Nahrungsergänzungsmittel

Vitamin-D-Überdosierung: Symptome, Nebenwirkungen und Folgen

Vitamin D ist wichtig für den Körper – aber kein Wundermittel. Im Gegenteil: Eine Vitamin-D-Überdosierung kann der Gesundheit sogar schaden.

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Es soll uns vor so vielem schützen, dieses Vitamin D - und das ist in der Tat richtig.. Der Wirbel um das Nahrungsergänzungsmittel Vitamin D ist groß, denn es ist zwar wichtig für den Körper, aber kann in Fällen einer Vitamin-D-Überdosierung gefährlich werden. Doch wie zeigt sich eine Überdosierung und in welchen Fällen ist die Einnahme von Vitamin-D-Präparaten sinnvoll?

Die Zeitschrift "ÖkoTest" hatte sich vor einiger Zeit mit den Wirkungen entsprechender Vitamin-Präparate auseinandergesetzt – und warnt sogar vor übermäßiger Einnahme. Unser Tipp: Eine Selbstmedikation sollte besser nicht durchgeführt werden, geraten wird der Gang in die Arztpraxis, um deinen Vitamin-D-Status zu ermitteln.

Bei Vitamin D handelt es sich eigentlich um ein Vitamin, das fettlöslich ist. Es wird im Körper im Fett- und Muskelgewebe gespeichert und neben einem Mangel kann es auch zur Überdosierung kommen. Diese äußert sich in Form eines erhöhten Kalziumspiegels, was auch als Hyperkalzämie bekannt ist. Vitamin D3 als Nahrungsergänzungsmittel ist in Deutschland nur in der Form von Cholecalciferol zugelassen.

Vitamin-D-Überdosierung: Wie entsteht Vitamin-D-Mangel?

Vitamin D kommt Jahr für Jahr wieder auf den Schirm von Millionen von Menschen. Der Grund: Von November bis Februar sind wir in Deutschland in der Situation, dass wir kein Vitamin D über die Haut aufnehmen können, weil die UVB-Strahlung der Sonne nicht in der richtigen Wellenlänge auf unseren Teil der Erde trifft. Daher haben viele Menschen Angst, an einem Vitamin-D-Mangel zu leiden.

Eigentlich sammelt sich über die Zeit von März bis Oktober genügend Vitamin D3 im Körper an, um uns über den Winter zu bringen, aber aus verschiedensten Gründen kann es natürlich sein, dass dein Vitamin-D-Spiegel zu niedrig ist. Sei es ein kalter Sommer, in dem wir nur langärmlig herumlaufen, ein schwerer COVID-19-Verlauf mit Long-Covid, weswegen du nicht rauskonntest oder sonst etwas - die Gründe sind vielfältig. Generell gilt: Je dunkler die Haut, desto schlechter kann Vitamin D3 gebildet werden.

Studien weisen darauf hin, dass etwa 15% der Bevölkerung in Deutschland ein schlechte Vitamin-D-Versorgung und daher einen Mangel haben. Folgende Risikogruppen für einen Vitamin-D-Mangel gibt es in Deutschland laut Verbraucherzentralen:

  • Personen ab 65 Jahren, v.a. Frauen

  • Personen mit eingeschränkter Mobilität (z.B. Bettlägerigkeit)

  • Menschen, die nur mit verhüllter Haut in die Sonne gehen (z.B. wegen Sonnenallergie oder religiösen Gründen)

  • dunkle Hautfarbe: die Haut reflektiert aufgrund des hohen Melatoningehalts die für das Vitamin wichtigen UVB-Strahlen stärker

Vitamin D nimmt der Körper eigentlich über das Sonnenlicht auf – deswegen wird häufig auch vom Sonnenvitamin gesprochen. WICHTIG: Durch Sonnenbäder kann es nicht zu einer Überdosierung kommen. Das ist nur durch die orale Einnahme von Vitamin D3 möglich.

In der Winterzeit kann es, insbesondere in dunkleren Gebieten, tatsächlich zu einem Vitamin-D-Mangel kommen. In Skandinavien werden Lebensmittel daher oftmals mit Vitamin D angereichert, wobei die Dosierung nicht zu einer Vitamin-D-Überdosis führen kann.

In Drogerien und Supermärkten wimmelt es daher gerade zur kalten Jahreszeit von Vitamin-D-Präparaten, teils auch hochdosiert. Diese sollen einen Vitamin-D-Mangel beheben oder ihm entgegenwirken, denn durch einen Vitamin-D-Mangel ist auch deine Infektionsgefahr stark erhöht. Experten raten jedoch ausdrücklich davon ab, eigenständig zu handeln - die Gefahr einer Vitamin-D-Überdosierung ist groß.

Vitamin-D-Überdosierung: Nicht jeder sollte Vitamin-D-Präparate eigenständig einnehmen. (Themenbild)
Vitamin-D-Überdosierung: Nicht jeder sollte Vitamin-D-Präparate eigenständig einnehmen. (Themenbild) Foto: Viktoriia Oleinichenko/iStock

Vitamin-D-Überdosierung: Symptome & Nebenwirkungen

Ein Nährstoffmangel kann und sollte immer nur von einer Ärzt*in diagnostiziert werden. Diese verschreibt daraufhin wirksame Präparate in der angemessenen Menge. Die übliche tägliche Aufnahmemenge liegt bei etwa 400 IE (Internationalen Einheiten), für nicht schädlich wird von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (efsa) ein Wert von 4000 IE (100 µg (Mikrogramm)) angegeben ab einem Alter von 11 Jahren.

In Deutschland wird diese Gabe allerdings als dauerhaft zu hoch erachtet. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) und die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) geben eine empfohlene Tageshöchstmenge von 800 IE, also etwa 20 µg (Mikrogramm) - und zwar über alle Wege der Aufnahme. Den gleichen Wert geben auch die Verbraucherzentralen an, da sonst eine Schädigung möglich sei.

Bei einer Selbsttherapie, wie sie viele Menschen vorziehen, herrscht jedoch das Risiko einer Vitamin-D-Überdosierung, da oft viel mehr IE des Vitamins als nötig aufgenommen werden. Dann wird von einer Hypervitaminose gesprochen, denn bei Vitamin D ist das Motto "mehr bringt mehr" fehl am Platz.

Die Nebenwirkungen, die durch eine zu hohe Dosierung des hochdosierten Vitamins aus ausgelöst werden, müssen im Übrigen nicht plötzlich auftreten - eine Überdosierung von Vitamin D3 kann auch schleichend geschehen. Die Symptome und Nebenwirkungen kommen dann also nur nach und nach und nicht auf einen Schlag.

Daher ist es wichtig, dass du deinen Vitamin-D-Spiegel vor der Einnahme der Präparate bestimmen lässt, um die richtige Dosierung zu bekommen. So kannst du der Überdosierung vorbeugen, denn die Dosierung ist nicht im kritischen Bereich.

Zu viel des Stoffes durch eine falsche Dosierung kann der Gesundheit wiederum schaden und es kommt zu einer Hyperkalzämie, was - wie schon erwähnt - ein zu hoher Kalziumspiegel im Blut ist. Nebenwirkungen einer Vitamin-D-Überdosierung sind:

  • Kopfschmerzen

  • Müdigkeit

  • Unterleibsschmerzen

  • Bauchkrämpfe

  • Übelkeit

  • Erbrechen

  • Durchfall

  • Verstopfung

  • Gewichtsverlust

  • reduzierte Grundmuskelspannung

  • starker Durst bzw. Mundtrockenheit

  • Tinnitus

  • Bluthochdruck

  • Nervosität

  • Gefäßverkalkungen

  • Herz-Rhythmus-Störungen

  • Nierensteine

  • langfristig kann ein Vitamin-D-Überschuss in schweren Fällen zu Nierenversagen, Bewusstlosigkeit und Tod führen

Besonders vorsichtig bei der Einnahme sein sollten vor allem Personen, die Medikamente wie Herzglykoside zu sich nehmen, da eine Wechselwirkung möglich ist. Ein erhöhter Kalziumspiegel kann hier zu einer Verstärkung der Wirkung führen.

Vitamin-D-Überdosierung: Tabletten für gesunde Menschen überflüssig

Falls das Vitamin also nicht richtig dosiert ist, kann die Vitamin-D-Einnahme schief gehen, inklusive der genannten Nebenwirkungen. Die empfohlenen IE sollten nicht ohne Absprache mit der Hausärzt*in erhöht werden, da du sonst zu viel Vitamin D3 im Körper ansammelst.

Eine zusätzliche Einnahme von Vitamin D sei in den meisten Fällen ohnehin überflüssig, wie ÖkoTest erklärt – gesunde Menschen könnten nicht von den Nahrungsergänzungsmitteln profitieren. Die Gefahr einer Vitamin-D-Überdosis ist für sie also höher.

Nur wenige Menschen würden tatsächlich an einem Vitamin-D-Mangel leiden, da der Körper normalerweise fähig ist, Vitamin D für die dunkle Jahreszeit zu speichern. Andere Gruppen, die Vitamin-D-Präparate benötigen, sind zum Beispiel Bettlägerige und Babys im ersten Lebensjahr. Fürs Baby aber die Einnahme mit der Ärzt*in absprechen, diese verschreibt das benötigte Präparat.

Bei Verdacht auf einen Vitamin-D-Mangel sollte also immer zunächst eine Arztpraxis aufgesucht werden, wo die Behandlung entsprechend der Ergebnisse des Tests des Vitamin-D-Spiegels eingeleitet wird. Dann musst du auch keine Vitamin-D-Überdosierung mitsamt der Nebenwirkungen und Symptome fürchten.

Artikelbild und Social Media: Viktoriia Oleinichenko/iStock (Themenbild)