durchschnitt dauern die Hitzewallungen 7 bis 10 Jahre, aber sie werden mit der Zeit schwächer. Ein Hitzeschub kann zwischen 30 Sekunden und 5 Minuten lang dauern, danach trifft oft eine Art von Schüttelfrost ein. Nächtliche Schweißausbrüche sind ebenfalls Hitzewallungen.

  • Stimmungsschwankungen: Konzentrationsstörungen, Erschöpfung, Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Nervosität, aber auch Reizbarkeit, Erschöpfung und Depressionen können während der Perimenopause auftreten. Die Nachweisbarkeit für eine Verbindung zwischen der 1. Phase der Menopause und diesen Symptomen ist unter Experten jedoch nicht unumstritten. Denn die Symptome stehen in keinem direkten Zusammenhang mit dem Rückgang des Östrogenspiegels, der für die Wechseljahre verantwortlich ist. Viel mehr glauben Forscher, dass diese Symptome eine Folgeerscheinung der Wechseljahre sind. Sprich, wer nachts unter Hitzewallungen leidet, hat Schlafstörungen und ist tagsüber erschöpfter.

Wie kann ich feststellen, ob ich in der Perimenopause bin?

Du kennst deinen Körper am besten. Und je genauer du über deinen Zyklus Bescheid weißt, umso eher kannst du erkennen, ob erste Schwankungen auftreten. Kommt deine Periode weniger regelmäßig und verändern sich Dauer und Stärke, kann das ein Indikator dafür sein, dass die Perimenopause bei dir begonnen hat. Diese Veränderung solltest du dokumentieren, denn diese Informationen wird auch dein Frauenarzt abfragen.

In der Perimenopause kannst du übrigens noch schwanger werden. Erst wenn du in der Post-Menopause bist, also über ein Jahr in Folge nicht mehr deine Periode hattest, ist eine Schwangerschaft nicht mehr möglich. Der Körper produziert dann keine Eizellen mehr, die befruchtet werden könnten.

Bei konkreten Beschwerden, die auf die Perimenopause oder auf die Menopause hindeuten, ist es sinnvoll, beim Gynäkologen einen Test durchführen zu lassen, auch um andere Erkranken wie Eierstockinsuffizienz oder eine Schilddrüsenerkrankung ausschließen zu können.

Allerdings ist das Zusammenspiel der Hormone sehr komplex. Besonders in der Perimenopause herrscht Hormonchaos im weiblichen Körper, denn Östrogen und Progesteron schwanken sehr stark. In der 1. Phase der Menopause sind Hormontests nur bedingt aussagekräftig und nicht geeignet, um die Perimenopause zu bestimmen. Denn der Hormonhaushalt ist dann immer nur eine Momentaufnahme, wenige Tage später kann das Hormon-Niveau im Körper schon wieder ganz anders aussehen.

Wie kann ich die Beschwerden in der Perimenopause lindern?

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Die pflanzliche Medizin hat einiges zu bieten, um die ersten Beschwerden zu lindern, die während der Perimenopause auftreten können.

  • Schlafstörungen: Hier können Baldrian (Valeriana officinalis) und Hopfen (Humulus lupulus) helfen, sie wirken beruhigend und schlaffördernd.

  • Hitzewallungen: Granatapfelextrakt, Traubensilberkerze, Frauenmantel, Salbei und Yamswurzel helfen gegen die Hitzeattacken bei Tag und bei Nacht.

  • Stimmungsschwankungen: Johanniskraut (Hypericum perforatum) kann die Stimmungsschwankungen mildern und antidepressiv wirken.

Mit einem gesunden Lebensstil, der ausreichend Bewegung und eine gesunde Ernährung beinhaltet, schaffst du eine gute Basis für eventuelle Beschwerden, die in der 1. Phase der Menopause auf dich zukommen können.