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Warum ich keine Jacke mit Pelzkragen trage

Kapuzen mit Echtfellbesatz bevölkern unsere Straßen. Trägst du echten Pelz - vielleicht sogar, ohne es zu wissen?

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Tierliebe gehört für viele Menschen zum guten Ton. Dass diese Liebe beispielsweise in puncto Ernährung noch schnell an Grenzen stößt, kann ich nachvollziehen. Auch ich als Vegetarierin und idealistische Träumerin vom Dienst weiß, dass die Menschheit nicht vom einen auf den anderen Tag aufhören kann Fleisch zu essen… Was ich nicht verstehe, ist die Tatsache, dass unsere Straßen von Echtpelzkrägen und Echtpelzkapuzen bevölkert sind, sobald der Herbst Einzug hält. So viele Menschen tragen, ob gleichgültig oder mit Stolz, ein totes Tier an ihrer Kapuze oder ihrem Kragen spazieren – und nur wenige sehen in dem hübschen, plüschigen Accessoire das, was es ist: Jedes noch so kleine Stück Pelz erzählt die Geschichte eines lebenden Wesens – eines lebenden Wesens, das in fast jedem Fall ein vollkommen würdeloses und qualvolles, kurzes Leben gelebt hat und dann einen grausamen Tod gestorben ist, nur um als Deko an einer Jacke oder einem Mantel zu enden. Wofür?! Der Pelz an einer Kapuze hält nicht warm, er schützt nicht vor Wind und Wetter! Genau wie ein Fellbommel an einer Mütze ist ein Stück Pelz an einer Kapuze ein reines Modeaccessoire ohne Funktion – umso grausamer ist die Tatsache, dass so viele Menschen bereit sind, dafür schwerstes Tierleid in Kauf zu nehmen. Denn sie nehmen es schlicht und ergreifend für „gutes“ Aussehen in Kauf.

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Was viele Menschen wissen – und was viele Menschen nicht wissen

Die meisten Menschen wissen theoretisch, dass hinter Pelz Tierquälerei steckt. Aber die wenigsten wissen, wie unaussprechlich das Leid tatsächlich ist. Und die Mehrheit will auch einfach lieber nicht wissen, woher der wunderschöne, weiche Schmuck an ihrer Kapuze stammt. Besonders tragisch ist jedoch, dass viele Fellkragen- oder Fellkapuzenträger gar nicht wissen, dass hinter ihrem modischen Accessoire die Leidensgeschichte eines Lebewesens steckt. Viele wissen nicht, dass ihr Kragen mit Echtpelz bestückt ist und viele wissen nicht, dass Echtpelz vor allem auch günstigen Jacken zu finden ist, denn echter Pelz ist oft billiger als guter Kunstpelz.

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Pelz ist kein Luxus, sondern billiger als Fellimitate

Pelz ist nicht nur kein Luxus, sondern tatsächlich billiger als guter Webpelz oder Fellimitate. Wer also glaubt, er sei auf der sicheren Seite, wenn er beispielsweise eine günstige Jacke mit Fellkragen kauft, der täuscht sich. Besonders schlimm: Teilweise täuschen Hersteller und Verkäufer uns auch absichtlich und deklarieren echten Pelz nicht als solchen. Im Zweifelsfall genügt also auch ein Blick auf das Etikett nicht. Echter Pelz (deklariert oder nicht) findet sich an Produkten von populären Marken ebenso wie an No-Name-Produkten.

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Was ein Pelzkragen wirklich bedeutet

Pelz ist die abgezogene Haut von Tieren: von Nerzen, Füchsen, Marderhunden, Waschbären, Katzen, Chinchillas, Robben, Kaninchen… Die Liste von Tieren mit begehrenswertem Fell ist sehr lang. Ebenso lang ist dementsprechend auch die Liste mit Pelztierfarmen, deren Mindeststandards auch in Europa artwidrig sind – in China gibt es nicht einmal solche minimalen Regeln oder Haltungsbedingungen. Jedes Stück Pelz ist also nicht einfach ein Stück Pelz, sondern ein Zeichen. Ein Zeichen für ein lebendes (und fühlendes!) Wesen, dass sein Leben in seinen eigenen Exkrementen in einem winzigen Gitterkäfig verbracht hat, ohne einmal das Tageslicht zu sehen, frische Luft zu atmen oder einen Artgenossen zu berühren. Jedes Stück Pelz ist ein Tier, das vergast oder durch Elektroschocks getötet wurde – im Idealfall, denn die Tötungsmethoden sind nicht sehr wirkungsvoll. Viele Tiere werden bei lebendigem Leibe gehäutet.

Laut der Tierrechtsorganisation Peta werden „weltweit […] jedes Jahr schätzungsweise 110 Millionen Nerze, Füchse, Marderhunde und viele weitere Tiere auf Pelzfarmen gefangen gehalten und getötet. Auch Hunde und Katzen.“

Wie erkenne ich echten Pelz

Echter Pelz ist relativ sicher erkennbar, indem man das Fell an einer Stelle auseinanderzieht: Sind die Haare an einem gewebten Textil befestigt, handelt es sich um Kunstpelz. Erkennt man jedoch Leder bzw. Haut, also eine vollkommen glatte Oberfläche, handelt es sich mit ziemlicher Sicherheit um echten Pelz. Ein weiteres Indiz gibt die Struktur des Fells: Echtes Fell besteht aus langen, drahtigeren Haaren und einer kürzeren, flauschigen Unterwolle. Bei Kunstpelz sind die Haare meist annähernd gleich dick und lang. Ein weiterer Echtfelltest ist außerdem, ein Haar des betreffenden Pelzes herauszuziehen und anzuzünden: Schmilzt das Haar zu Klümpchen (wie Plastik) ist es Kunsthaar. Tierhaare verbrennen hingegen mit demselben hornigen Geruch wie Menschenhaar.

Allerdings sind all diese Tests nicht hundertprozentig sicher: Bei stark verarbeitetem Pelz kann letztlich nur noch ein Labor bestimmen, ob es sich um echtes Fell oder Kunstpelz handelt. Deswegen sollte jeder sich im Zweifelsfall bewusst überlegen, ob er nicht ein schöneres Modestatement setzt, indem er einfach auf den überflüssigen Fell-„Schmuck“ verzichtet.

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Pelzfrei: Eine Modeerscheinung?

Auf Pelz zu verzichten ist nicht einfach jetzt gerade „in“. Es ist kein Trend, den Spaß an Mode nicht durch das Leid anderer Lebewesen zu erkaufen, sondern schlicht und ergreifend eine Entscheidung für Menschlichkeit, die schon lange überfällig ist. Natürlich reicht Tierschutz wesentlich weiter und auch in puncto Massentierhaltung, Ledergewinnung, der oft menschenunwürdigen Produktionsweise in der Modeindustrie etc. muss sich etwas tun, aber der Verzicht auf Pelz ist ein Schritt in die richtige Richtung und noch dazu ein sehr leichter: Warum zur Hölle braucht mein Mantel ein Stück totes Tier an seiner Kapuze?!

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