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Stillen: Die beliebtesten Positionen und Techniken, die du kennen solltest

Stillen ist eines der natürlichsten Dinge dieser Welt und viele Frauen empfinden es als einen besonders schönen Teil des Mutter-Seins. Hier erfährst du alles über verschiedene Stillpositionen und -techniken und darüber, worauf du beim Stillen achten kannst.

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Auf das Stillen können Hebammen, Erfahrungen anderer Mütter oder auch Ärzte und Ratgeber nur bedingt vorbereiten. Wenn eine Mutter ihr Neugeborenes nach der Geburt das erste Mal stillt, ist das ein Moment jenseits von Theorie oder den Erlebnissen anderer Menschen. Wichtig sind gerade am Anfang Ruhe und Vertrauen: Dass Stillen etwas ganz Natürliches ist, heißt nicht, dass sofort alles reibungslos klappen muss. Wer zum ersten Mal Mutter geworden ist, sollte sich Zeit geben, um den eigenen Körper, die Vorgänge beim Stillen und vor allem sein Baby und sein Verhalten kennenzulernen.

Vor dem Stillen: Entspannung und Vorbereitung

Vor dem Stillen solltest du dich ganz bewusst einen Moment entspannen und den Körper zur Ruhe kommen lassen. Du solltest dir genug Wasser oder ein anderes Getränk bereitstellen, damit du während des Stillens selbst auch selbst genug trinken kannst. Auch ein Schälchen mit Nüssen ist nicht nur für den Hunger zwischendurch gut, sondern auch für die produzierte Muttermilch, da sie viele gesunde Nährstoffe und Fette enthalten. Es lohnt sich, schon vor dem Stillen alles bereitzustellen, was man eventuell benötigt, so kann man auch einfach sitzen oder liegen bleiben, wenn das Baby nach dem Trinken einschläft.

Hörst Du gerne Musik oder liebst eine bestimmte Serie bei Netflix? Dann lass deine Favoriten-Liste rauf und runter laufen oder schalte den Fernseher ein: Beim Stillen kann alles helfen, dass dich entspannt und dir gute Laune bereitet.

Stillen: Aller Anfang muss nicht schwer sein

Egal in welcher Position du stillen möchtest: Ganz wichtig ist, dass du deinen Körper in eine bequeme Position bringst und überall gut abgestützt bist. Hierbei kann zum Beispiel ein Stillkissen helfen, aber auch ganz normale Kissen oder ein Fußhocker. Für das Stillen bring immer den Mund deines Babys zu deiner Brust und nicht umgekehrt! Du könntest sonst eine unnatürliche, nach vorne gebückte Haltung einnehmen, die schnell zu Rückenschmerzen führt.

Auch dein Baby sollte möglichst vollständig gestützt sein, damit der kleine Körper beim Trinken völlig entspannt liegen kann. Das Baby sollte außerdem gerade liegen: Kopf, Nacken, Rücken und Hüfte sollten sich annähernd auf einer Linie befinden. Ganz wichtig: Mutter und Neugeborenes sollten beim Stillen immer Bauch an Bauch liegen. Nur so kann das Baby beim Trinken gut schlucken.

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Der C-Griff: Die Brust beim Stillen stützen

Mit dem C-Griff kann man die Brust beim Stillen unterstützen. Der Name ist dabei wörtlich zu verstehen, denn man formt die Hand, genauer Daumen und Zeigefinger, zu einem C: Der Daumen liegt auf der Brust und oberhalb der Brustwarze (ungefähr 3–4 cm vom Brustwarzenvorhof entfernt). Die anderen Finger liegen zusammen flach unter der Brust.

Wichtig dabei: Mit dem C-Griff kann man die Brust stützen, man sollte jedoch nicht drücken! Druck auf die Brust hilft nicht beim Milchfluss, ganz im Gegenteil, denn die Milchkanäle werden so abgedrückt.  

Mit dem C-Griff kann der Busen beim Stillen gestützt werden.
Mit dem C-Griff kann der Busen beim Stillen gestützt werden. Es sollte jedoch kein Druck ausgeübt werden, damit die Milch gut fließen kann. Foto: Wunderweib

Anlegen oder „Andocken“ zum Stillen

Dieser Teil ist am Stillen wohl der leichteste und gleichzeitig der schwerste: Babys suchen instinktiv mit dem Mund nach der Brustwarze und saugen auch ebenso instinktiv. Es ist jedoch wichtig, dass das Baby nicht nur die Brustwarze selbst, sondern auch einen großen Teil des Warzenvorhofs mit in den Mund nimmt. So werden einerseits die Milchdrüsen besser stimuliert und andererseits kann das Baby dadurch mit seinen Kauleisten nicht die Milchkanäle zudrücken. Passiert Letzteres, kann es sehr schnell zu wunden oder sogar entzündeten Brustwarzen oder einem Milchstau kommen.

Für das Anlegen oder „Andocken“ musst du einfach ganz sanft mit deiner Brustwarze über die Lippen deines Babys streichen. Es erkennt instinktiv den Reiz und öffnet den Mund, als würde es gähnen. In diesem Moment kann das Baby an die Brust gezogen werden: Der Mund deines Kindes sollte die Brustwarze und einen möglichst großen Teil des Warzenvorhofs umschließen. Die Brustwarze sollte sich möglichst weit hinten in seinem Mund befinden. Beim Anlegen kann es helfen, das Baby von vornherein so zu positionieren, dass sich das Näschen auf Höhe der Brustwarze befindet - so muss es den Mund beim Andocken weit öffnen und die Brustwarze liegt dann oft schon automatisch richtig im Mund.

Beim Anlegen ist besonders wichtig, dass das Baby nicht nur die Brustwarze selbst, sondern auch einen großen Teil des Warzenvorhofs mit in den Mund nimmt.
Beim Anlegen ist besonders wichtig, dass das Baby nicht nur die Brustwarze selbst, sondern auch einen großen Teil des Warzenvorhofs mit in den Mund nimmt. Foto: Wunderweib

Oftmals fällt es Müttern schwer, viel Brust in den Mund des Babys zu geben. In diesem Fall kann es helfen, die Brust nicht direkt mit der Brustwarze voran in den Mund zu schieben: Wird der untere Rand des Brustwarzenvorhofs zuerst unten an die Unterlippe des Babys angelegt und der Rest des Warzenvorhofs mit der Brustwarze dann in den Mund gerollt (C-Griff!), schlüpft die Brustwarze erst mit einem großen Teil des Warzenhofs in den Mund des Babys. Die Unterlippe des Säuglings bildet so eine Art Hebelpunkt, der dafür sorgt, dass möglichst viel Brust in den Mund gelangt, bevor das Baby sich daran festsaugt.

Ist ein Baby einmal richtig an einer Brust „angedockt“, bildet sich durch das Saugen ein Vakuum in seinem Mund. Du kannst dein Kind dann wieder von der Brust lösen, indem du vorsichtig den kleinen Finger in einen seiner Mundwinkel schiebst und so den Unterdruck löst. Das solltest du zum Schutz deiner Brustwarzen vor allem tun, wenn dein Baby nur noch nuckelt anstatt zu saugen. Auch wenn das Kind falsch „angedockt“ ist, also zu wenig Brust im Mund hat, kannst du es so von der Brust lösen, um es neu anzulegen.

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Still-Positionen

Es gibt unendlich viele Still-Positionen, denn jede Mutter stillt ihr Baby so, wie es für sie und ihr Kleines am angenehmsten ist. Wer zum ersten Mal Mutter wird, sollte sich Zeit geben, die optimale Haltung beim Stillen zu finden und so lange herumprobieren, bis eine wirklich bequeme Position gefunden ist, bei der auch das Baby zufrieden trinken kann.

Es kann außerdem sehr hilfreich sein, Stillgewohnheiten immer wieder zu ändern: So werden wunde Brustwarzen und ein Milchstau unwahrscheinlicher.

Beginnt man mit dem Stillen jedes Mal auf einer anderen Seite, kann man die Milchproduktion erhöhen. Kleiner Tipp: Mit einem Armband oder Haargummi am Handgelenk kann man markieren, auf welcher Seite man zuletzt gestillt hat.

Die Wiegehaltung

Diese Position ist sehr weit verbreitet und wird von den meisten Menschen mit dem Stillen in Verbindung gebracht.
Die Wiegehaltung ist für Mütter ohne Still-Erfahrung manchmal schwer und funktioniert oft erst gut, wenn sich die Nacken- und Rückenmuskulatur des Babys schon ein wenig entwickelt hat. Foto: iStock

Diese Position ist sehr weit verbreitet und wird von den meisten Menschen mit dem Stillen in Verbindung gebracht: Dabei ist sie für Mütter ohne Still-Erfahrung manchmal sehr schwer, da sie das Baby beim Anlegen nicht optimal stützen können.

Bei der Wiegehaltung wird im Sitzen gestillt. Der Kopf des Babys liegt in der Armbeuge seiner Mutter und zwar auf der Seite der Brust, mit der sie stillt. Sein Nacken liegt auf dem gestreckten Unterarm. Po und Rücken werden durch die Hand der Mama gestützt. Gesicht, Bauch und die Knie zeigen dabei in die Richtung der Mama. Sie sollte Po und Knie ihres Babys leicht an sich drücken: Entweder an die Brust, mit der sie nicht stillt, oder ein wenig darunter. Das Baby sollte waagerecht oder in einem leicht schrägen Winkel liegen.

Die Wiegehaltung kann für Frauen, die mit einem Kaiserschnitt entbunden haben, auf den Bauch drücken und deswegen unangenehm sein. In vielen Fällen funktioniert diese Still-Position erst gut, wenn sich die Nacken- und Rückenmuskulatur des Babys schon ein wenig entwickelt hat.

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Der Kreuz-Wiegegriff

Der Kreuz-Wiegegriff ähnelt der Wiegehaltung.
Der Kreuz-Wiegegriff ähnelt der Wiegehaltung. Der stützende Arm und die Brust, mit der gestillt wird, befinden sich hier jedoch auf gegenüberliegenden Seiten. Foto: iStock

Beim Kreuz-Wiegegriff stützt die Mama ihr Baby mit dem Arm der Seite, auf der sie nicht stillt. Das Köpfchen wird mit einer oder beiden Händen gehalten, während Rücken und Po auf dem Unterarm liegen. Auch bei dieser Still-Position zeigen Gesicht und Bauch in Richtung der Mama.

Stillen in der Seitenlage

Beim Stillen in der Seitenlage können Mutter und Kind gut entspannen.
Beim Stillen in der Seitenlage können Mutter und Kind gut entspannen. Foto: iStock

Wie der Name schon vermuten lässt, wird in der Seitenlage im Liegen gestillt. Hier sind Kissen im Rücken und auch zwischen Kopf und Schulter oft hilfreich. Auch das Baby kann durch ein Kissen oder eine Decke im Rücken und hinter dem Kopf abgestützt werden.

Bei dieser Position liegen Mutter und Baby einander zugewandt auf der Seite. Der Kopf des Babys sollte sich genau auf Höhe der Brust befinden, am besten liegt es mit der Nase genau vor der Brustwarze. Gestillt wird mit der Brust der Seite, die auf dem Bett oder dem Sofa liegt.

Die Seitenlage ist vor allem für das nächtliche Stillen angenehm. Das Baby muss nicht so stark gestützt werden und die Mutter kann ganz entspannt liegen und ein wenig dösen. Auch nach einem Kaiserschnitt oder einer besonders schweren Geburt ist diese Position beim Stillen empfehlenswert.

Hier kannst du nachlesen, was bei einem Milchstau hilft.

Der Rückengriff

Der Rückengriff wird auch als Football-Griff bezeichnet.
Der Rückengriff wird auch als "Football"-Griff bezeichnet. Foto: iStock

Der Rückengriff wird auch als "Football"-Griff bezeichnet, da die Haltung der eines Football-Spielers mit einem unter den Arm geklemmten Football ähnelt.

Das Baby liegt beim Rückengriff auf dem Arm der Körperseite, auf der gestillt werden soll. Nacken und Kopf werden mit der Hand gestützt. Der Rücken des Säuglings liegt auf dem Unterarm seiner Mama, der wiederum bequem auf einem Kissen oder Polster liegt.

Beim Rückengriff sollte das Baby seine Mutter ansehen. Das Näschen befindet sich auf Höhe der Brustwarze und die Füße zeigen in die Richtung des Rückens der Mama.

Diese Position bietet sich besonders für Mütter von Zwillingen, aber auch für Frauen mit sehr großem Busen an. In vielen Fällen kann diese Position dabei helfen, dass die Brust beim Stillen richtig gelehrt wird.

Zurückgelehntes Stillen

Bei dieser Still-Position soll das Baby seinem Instinkt folgen und selbst nach der Brustwarze suchen und „andocken“.
Bei dieser Still-Position soll das Baby seinem Instinkt folgen und selbst „andocken“. Foto: iStock

Das „Laid-back-Nursing“ soll ein besonders intuitives und natürliches Stillen ermöglichen. Die Mama sitzt beziehungsweise liegt bei dieser Position zurückgelehnt. Das Baby wird auf den Bauch seiner Mutter gelegt, sein Köpfchen sollte nah bei den Brüsten sein. Das Baby soll dann seinem Instinkt folgen und selbst nach der Brustwarze suchen und „andocken“. Um die Reflexe des Babys zu unterstützen, sollte man viel Hautkontakt ermöglichen. Dementsprechend sind das Kind und der Oberkörper der Mutter beim Stillen am besten nackt. Im Idealfall sollte sich die Mutter einfach zurücklehnen und entspannen, sie kann die Such- und Andockbewegung ihres Babys jedoch leicht unterstützen, falls sie das Gefühl bekommt, dass es notwendig ist.

Kleiner Tipp zum Schluss

Mach dich nicht verrückt! Es kann nie schaden, sich vor der Geburt oder auch danach ausgiebig über das Stillen, verschiedene Techniken und Positionen zu informieren, aber letztendlich funktioniert es ganz natürlich: Gib dir und deinem Baby die Möglichkeit, mit der Erfahrung zu lernen und verzweifle nicht, wenn mal etwas nicht sofort klappt. Im Zweifelsfall kann dir deine Hebamme Tipps geben, damit du eine Position und eine Technik findest, die für dich und dein Baby am besten funktionieren.

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