Tomaten ausgeizen: Mit diesem Trick tragen deine Sträucher bessere Früchte
Ob auf dem Balkon oder im Garten: Wie du deine Tomaten ausgeizen solltest, damit sie viele gesunde Früchte tragen.
Gerade im Sommer sehen wir sie wieder besonders häufig im Supermarkt, im Discounter und überall dort, wo man Pflanzen für den heimischen Balkon und Garten kaufen kann: Die Tomatenpflanze. Schnell landet das Topf-Pflänzchen in unserem Einkaufswagen. Schließlich machen sich die roten Tomaten nicht nur hübsch im Blumentopf oder Gartenbeet, auch der Gedanke an eine eigens gezüchtete Snackpflanze zum Naschen klingt mehr als gut. Doch ist die Tomate erstmal liebevoll eingepflanzt und gedüngt kommt oft die Enttäuschung. Denn irgendwie wollen die kleinen Früchte einfach nicht so gedeihen wie wir es uns vorgestellt haben... Was Anfänger*innen nicht wissen, die spontan zu einem Tomatenstrauch gegriffen haben ist, dass man Tomaten ausgeizen sollte, damit sie mehr und größere Früchte tragen. Wir verraten, wie du das am besten anstellst.
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Tomaten ausgeizen: Was ist das?
Kurz und Knapp: Mit "Tomaten ausgeizen" ist das Abknipsen überflüssiger Seitentriebe am Haupttrieb der Tomatenpflanze gemeint. Das Abbrechen der jungen Triebe sorgt am Ende dafür, dass die Tomate mehr und größere Früchte trägt, die dazu auch noch leckerer schmecken.
Diesem Trick bedienen sich Hobby-Gärtner*innen und Profis schon seit jeher. Doch für Anfänger*innen in der Welt des Anbauens, könnte diese Art der Pflanzenpflege nicht nur neu sein, sondern auch die ein oder andere Frage aufkommen lassen. Bei uns erfahren Garten-Neulinge, wann es Sinn macht Tomaten auszugeizen und wann nicht, welche Fehler passieren können und was es sonst zu beachten gilt.
Tomaten ausgeizen: Wann es sinnvoll ist
Die Vorteile des Ausgeizens von Tomatensträuchern ist, dass dadurch mehr Licht und Luft an die Pflanze und an die Früchte kommt. Das kommt natürlich dem Wachstum und dem Geschmack der Früchte zu Gute. Zudem trocknet der Boden nach dem Bewässern dank des Ausgeizens schneller, was Fäule und Pilzerkrankungen vorbeugt. Ein weiterer Vorteil, den die Entfernung der Geiztriebe mit sich bringt ist, dass die Pflanze weniger buschig ist, weniger Platz braucht und damit pflegeleichter ist. Schließlich wachsen die Seitentriebe ja auch weiter und werden irgendwann so schwer, dass sie zusätzlich gestützt werden müssen, damit sie nicht umknicken oder umfallen. Dazu kommt, dass die Seitentriebe von dem Haupttrieb zehren. Heißt: Entfernst du die überflüssigen Triebe nicht, können die Früchte am Ende nicht richtig ausreifen, kleiner oder weniger aromatisch ausfallen. Insgesamt werden all die Nährstoffe, die die Pflanze eigentlich in die Entwicklung der Früchte stecken soll, an die jungen Blätter gegeben.
Im Umkehrschluss bedeutet das im schlimmsten Fall: Geizt du deine Tomaten nicht aus, bekommen sie viele Blätter, wenige, unausgereifte Früchte und du hast noch zusätzliche Arbeit obendrauf, weil du die vielen schweren Triebe an Stäben befestigen musst und dich womöglich noch um Pilzkrankheiten kümmern musst.
Übrigens empfehlen Gärtner*innen das regelmäßige Ausgeizen vor allem bei Tomatensorten, die größere Früchte tragen und sogenannten Stabtomaten. Zu solchen gehören zum Beispiel Fleischtomaten und Rispentomaten. Bei Cherry- bzw. Kirschtomaten und anderen Balkonsorten ist die vorherrschende Meinung, dass ein Ausgeizen nicht schaden kann, aber nicht unbedingt notwendig ist.

Wie du die Geiztriebe richtig entfernst
Von Juni bis September reifen hierzulande Tomatenpflanzen. Da sie in der Regel schnell wachsen empfiehlt es sich einmal in der Woche alle Geiztriebe abzubrechen. Überlege dir zunächst, welchen Trieb du als Haupttrieb behalten möchtest (zwischen einem bis drei wird empfohlen) und knipse die restlichen Triebe an der sogenannten Blattachse mit den Fingern ab. Aber Achtung: Bloß nicht zu viel abknipsen. Lass unbedingt 5 mm des Geiztriebs stehen. Das führt nämlich dazu, dass diese Stelle eintrocknet und dort kein neuer Geiztrieb wächst. Was wiederum bedeutet, dass du deine Pflanzen nicht so oft ausgeizen musst. Und über weniger Arbeit freut sich doch jede*r!
Hier im Video kannst du dir die Anleitung nochmal Schritt-für-Schritt anschauen:
Solltest du das Ausgeizen mal vergessen haben, kannst du dir eine Gartenschere zur Hilfe nehmen. Oben auf dem Bild siehst du, wo du beim Schneiden ansetzen solltest. Die abgeknipsten oder abgeschnittenen Triebe kannst du in ein Wasserglas stellen, sie Wurzeln treiben lassen und erhältst so gratis Tomatenpflanzen.
Du möchtest bei dir auf der Terrasse oder im Garten neue Pflanzen anbauen? Dann empfehlen wir dir unbedingt die Finger von Pampasgras zu lassen. Warum der Strauch in der EU verboten ist und wie teuer ein Verstoß werden kann siehst du im Video:
