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Wahllose Attacken in Diskos: Kriminelle verletzen Feiernde mit Nadeln und Spritzen!

Eine ausgelassene Diskonacht wird zum Albtraum: Unbekannte stoßen nichts ahnenden Clubbesuchern eine Nadel in die Haut. Was folgt, ist richtig schlimm!

Nadel-Attacken in Diskos
Feiern? Nicht mehr unbedarft möglich Foto: Giuseppe Manfra / iStock
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Die Angst geht um in Frankreichs Nachtclubs. Seit Monaten sorgen perfide Attacken für Panik: Kriminelle stechen scheinbar wahllos mit Nadeln oder Spritzen zu und verletzen ihre nichts ahnenden Opfer dabei schwer.

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Nadel-Attacken in Frankreich: K.o. im Club

Seit Anfang April 2022 häufen sich Berichte, nach denen Kriminelle mit Nadeln oder Spritzen unbedarfte Partygäste verletzen. Die Opfer berichten von plötzlich aufkommender Übelkeit, Schwindel und Orientierungslosigkeit.

Alle haben eins gemeinsam: eine rötlich-blaue Einstichstelle irgendwo auf der Haut, die die Nadel des Angreifers beim Eindringen hinterlassen hat.

Die Fälle folgen keinem bestimmten Muster. Es sind zwar überwiegend Frauen betroffen, aber nicht ausschließlich. Manche der Opfer werden in ihrem beeinträchtigten Zustand sexuell missbraucht, andere nicht.

Wie unter anderem "express.de" meldet, sollen in wenigen Wochen rund 60 solcher Fälle bei der Polizei angezeigt worden sein – die Dunkelziffer liegt vermutlich deutlich höher. Allein in Nantes in Westfrankreich kamen 45 Nadel-Attacken zur Anzeige. Verhaftungen konnte die Polizei bisher keine durchführen, wie Staatsanwalt Renaud Gaudeul der Nachrichtenagentur "AFP" bestätigte.

HIV? Die Opfer haben Todesangst

Die Attacken sind auf zahlreichen Ebenen perfide. Zu der akuten Gesundheitsschädigung und dem sexuellen Missbrauch, der in manchen Fällen stattgefunden hat, mischt sich das Trauma, von einem vollkommen Unbekannten unbemerkt angegriffen worden zu sein. Hinzu kommt: Über Nadeln können Krankheiten übertragen werden.

Die 21-jährige Eloise Cornut wurde Opfer einer dieser Nadel-Attacken und muss nun fünf Wochen warten, bis sie einen HIV-Test machen kann. "Das stresst mich total", gesteht die junge Frau aus Nantes.

Den Angriff bemerkt hatte sie, als sie vom Tanzen nach Hause kam. Dort hätten sie "kalter Schweiß, Übelkeit, Schüttelfrost und Schwindel" überfallen. Am nächsten Tag entdeckte eine Kollegin die Einstichstelle an der Rückseite ihres Arms.

Vergewaltigungsdroge im Spiel?

Aufgrund der Symptome, die die Opfer der Nadel-Attacken aufweisen, liegt die Vermutung nahe, dass die Täter ihnen Gamma-Hydroxybuttersäure (GHB) verabreicht haben. Diese Chemikalie ist auch bekannt als Liquid Ecstasy oder Vergewaltigungsdroge, da sie unter anderem – ähnlich wie Alkohol – eine völlige Besinnungslosigkeit hervorrufen kann. GHB wird seit Jahrzehnten von Tätern genutzt, um Opfer gefügig zu machen.

Im Fall der französischen Angriffe konnten keine Spuren von GHB oder anderen Drogen im Blut der Opfer nachgewiesen werden. Das bedeutet aber nicht, dass Liquid Ecstasy nicht trotzdem verwendet wurde. Experten betonen immer wieder, dass GHB sehr schnell vom Körper abgebaut wird und meist schon wenige Stunden später nicht mehr nachgewiesen werden kann.

"Aufgrund der extrem kurzen Halbwertszeit der GHB im Körper wird zurzeit von einer maximalen Nachweisbarkeitsdauer im Blut von circa fünf bis acht Stunden, im Urin von circa zwölf Stunden ausgegangen", informierte das Institut für Rechtsmedizin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf bereits 2008 über die gefährliche Droge.

Das ist das Problem: Wer ungewollt von GHB ausgeknockt wird, schafft es nur selten innerhalb von zwölf Stunden zum Arzt.

Auch Musikfestivals betroffen

Nicht nur Clubbesucher*innen in Frankreich müssen sich vorsehen. Inzwischen sind auch erste Festivals unter den Tatorten verzeichnet worden, beispielsweise das Printemps de Bourges, das vom 19. bis 24. April stattgefunden hat.

Die Stabschefin der Präfektur des Départements Cher, in dem Bourges liegt, wollte nicht beantworten, ob den Opfer tatsächlich Drogen verabreicht wurden. "Wir wissen nicht, ob sie Spritzen oder einfache Nadeln benutzen", sagte sie über die perfiden Attacken.

Im Video stellen wir euch ein Gerät vor, das bei Gefahr helfen kann!

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Video: ShowHeroes

Artikelbild & Social Media: Giuseppe Manfra / iStock

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